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Allgemein
Titel: Begabt - Die Gleichung eines Lebens
Originaltitel: Gifted
Erscheinungsjahr: 2017
Drehbuch: Tom Flynn
Regie: Marc Webb
Filmproduktion: Fox Searchlight Pictures
Laufzeit: ca. 101 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Darsteller: Chris Evans, Mckenna Grace, Lindsay Duncan, Octavia Spencer, Jenny State
Musik: Rob Simonsen
Bonusmaterial: Entfallene Szenen, Promo-Clips, Am Drehort u.a.
Genre: Drama
Ähnliche Filme: Hidden Figures, The Book of Henry
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Worum geht's
"Der alleinstehende Frank Adler lebt zusammen mit seiner lebhaften, kleinen Nichte Mary in einem Vorort von Tampa. Die Nachbarin Roberta, Marys "beste Freundin", hilft ihm, den Alltag zu meistern. Das glückliche Leben droht jedoch zu zerbrechen, als die Großmutter die besonderen Fähigkeiten ihres Enkelkindes bemerkt und sie an eine Schule für hochbegabte Kinder schicken will. Frank aber befürchtet, dass Mary dadurch ihre Kindheit geraubt wird. Ein schrecklicher Streit um das Sorgerecht beginnt."
Darsteller
Mckenna Grace: Spielt Mary, das hochbegabte Mädchen. Sie ist unglaublich direkt, frech, manchmal viel zu Erwachsen und manchmal auch einfach nur kindlich. Sie macht ihre Sache so unglaublich gut und authentisch, dass man ihr jede einzelne Szene abnimmt. Eine hervorragende Kinderdarstellerin, die hier eine perfekte Performance ablegt und alle anderen an die Wand spielt. In den Features erfährt man übrigens, dass sie die lange mathematische Formel auswendig gelernt hat, indem sie ein Lied dazu geschrieben hat... Einfach hervorragend, die Kleine! Sie und Chris Evans sind ein tolles Gespann und harmonieren sehr gut miteinander.
Chris Evans: Spielt Frank sehr einfühlsam und authentisch und anders, als man ihn sonst in seinen Rollen kennt. Mit allen Mitteln versucht Frank, seine Nichte zu beschützen und ihr ein normales Leben zu ermöglichen. Chris Evans zeigt hier vor allem die sensible, weiche Seite von Frank, die geprägt ist von seinem Beschützerinstinkt, aber auch eine zerbrochene und wütende Seite, die vor allem auftritt, wenn seine Mutter zugegen ist.
Zitate
"Vorgestern hat sie mir gesagt, selbst wenn Deutschland den Euro rettet, könnte das eine weltweite Depression geben...Ich hab drei Stunden lang die Decke angestarrt."
"Woher soll ich das wissen? Ich bin erst sieben!"
"Frank sagt: "Korrigier nicht immer ältere Leute, das macht man nicht!" Und niemand mag Klugscheißer..."
"Sie hat Glück, dass man mir verboten hat, andere zu schlagen!"
Meine Meinung
Mary ist sieben Jahre alt, lebt bei ihrem Onkel Frank zusammen mit dem einäugigen Kater Fred und liebt Mathematik. Ihre beste Freundin ist Roberta von nebenan, die regelmäßig auf sie aufpasst, wenn Frank keine Zeit hat. Ihre Mutter, eine anerkannte Mathematikerin nahm sich das Leben und ließ das Mädchen bei ihrem Bruder Frank zurück, seitdem kümmert er sich um sie. Er weiß, dass Mary nicht "normal" ist. Sie will nicht mit anderen gleichaltrigen Kindern spielen, weil diese zu langweilig sind und löst mathematische Gleichungen, die für Kinder eigentlich unlösbar sein sollten...doch nicht für Mary. Bonny Stevenson, Marys Grundschullehrerin greift ein, weil sie glaubt, dass Mary auf eine Schule für Hochbegabte kommen sollte und die Schuldirektorin macht Franks Mutter ausfindig, die das Mädchen zwar nicht kennt und sich nie um sie gekümmert hat, die jetzt aber dafür sorgen will, dass das gesamte Potential des Kindes auch ausgeschöpft wird. Und so beginnt ein Streit vor Gericht, durch den die gesamte Familie ins Chaos gestürzt wird und bei dem vor allem eine auf der Strecke bleibt: Mary.
Ein Drama, rund um eine Familie, die gespalten ist. Trotz aller Dramatik gibt es auch sehr viel zu lachen und genauso viel zu weinen. Gerade Mary hat Sprüche auf Lager, die einen laut loslachen lassen und in anderen Szenen würde man sie am liebsten ganz fest drücken und ihr sagen, dass sie geliebt wird. Insgesamt ein Film, der das Herz am richtigen Fleck hat und direkt unter die Haut geht. Die Story ist so berührend, dass sie einen von Anfang bis Ende nicht mehr loslässt. Dabei wird es nicht eine Sekunde langweilig. Der Film ist natürlich etwas vorhersehbar, vielleicht auch ein bisschen "Mainstream" und er will definitiv auf die Tränendrüse drücken, aber ich fand das nicht störend. Wenn man also einen Film sehen will, der einen zu Tränen rührt, ist man hier genau richtig! Action und Spannung sucht man hingegen vergebens ;)
Besonders gut gefallen hat mir, dass nicht alles ganz klar in Gut und Böse geteilt war, auch wenn man durchaus Sympathien für eine Seite speziell hegte. So kam man während der Handlung doch auch ins Grübeln, was für Mary wohl wirklich besser sein würde und ob man ihr nicht auch damit schadet, sie überhaupt nicht mathematisch zu fördern. Ist nur die Kindheit wichtig, das Kind-Sein? Oder hat man auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, das eigene Potential zu nutzen und es für Wissenschaft oder Forschung einzusetzen? Diese Gratwanderung hat der Regisseur sehr gut hinbekommen und gibt viele Denkanstöße, die auch nach Ende des Films nachwirken.
An manchen Stellen war mir die Kameraführung etwas zu wackelig, aber das war nur in wenigen Szenen der Fall, daher fällt es nicht allzu sehr auf.
Der Cast ist hervorragend gewählt, insbesondere natürlich die kleine Mckenna Grace, die einfach grandios ist!
Fazit
Ein grandioses Cast, ein wundervolles Drehbuch und ein durch und durch gelungener Film, der einen nicht mehr loslässt. Ein Drama, das einen zum Lachen und zum Weinen bringt und direkt unter die Haut geht. Für mich einer der schönsten Filme, den ich seit langem gesehen habe!
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