Freitag, 29. November 2019

[Film Friday] Der verlorene Sohn - Die Wahrheit kann nicht bekehrt werden

[Film Friday] Der verlorene Sohn - Die Wahrheit kann nicht bekehrt werden


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Allgemein

TitelDer verlorene Sohn - Die Wahrheit kann nicht bekehrt werden
OriginaltitelBoy Erased
Erscheinungsjahr2018
DrehbuchJoel Edgerton
RegieJoel Edgerton
Nach den Memoiren von: Garrard Conley
FilmproduktionUniversal 
Laufzeitca. 118 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Lucas Hedges, Nicole Kidman, Russell Crowe
Musik: Danny Bensi, Saunder Jurriaans
Bonusmaterial: Entfallene und erweiterte Szenen, Featurettes
Sonstiges: Basierend auf einer wahren Geschichte
Genre: Drama
Ähnliche Filme: Call Me By Your Name, Love Simon, Ben is Back

Kaufen? DVDBluRayBuch


Worum geht's

"Jared wächst in einer Baptistenprediger-Familie in einer bibeltreuen Kleinstadt der amerikanischen Südstaaten auf. Als seine strenggläubigen Eltern von der Homosexualität ihres Sohnes erfahren, drängen sie ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt Jared sich notgedrungen auf das entwürdigende und unmenschliche Umerziehungsprogramm ein. Trotz der psychischen Misshandlungen durch den radikalen Campleiter beginnt Jared, seine eigene Stimme zu finden und sein wahres Selbst zu akzeptieren. "



Zitate


"Jared, Gott wird dich nicht lieben, so wie du im Augenblick bist."

"Wer will den Dämon austreiben?"

"Durch Schein zum Sein. Spiel ihr Spiel! Außer du glaubst wirklich, dass du dich ändern kannst. Falls du das überhaupt willst."

"Ich liebe Gott. Und ich liebe meinen Sohn. Für deinen Vater ist es etwas komplizierter."



Meine Meinung

Jared ist eigentlich ein ganz normaler Junge: er liebt seine Eltern, geht mit ihnen zur Kirche und will aufs College. Doch dort geschieht etwas, was ihm klar macht, dass vielleicht doch nicht alles so ist, wie es scheint... Jared muss sich selbst - und seinen Eltern eingestehen, dass er schwul ist. Die schicken ihn in ein Umerziehungsprogramm, in dem Victor Skyes Jugendliche mittels Konversionstherapie umpolen und wieder "normal" machen will. Doch je länger Jared dort ist, umso klarer wird ihm, dass er nicht umerzogen werden kann - und dass er auch nicht möchte. Doch kann er das auch seinen Eltern klar machen? 

Eine Story, die leider so erschreckend wie real ist. Dass es solche Camps wirklich gibt ist furchtbar und schwer vorstellbar - allerdings habe ich selbst miterlebt, wie ablehnend Eltern reagieren können, wenn ihre Kinder sich outen, also kann ich es mir leider doch irgendwie vorstellen... Der Film zeigt, wie der Alltag in solchen Zentren aussieht: Gebete, Gehirnwäsche, Dämonenaustreibungen - Anderssein wird nicht toleriert. Der Film ist tief berührend, emotional, schön, schmerzhaft, lustig, traurig, schockierend - und er macht mich unglaublich wütend. Denn obwohl Jared so viel durchmachen musste, gehört er noch zu den Glücklicheren, da immerhin seine Mutter ihren Fehler einsieht und ihn dann unterstützt und ihn aus dieser Anstalt - oder sollte ich Gefängnis sagen? - rausholt. Aber all die anderen, die niemanden haben, der für sie einsteht? Und noch schlimmer ist es, wenn man daran denkt, dass es immer noch - einige Jahre nach der Handlung des Filmes - Menschen gibt, die glauben, man könnte einen Menschen umpolen und dass Homosexualität falsch sei. Wann ist die Menschheit endlich soweit, zu akzeptieren, dass Liebe nicht falsch sein kann, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht?

Lucas Hedges ist in der Rolle von Jared einfach nur brillant! In Ben is Back fehlte mir seine Ausdrucksweise und Emotionalität, hier hingegen ist er hervorragend und durchgehend authentisch. Jede einzelne Minute konnte ich mit ihm mitfühlen - sowohl die, in denen er verzweifelt versucht, sich zu ändern, als auch die, in denen er zu sich selbst findet, sich anerkennt und für sich und sein Schicksal kämpft. Er spielt den Jungen in seiner Wut, Zerrissenheit, Verlorenheit und seinem Schmerz wirklich großartig. Auch die anderen Schauspieler konnten durchweg überzeugen und sind teilweise erschreckend authentisch. 

Ein Film über Liebe und Glaube, Familie, Selbstfindung, Stärke und dem Kampf man selbst zu sein. 



Fazit

Ein toller - und wichtiger - Film über Homosexualität und eine Familie, die versucht, den Sohn umzupolen. Ein starker Hauptdarsteller, der in jeder Sekunde authentisch wirkt und den Film zu etwas Besonderem macht. Erschreckend real, berührend, schmerzhaft, aber auch schön und mutmachend. Unbedingt ansehen!




Sonntag, 24. November 2019

[DIY] Happy Birthday Owl! // Eulenstarke Geburtstagskarte.

[DIY] Happy Birthday Owl!  Eulenstarke Geburtstagskarte.


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Was ihr benötigt:

  • Braune Grundkarte
  • Motivpapier Happy Birthday
  • Kraftpapier/karton
  • Grüner Tonkarton
  • Stempel Dani Peuss Glückwunsch
  • Stanze Poppystamps Whittle Owl
  • Stanze Etikett 1
  • Stanze Etikett 2
  • Stanze Quadrat
  • Holz Miniwäscheklammer
  • Stempelfarbe Schwarz
  • Doppelseitiges Klebeband
  • 3D Foam Pads
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Happy Birthday Owl!  Eulenstarke Geburtstagskarte.

[DIY] Happy Birthday Owl!  Eulenstarke Geburtstagskarte.

So gehts:

  • Stanzt ein Quadrat aus dem Kraftpapier und aus dem Motivpapier aus. Klebt beides versetzt auf die Grundkarte. 
  • Stanzt ein Etikett aus dem Kraftpapier und stempelt den Spruch darauf. Klebt es ebenfalls auf die Grundkarte. 
  • Stanzt ein weiteres Etikett aus dem Kraftpapier aus. 
  • Stanzt aus Kraftpapier und dem grünen Tonkarton die Eule aus. Klebt sie zusammen und befestigt sie auf dem Etikett. 
  • Klemmt das Etikett in die Wäscheklammer und klebt Wäscheklammer mit dem Glue Pen und das Etikett mit 3D Foam Pads auf die Karte. 

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Samstag, 23. November 2019

[Books] Karen Köhler - Miroloi

[Books] Karen Köhler - Miroloi



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Über das Buch



Titel: Miroloi | Autor: Karen Köhler | Verlag: Hanser 
Preis: 24,00€ Genre: Dystopie, Feminismus Format: Gebunden Seitenanzahl: 463 
ISBN: 978-3-446-26171-6 Original Erscheinungsdatum: 2019 

Hier kaufen als BuchEBook oder Hörbuch

Im Schönen Dorf haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heiligen Gesetze auf allem. Was passiert an einem solchen Ort, wenn sich eine Außenseiterin gegen alle Regeln stellt? Wenn sie heimlich lesen lernt, den Konjunktiv versteht, Freundschaften und Allianzen schließt, sich verliebt und endlich, endlich einen Namen bekommt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt Miroloi von einer jungen Frau, die in Frage stellt, was ist. Unbändig und feinfühlig zugleich entführt Karen Köhler an einen Ort, der nur in der Literatur existiert und dennoch allgegenwärtig ist. Ein großer Roman, in dem jedes Detail brennt und leuchtet. 
         

Erster Satz


"Eselshure. Schlitzi. Nachgeburt der Hölle. Ich war schon von Anfang an so hässlich, dass meine eigene Mutter mich lieber hier abgelegt hat, statt mich zu behalten."



Autor

"Karen Köhler hat Schauspiel studiert und zwölf Jahre am Theater in ihrem Beruf gearbeitet. Heute lebt sie in Hamburg und schreibt Theaterstücke, Drehbücher und Prosa. Ihre Theaterstücke stehen bei zahlreichen Bühnen auf dem Spielplan, 2014 erschien bei Hanser ihr Erzählband Wir haben Raketen geangelt, für den sie u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet wurde." 



Cover und Titel

Das Cover ist in wunderschönen aquarellartigen Blautönen gehalten und hat wellenförmige weiße Absetzungen. Ich finde es einzigartig, passend und sehr ästhetisch. Auch der Titel passt sehr gut zum Buch. 



Meine Meinung


Ein Baby wird auf einer Treppe abgelegt. Als Kind ohne Eltern darf sie keinen Namen tragen und als Frau in einer Gesellschaft, die von Männern regiert wird, hat sie keine Rechte. Frauen dürfen nicht lesen, nicht schreiben und sich nicht gegen die Männer auflehnen. Die Männer dürfen nicht singen und nicht kochen. Wer sich nicht beugt, wird an den Pfahl gestellt. Die Strafen beinhalten nicht nur Demütigung, sondern auch schwerste Körperverletzung - oder sogar die Todesstrafe. Die Gemeinschaft lebt auf einer abgeschiedenen Insel, völlig ohne Kontakt zur Außenwelt. Es ist ein Leben mit heiligen Gesetzen und ohne Selbstbestimmung. Doch die junge Frau ohne Namen will sich dem immer weniger beugen: sie lernt heimlich lesen, stellt sich gegen die Regeln und verliebt sich. Doch kann das gut gehen?


„Ist ein Gedanke erst ausgesprochen oder aufgeschrieben, dann ist er in der Welt, dann hast du keine Kontrolle mehr darüber, was er auslöst oder anstößt. Bleibt der Gedanke aber in dir drin oder bloß ein Streifen Stoff an einem Baum und kennt ihn niemand außer dir und den Göttern, dann kann auch niemand ihn benutzen, um dich zu lenken."
S. 320


Der Schreibstil der Autorin ist sehr speziell und man muss sich anfangs sehr daran gewöhnen. Teilweise ist er beinahe poetisch, geprägt von Wortneuerfindungen, an anderen Stellen wirkt er sehr derb und einfach gestrickt, manchmal auch sehr kindisch. Insgesamt gibt es sehr viele Wiederholungen und Aufzählungen, es gibt zum Beispiel ein Kapitel, das nur aus einer Aufzählung der Wörter besteht, die die Protagonistin kennt. Teilweise hat mir der Schreibstil gut gefallen, teilweise fand ich ihn aber auch sehr, sehr anstrengend. 



„Es ist tiefstenachtstill. Keiner traut sich zu atmen, nicht mal die Kinder."
S. 85


Miroloi, das ist der Name für das Totenlied, das jedem Mitglied der Gemeinde nach dem Tod von den Frauen gesungen wird. Da die namenlose junge Frau aber kein Mitglied dieser Gemeinschaft sein darf, schreibt und singt sie sich ihr Miroloi selbst - das Ergebnis ist dieses Buch. Ein Lied in 128 Strophen über ihr Leben, über ihren Mut, sich gegen die Regeln zu stellen, über ihre Angst, über die Unterdrückung, die Schläge, die Gewalt, die Hierarchie, die Männer die alle Regeln aufstellen und über all diejenigen, die sich nicht daran halten. Das Mädchen erzählt von ihrem Leben, ihrer Kindheit, aber auch von ihrem Finder, einem alten Mann, der eigentlich immer gut zu ihr war und ihr viele Freiheiten gelassen und sogar verbotene Dinge beigebracht hat, von Mariah, die wie eine Mutter für sie war und von Sofia, ihrer einzigen Freundin. Sie erzählt von Yael, dem hübschen Betschüler, in den sie sich verliebt, obwohl sie das nicht darf und wie sie nach und nach immer mehr zu sich selbst findet, mehr Freiheiten fordert und gleichzeitig die Freiheiten der Frauen auf der Insel immer weiter eingeschränkt werden. 
Die Story ist düster, bedrückend und berührend. Sie macht wütend und zornig und es gibt nur wenig Schönes. Man leidet mit der Protagonistin mit, die wirklich sehr viel erlebt hat und erleiden muss und man hofft zusammen mit ihr auf ein neues, besseres Leben. Gleichzeitig fragt man sich, ob es so eine Gesellschaft wirklich (immer noch) gibt oder geben könnte und wie viel man selbst ertragen könnte, bevor man sich wehrt. 
Die Story ist einerseits spannend, zieht sich stellenweise aber auch sehr. 



„Die Gesetze regeln wirklich alles. Ab wann die Mädchen das rote Band um die Taille tragen dürfen. Wie sie die Haare tragen sollen. Ab wann sie heiraten und wie viele Kinder sie haben dürfen, nach dem dritten ist Schluss. Der dritte Sohn muss Betmann werden, die dritte Tochter die Eltern versorgen. Bei allem entscheidet der Ältestenrat mit. Auch welcher Mann zu dir passt zum Beispiel. Wie lang unsere Kleider sein müssen auch. Welches Amt zu dir passt, wenn du ein Junge bist. Dass Jungs und Männer Hemd un Hose tragen müssen, nicht kochen und nicht singen dürfen, jedes weibische Verhalten ihnen verboten ist. Die Gesetze stecken in allem drin, in jedem noch so kleinen Fetzen deines Lebens."
S. 87


Schade fand ich zum einen, dass das Ende einen doch recht ratlos zurücklässt - ähnlich wie The Handmaid´s Tale, wobei ich dort das Ende deutlich passender fand als hier. Auch dass nie geklärt wurde, woher das namenlose Mädchen kam, ist seltsam - wie kann es sein, dass in einem Dorf, in dem man absolut NICHTS verheimlichen kann, plötzlich ein Baby auftaucht? Es kann also kaum eine Frau oder ein Mädchen aus dem Schönen Dorf gewesen sein, oder? Aber wie hätte jemand unbemerkt auf die Insel kommen können, um ein Baby dort abzulegen, ohne dass er gesehen wird? Das - und noch ein paar andere Punkte - wirkten auf mich irgendwie unstimmig und ließen mich etwas unbefriedigt zurück.



Fazit


Einerseits eine düstere, beunruhigende und bedrückende Dystopie über eine junge Frau, die sich immer mehr selbstbehauptet und viel erleiden muss, andererseits bleiben auch (zu) viele Fragen offen und die Sprache ist leider oft zu gewollt poetisch und gleichzeitig sehr naiv und einfach und insgesamt doch sehr gewöhnungsbedürftig. Feministische, verzweifelte Literatur über das Patriarchat, die zwar durchaus ihre Schwächen, aber dennoch eine Chance verdient hat! 


Freitag, 22. November 2019

[Film Friday] Rocketman

[Film Friday] Rocketman


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Allgemein

TitelRocketman
OriginaltitelRocketman
Erscheinungsjahr2019
DrehbuchLee Hall
RegieDexter Fletcher
FilmproduktionParamount Pictures 
Laufzeitca. 116 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Taron Egerton, Jamie Bell, Richard Madden, Gemma Jones
Musik: Matthew Margeson
Bonusmaterial: Kreative Vision, Die Studioaufnahmen, Sing-Along-Version ausgewählter Lieder
Genre: Biopic, Musical
Ähnliche Filme: Bohemian Rhapsody

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Worum geht's

"Seine Musik inspiriert Millionen von Menschen, sein Leben ist voller Wendungen und Überraschungen. Rocketman ist eine einzigartige musikalische Hommage an Elton John und seine größten Hits. Dieses Biopic erzählt die Geschichte eines schüchternen Jungen aus einem Vorort Londons, der zu einer der größten Legenden des Rock & Roll wird."



Zitate


"Ich hatte die Melodie komplett im Kopf, ich sah die Noten vor mir und musste sie nur noch aufschreiben! Als ob meine Finger nicht schnell genug mit meinem Gehirn mitkommen würden."

"Ich hoffe nur, dir ist klar, dass das ein Leben in Einsamkeit bedeutet."

"Wo nur Dunkelheit war bist jetzt du."




Meine Meinung

Elton John kennt jeder. Doch wie wurde er zu dem, der er heute ist? Der Film erzählt die Geschichte des kleinen Reginald Dwight, der ein Talent fürs Klavierspielen hatte, aber auch einen Vater, der sich nicht für ihn interessierte und eine Mutter, die wenig Zeit hatte. Doch Reggie gab die Musik nie auf und spielte in einer eigenen Band und fand in Bernie Taupin einen Texter - und einen Freund. Gemeinsam schafften sie es, ein Plattenlabel von sich zu überzeugen und landeten mit Your Song einen großen Hit - weltweit. Doch der plötzliche Ruhm hatte seine Schattenseiten. Nicht nur, dass Elton John, wie sein Name nun lautete, seine homosexuelle Beziehung zu seinem Manager John Reid geheimhalten muss, er entwickelt auch eine immer stärker werdende Drogen- und Alkoholsucht...

Wer diesen Film mögen will, sollte auch der Musik von Elton John nicht unbedingt abgeneigt sein - klar, immerhin geht es um den einzigartigen Sänger und seine Musik. Das Biopic ist jedoch mehr als nur eine Biografie, es ist auch eine Art Musical, wodurch sich eine künstlerisch interessante Mischung ergibt. Der Film ist sehr vielseitig, knalligbunt und laut und abgespaced, hat aber auch Zeit für Traurigkeit, Einsamkeit, Ehrlichkeit und Schönheit. Ein Film, der nicht nur glitzert, sondern auch berührt, einen zum Lachen und zum Weihen bringt und insgesamt einfach Spaß macht. 

Die Schauspieler sind überzeugend, besonders jedoch Taron Egerton, der nicht nur singen, sondern auch schauspielern kann. Auch die anderen Darsteller machen ihre Sache gut.

Allerdings gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Obwohl ich mich nicht sonderlich gut mit dem Leben von Elton John auskenne, ist mir dennoch aufgefallen, dass manche Dinge chronologisch nicht zusammenpassen - denn der Film arbeitet nicht chronologisch, sondern mischt Lieder und Ereignisse bunt zusammen (z.B. Entzugsklinik und die Komposition von I´m Still Standing oder die Songs, die das Plattenlabel ablehnt, die erst Jahre später geschrieben und zu Megahits geworden sind). An einigen Stellen hat mich das gestört, an anderen nicht. Auch wurden manche Dinge zu schnell abgewickelt, sodass man nicht mehr richtig mitkommt und diese dann zu oberflächlich bleiben, z.B. die Hochzeit mit Renate Blauel. Im Film lernen sie sich kennen, heiraten und sind geschieden. Fertig sind die 3 Minuten. Aber warum er sich dazu entschieden hat, doch eine Frau zu heiraten, bleibt unerwähnt. Auch andere Szenen waren leider zu gehetzt.

Besonders schön fand ich, dass Taron Egerton Elton John nicht einfach nur imitiert hat, sondern neu interpretiert hat, auch seine Songs. Das gibt dem Film einen besonderen Touch

Ein Feuerwerk von einem Film mit viel Musik, Glitzer, Sex, Drogen - und Einsamkeit.



Fazit

Auch wenn der Film seine Kanten hat und an manchen Stellen zu gehetzt wirkt, konnte er mich insgesamt überzeugen mit einem toll singenden Hauptdarsteller, der die Songs neu interpretiert und gleichzeitig auch noch gut schauspielert, einer gelungenen Mischung aus Biopic und Musical, die Spaß macht und einer spannenden, berührenden Story. Sehenswert!


Sonntag, 17. November 2019

[DIY] Happy (Beer) Birthday! Geburtstagskarte für Bierliebhaber.

[DIY] Happy (Beer) Birthday! Geburtstagskarte für Bierliebhaber.


[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Was ihr benötigt:

  • Blaue Grundkarte
  • Blaue-Kariertes Motivpapier
  • Weißer Tonkarton
  • Blauer Tonkarton
  • Stempel Stampin Up Mixed Drinks
  • Stanze Kreis mit Happy Birthday
  • Stanze Krumme Quadrate Steckenpferdchen
  • Stempelfarbe Schwarz
  • Stempelfarbe Blau
  • Bakers Twine Blau-Weiß
  • Aquarellfarben Winsor and Newton
  • Doppelseitiges Klebeband
  • 3D Foam Pads
  • Tesa
  • Stick It! Glue Pen
  • Klebeperlen, z.B. von Tedi
[DIY] Happy (Beer) Birthday! Geburtstagskarte für Bierliebhaber.

So gehts:

  • Schneidet den weißen Tonkarton so zurecht, dass er etwas kleiner als die Grundkarte ist. Stempelt die Maßkrüge darauf. Nehmt danach einen Pinsel, macht diesen nass, tunkt ihn in die gewünschte Farbe und haut ihn mehrmals auf euren Finger, sodass Tropfen auf das Papier fallen. Wiederholt dies so oft, bis ihr zufrieden seid. Ihr könnt natürlich auch verschiedene Farben nehmen. Trocknen lassen, dann mit doppelseitigem Klebeband auf die Grundkarte kleben. 
  • Stempelt einen weiteren Maßkrug auf weißen Tonkarton, coloriert diesen und schneidet ihn dann aus. 
  • Stanzt ein krummes Rechteck aus dem blauen Tonkarton und aus dem Motivpapier aus. Stempelt auf den blauen Tonkarton die Sprechblase mit dem Wort "Cheers" mehrmals mit blauer Stempelfarbe. Trocknen lassen. Danach das blaue Bakers Twine um das Rechteck wickeln und mit Tesa festkleben. 
  • Aus dem blauen Tonkarton den Kreis mit Spruch ausstanzen. Die Recktecke und den Kreis auf der Karte befestigen. 
  • Mit Klebeperlen verzieren. 

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Samstag, 16. November 2019

[Books] Lucinde Hutzenlaub - Ich bin V wie Vincent

[Books] Lucinde Hutzenlaub - Ich bin V wie Vincent


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Planet! zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch



Titel: Ich bin V wie Vincent | Autor: Lucinde Hutzenlaub | Verlag: Planet! 
Preis: 9,99€ Genre: Young Adult Format: eBook Seitenanzahl: 288 
ISBN: 978-3-522-65417-3 Original Erscheinungsdatum: 2019 |

Hier kaufen als Buch oder EBook 

Milo ist neu an der Schule. Er ist gerade erst mit seiner Familie aus Namibia ins triste Deutschland gezogen und hat fürchterliches Heimweh. Nur Nike, das beliebteste Mädchen der Klasse ist ein Lichtblick. Milo mag sie. Und Nike mag Milo. Dafür macht der eifersüchtige und aggressive Max Milo das Leben zur Hölle. Aus verzweiflung startet Milo seinen YouTube-Kanal "V wie Vincent". Seine Videos verbreiten sich rasend schnell und ermutigen viele mit einem ähnlichen Schicksal. Doch Milo hat nicht mit den Folgen gerechnet...Eine Geschichte über Liebe, über Vertrauen - und über Helden.
#dubistnichtallein #vwievincent #mutigundwahr 
         

Erster Satz


"Milo sah nervös auf die Uhr."


Autor


"Lucinde Hutzenlaub wurde in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten wieder dort. Sie arbeitet als Autorin und Kolumnistin, ist verheiratet, und hat drei Töchter und einen Sohn im Alter zwischen 11 und 21. Bei jeder (Liebes-)geschichte der Vier lacht, liebt und leidet Lucinde immer auch ein bisschen mit. Mehr über Lucinde Hutzenlaub: www.lucinde-hutzenlaub.de"



Cover und Titel


Das Cover ist in den Farben Rot und Weiß gehalten und zeigt die Silhouette eines Kopfes. Die große Schrift macht auf das Buch aufmerksam. Titel und Cover passen gut zum Inhalt des Buches. 



Meine Meinung


Milo ist neu an der Schule. Er ist mit seiner Familie erst vor kurzem von Namibia nach Deutschland gezogen und er vermisst sein Zuhause und seine Freunde ganz schrecklich. Dennoch versucht er, das Positive zu sehen und sich auf das neue Leben in Deutschland zu freuen. Das wird jedoch ganz besonders schwer, als das Mobbing in der neuen Klasse beginnt. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlt sich Milo plötzlich klein und schwach und weiß nicht, was er tun soll. Seine Familie und sein Bruder sind ihm fremd geworden - und er selbst ist sich fremd geworden. Er will sich nicht so schwach und ängstlich fühlen, aber kann er etwas ausrichten gegen den, der scheinbar die halbe Schule drangsaliert? Ein Lehrer bringt ihn auf eine Idee: er eröffnet einen YouTube-Kanal unter dem Namen V wie Vincent und erzählt von seinen Erlebnissen, während er sein Gesicht hinter einer Maske versteckt. Doch er hätte nie gedacht, dass seine Videos so hohe Wellen schlagen würden - kann er vielleicht wirklich etwas verändern? 



„Milos Superkraft war genau das, was ihm bis gerade eben so lästig gewesen war: Er konnte nicht wegsehen, er hasste Lügen und er fühlte sich verantwortlich. Aber genau das machte ihn aus, machte ihn besonders."
pos. 1237


Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Der Protagonist ist Milo, ein Junge, der mit seiner Familie von Namibia nach Deutschland gezogen und daher neu in der Klasse ist. Die Story ist hauptsächlich aus der Perspektive von Milo erzählt, sodass man sich gut in seine Gedanken- und Gefühlswelt einfinden kann. Allerdings erschien er mir sehr idealisiert zu sein - also eher das, was wir Mädels uns gerne wünschen würden als das, was die Jungs dann wirklich sind. So hört er z.B. Woodstock-Musik und Klassik, während Deutsch-Rap per se als Böse dargestellt wird. Ich bin mir nicht sicher, ob sich echte Jungs mit Milo wirklich identifizieren können. Was ich auch etwas schwierig fand, war, dass die Jugendlichen mit ihren Problemen vollständig allein gelassen werden. Der einzige, der zumindest ein bisschen versucht, ihnen zu helfen, ist der IT-Lehrer, der Milo auf die Idee mit dem Youtube-Kanal bringt. Die anderen Lehrer, Eltern - und sogar Polizisten - bleiben teilnahmslos, tatenlos oder unterstützen das Mobbing sogar. Das ist auf der einen Seite realistisch, denn aus eigener Erfahrung gibt es diese widerlichen Menschen wirklich, aber es gibt eben mindestens (!) genauso viele, die einem helfen können und wollen. Deswegen fände ich es wichtig, gerade bei einem solch wichtigen Thema zu zeigen, dass man nicht auf sich allen gestellt ist und sich nicht selbst helfen muss, sondern man sich an andere wenden kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich habe mich damals allein durchgekämpft und wenn ich heute an meine Grundschulzeit zurückdenke, werde ich immer noch traurig, denn es war furchtbar. Ich wäre froh gewesen, wenn mir jemand gesagt hätte: "Hey, du musst da nicht allein durch, okay?".



„Gefühle sind Schwäche, und wenn einer schwach ist, drehen sich die anderen um und laufen weg, weil sie Angst davor haben, damit in Verbindung gebracht zu werden. Als ob Gefühle ansteckend seien und eine Krankheit, die niemand haben will."
pos. 1338


So viel zu den negativen Punkten. Doch es gab auch sehr viel Positives an dem Buch. Das Buch zu lesen hat Spaß gemacht, und das, obwohl das Thema ja eher ein ernstes ist. Es ist kurzweilig und die Seiten fliegen nur so vorbei. 
Ich fand es auch sehr gut, dass Social Media, Youtube etc. mit eingebaut wurde, denn all das spielt heutzutage eine große Rolle. Dadurch wirkt das Buch sehr aktuell und man kann sich die Situationen sehr gut vorstellen.
Das Thema Mobbing ist (leider) immer noch sehr aktuell und wichtig, daher ist es umso wesentlicher, dass man darüber spricht, liest, diskutiert - und etwas dagegen unternimmt. Dieses Buch könnte eine gute Grundlage dafür sein, um z.B. im Unterricht über Mobbing zu reden, auch wenn einiges zu einfach dargestellt wurde (Beispiel: Ein Video reicht aus, damit die Opfer anfangen zu reden? Obwohl man an ihrem Nickname oder ihrem Profilbild erkennen kann, wer sie sind?). 



„Wie kommen Menschen dazu, andere zu verletzen? Mutwillig? Müssen sie andere klein machen, um selbst ein bisschen größer zu sein? Gibt es so etwas wie ein Recht darauf, Schwächere zu quälen - nur, weil man es kann?"
pos. 549


Fazit


Ein gutes Buch über das Thema Mobbing, auch wenn vieles zu einfach oder zu überspitzt dargestellt wurde. Dennoch lesenswert - insbesondere, wenn man darüber spricht, z.B. im Unterricht. 





Freitag, 15. November 2019

[Film Friday] Ben is Back

[Film Friday] Ben is Back


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Allgemein

TitelBen is Back 
OriginaltitelBen is Back
Erscheinungsjahr2018
DrehbuchPeter Hedges
Regie: Peter Hedges 
FilmproduktionUniversal Pictures 
Laufzeitca. 99 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Julia Roberts, Lucas Hedges, Kathryn Newton, Tim Guinee
Musik: Dickon Hinchliffe
Bonusmaterial: Trailer, Interviews, Making-Of, Featurettes
Genre: Drama
Ähnliche Filme: Beautiful Boy, Der verlorene Sohn

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Worum geht's

"Holly Burns ist hin- und hergerissen, als ihr 19-jähriger Sohn Ben an Heiligabend unverhofft vor der Tür steht. Die vierfache Mutter möchte nur zu gern glauben, dass ihr Ältester sein Drogenproblem endlich im Griff hat. Aber die Zweifel bleiben. Vor allem Schwester Ivy und Stiefvater Neal sind skeptisch. Hat Ben die Familie nicht schon oft genug ins Chaos gestürzt? In den folgenden, turbulenten 24 Stunden versucht Holly alles, um ihre Familie zusammenzuhalten und Ben vor sich selbst zu schützen - und findet dabei mehr über sein Leben heraus, als ihr lieb ist..."



Zitate


"Wenn ich nichts unternehme, könnte es noch viel schlimmer werden!"

"Wenn du mich wirklich kennen würdest, wärst du mit mir fertig!"

"Du kannst ihn nicht retten, aber du wirst dich selbst hassen, wenn du es nicht wenigstens versuchst."



Meine Meinung

Holly Burns kann es nicht glauben, als sie nach Hause kommt und ihren ältesten Sohn vor der Türe stehen sieht, denn eigentlich sollte Ben in der Entzugsklinik sein. Doch es ist Weihnachten und sie kann und will ihn nicht wieder wegschicken, also glaubt sie ihm, wenn er sagt, dass er clean ist. Dennoch versteckt sie alle Medikamente und sogar den Schmuck. Ben gibt sein Bestes, um sich so gut es geht wieder in die Familie zu integrieren und das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Doch als sie nach der Weihnachtsmesse zurückkehren und bemerken, dass nicht nur in ihr Haus eingebrochen, sondern auch ihr Hund gestohlen wurde, weiß Ben, dass das mit ihm zu tun hat und dass er die Sache regeln muss, wenn er endgültig damit abschließen will...

Gerade der Anfang des Filmes ist wirklich stark. Man kann sich schnell in den Film einfinden, er wirkt recht authentisch und real, die Schauspieler sind gut und man bekommt ein tiefsinniges Drama. Dann jedoch ändert sich der Film plötzlich, es kommen neue Handlungsstränge hinzu, die irgendwie unglaubwürdig sind und nur dafür da zu sein scheinen, um etwas Action in den Film reinzubringen - was ja prinzipiell nicht schlecht sein muss, hier aber einfach schlecht und übertrieben umgesetzt wurde. Der Film verlor dadurch viel Authentizität und wurde stattdessen stellenweise extrem unlogisch und überkonstruiert. Ein Drama, das irgendwann verzweifelt versucht, ein Thriller zu sein - nur dass er dadurch beides nicht richtig sein kann. Auch das Ende hat mir dann nicht wirklich gut gefallen.

Der Film zeigt, welches Zerstörungspotenzial Drogen haben - nicht nur für den, der sie nimmt, sondern für die gesamte Familie. Allerdings kratzt der Film leider nur an der Oberfläche. Anstatt den unlogischen Szenen mit den Gangstern und der Handyortung hätte man die Zeit investieren sollen in den Kampf gegen die Sucht oder die Konfrontation mit sich selbst oder anderen Drogenopfern (immerhin hat Ben auch selbst gedealt). Dadurch wäre das Drama ein Drama geblieben und hätte den verdienten Tiefgang gehabt, den eine solche Geschichte braucht. 

Julia Roberts ist in ihrer Rolle als verzweifelte, aber auch hoffnungsvolle Mutter absolut authentisch. Lucas Hedges hingegen konnte mich als (ehemaliger) Drogensüchtiger nicht ganz überzeugen. Gerade im Vergleich zu Timothée Chalamet in Beautiful Boy wirkt er irgendwie ausdrucks- und emotionslos. Schade, denn in anderen Filmen habe ich ihn sehr gemocht!



Fazit

Ein Drama mit starkem Anfang, das jedoch irgendwann ein Thriller sein will und dadurch an Authentizität und Tiefgang verliert. Julia Robert brilliert in ihrer Rolle, Lucas Hedges konnte mich leider nicht ganz so überzeugen. Leider - gerade in direktem Vergleich mit dem fantastischen Film Beautiful Boy - kein ganz so guter Film, aber auch nicht völlig schlecht.



Sonntag, 10. November 2019

[DIY] Bergige Geburtstagskarte für Bergfreunde, Wanderer, Skifahrer und Kletterer

[DIY] Bergige Geburtstagskarte für Bergfreunde, Wanderer, Skifahrer und Kletterer


[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Was ihr benötigt:

  • Blaue Grundkarte
  • Blauer Tonkarton
  • Hellgrauer Tonkarton
  • Dunkelgrauer Tonkarton
  • Silberner Tonkarton
  • Hellgrüner Tonkarton
  • Dunkelgrüner Tonkarton
  • Stempel Dani Peuss Glückwunsch
  • Stanze Bäume
  • Stempelfarbe Schwarz
  • Schere
  • Silberner Stift
  • Holz-Schneeflocken
  • Halbperlen
  • Doppelseitiges Klebeband
  • stick it! Glue Pen
  • 3D Foam Pads
[DIY] Bergige Geburtstagskarte für Bergfreunde, Wanderer, Skifahrer und Kletterer

[DIY] Bergige Geburtstagskarte für Bergfreunde, Wanderer, Skifahrer und Kletterer


So gehts:

  • Schneidet den hellblauen Tonkarton so zurecht, dass er etwas kleiner als die Grundkarte ist. Befestigt ihn mit doppelseitigem Klebeband auf der Grundkarte.
  • Schneide aus den verschiedenen Grautönen drei unterschiedliche Berge aus. Passend dazu aus dem silbernen Tonkarton die Spitzen der jeweiligen Berge. Befestigt diese auf den Dreiecken und klebt alles auf die Grundkarte. Verziert die Bergwipfel mit dem silbernen Stift.
  • Stanzt aus den beiden Grüntönen zwei Baumreihen aus und befestigt diese mit 3D Foams auf den Bergen. 
  • Stempelt den Spruch direkt auf das hellblaue Papier und verziert die Karte zum Schluss mit Holz-Schneeflocken und weißen Halbperlen.  

Viel Spaß beim Nachbasteln!

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