Sonntag, 31. Mai 2020

[DIY] Tanz aus der Reihe: Grußkarte für Tänzer, Tanzlehrer oder alle, die gerne mal aus der Reihe tanzen :)

[DIY] Tanz aus der Reihe Grußkarte für Tänzer, Tanzlehrer oder alle, die gerne mal aus der Reihe tanzen )



[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Als ich diesen Spruch bei steckenpferdchen gesehen habe, wusste ich, dass ich den Stempel brauche. Unbedingt. Immerhin bin ich nicht nur Tänzerin und Tanzlehrerin, sondern tanze prinzipiell gerne mal aus der Reihe. Ein absolutes Must-Have für mich also. Auch wenn ich den Spruch gerne in etwas kleiner gehabt hätte, um ihn besser auf Karten verwenden zu können... Aber nun ja, da es ihn nur in XXL gibt, musste ich mir eben etwas einfallen lassen - und heraus kam eine Grußkarte, in der einmal ausschließlich der Spruch im Vordergrund steht und alles andere Nebensache ist! 

Was ihr benötigt:

  • Violette Grundkarte
  • Blumiges Motivpapier
  • Weißer Tonkarton
  • Stempel Steckenpferdchen Tanz aus der Reihe
  • Stempelfarbe Violett
  • Holzschmetterling
  • Violette Halbperlen
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Tanz aus der Reihe Grußkarte für Tänzer, Tanzlehrer oder alle, die gerne mal aus der Reihe tanzen )

[DIY] Tanz aus der Reihe Grußkarte für Tänzer, Tanzlehrer oder alle, die gerne mal aus der Reihe tanzen )

So gehts:

  • Schneidet das Motivpapier so zurecht, dass es etwas kleiner als die Grundkarte ist. Mit doppelseitigem Klebeband befestigen. 
  • Den Spruch mit violetter Stempelfarbe auf weißen Tonkarton stempeln, trocknen lassen, dann rechteckig ausstanzen oder ausschneiden. Mit doppelseitigem Klebeband auf der Grundkarte fixieren.
  • Mit einem Holzschmetterling und farblich passenden Halbperlen verzieren. Diese mit dem Glue Pen aufkleben.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Samstag, 30. Mai 2020

[Books] Jodi Picoult - Der Funke des Lebens

[Books] Jodi Picoult - Der Funke des Lebens


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von C. Bertelsmann Randomhouse zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch



Titel: Der Funke des Lebens Originaltitel: A Spark of Light Autor: Jodi Picoult Übersetzer: Elfriede Peschel Verlag: C. Bertelsmann 
Preis: 20,00€ Genre: Roman Format: Gebunden Seitenanzahl: 429 
ISBN: 978-3-570-10400-2 Original Erscheinungsdatum: 2018 Deutsches Erscheinungsdatum: 2020 |

Hier kaufen als BuchEBook oder Hörbuch


Ähnliche Bücher: Kleine große Schritte (Jodi Picoult), 

An einem warmen Herbsttag wird Polizeiunterhändler Hugh McElroy zu einer Frauenklinik in Jackson, Mississippi, gerufen. Ein verzweifelter Schütze war in die Klinik eingedrungen, hatte um sich geschossen und Geiseln genommen. Als McElroy mit dem Täter verhandeln will, erreicht ihn eine schockierende Nachricht: Seine 15-jährige Tochter Wren befindet sich in der Klinik. McElroy setzt alles daran, Wren und die anderen Geiseln zu befreien - Frauen in Not, engagierte Ärzte und Krankenschwestern, bedroht von einem Mann, der Amok läuft, um sich Gehör zu verschaffen.
         

Erster Satz


"Wie eine alte Bulldogge, die es gewohnt war, ihr Territorium zu bewachen, hockte das Center an der Ecke Juniper und Monfort Street hinter einem schmiedeeisernen Zaun."



Autor


"Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Sie schrieb bisher 26 Romane, die vielfach ausgezeichnet wurden. Weltweit hat sie eine riesige Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Mann und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire. Der Funke des Lebens stand wochenlang an der Spitze der amerikanischen Bestsellerlisten."


Cover und Titel


Das matte, dunkelblaue Cover zeigt Lichtpunkte und etwas, das ein bisschen aussieht, wie eine brennende Wunderkerze. Der Name der Autorin ist glänzend-gelben Buchstaben geschrieben und sticht dadurch besonders hervor. Cover und Titel passen gut zum Inhalt des Buches.


Meine Meinung


In einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi eröffnet George das Feuer, tötet und verletzt Menschen und nimmt Geiseln. Hugh McElroy, ein Polizeiunterhändler, versucht mit ihm zu verhandeln, als ihn die erschreckende Nachricht erreicht, dass seine 15-jährige Tochter und seine Schwester in der Klinik sind. 



„Als Hugh die ersten Schritte auf die Eingangstür der Klinik zu machte, dachte er an den Tag, an dem Wren geboren wurde. Er und Annabelle hatten sich zu Hause einen Harry-Potter-Marathon angesehen, als ihre Wehen einsetzten. Sie folgten immer dichter aufeinander, aber Annabelle weigerte sich aufzubrechen, bevor sie Die Kammer des Schreckens zu Ende gesehen hatten. Ihre Fruchtblase platzte während des Abspanns."
S. 57


Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Handlung beginnt in der Gegenwart um 17 Uhr, als die Tat bereits geschehen ist und von da an läuft die Uhr rückwärts und man erfährt so nach und nach, was in der Vergangenheit geschehen ist und was dazu geführt hat, dass George zum Täter wurde oder warum Wren, Bex, Joy, Izzy, Janine, Olive oder Dr. Ward in der Klinik waren. Durch diese achronologische Erzählweise bleibt die Spannung immer auf einem soliden Niveau und man erfährt immer etwas Neues, was einem einen anderen Blickwinkel ermöglicht und alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. 

„Sie schufen ein Stigma: Gute Frauen wollen Mütter sein, schlechte Frauen nicht. Würden Männer schwanger werden, pflegte Vonita, Gott sei ihrer Seele gnädig, zu sagen, wäre die Abtreibung wahrscheinlich ein Sakrament, das man in der Super-Bowl-Halbzeitshow zelebrieren würde. Man würde die Männer, die Schwangerschaften abgebrochen hatten, in der Kirche bitten aufzustehen, um ihnen Beifall für den Mut zu einer solchen Entscheidung zu spenden. Beim Kauf von Viagra bekäme man einen Coupon für drei Abtreibungen gratis dazu."

S. 253

Es wäre kein Buch von Jodi Picoult, wenn es einfach wäre, oder man es in schwarz & weiß oder richtig & falsch einteilen könnte. So läuft es bei ihr nie und so ist es auch hier. Statt aus dem Schützen einen simplen Bösewicht zu machen, den man hassen kann, ist er ein Mann, ein Vater, der sich Gehör verschaffen will, der keinen anderen Weg zu sehen scheint als diesen. Picoult schafft es wieder einmal, ein äußerst schwieriges Thema - in diesem Fall die Abtreibungsdebatte - anhand von vielen Einzelschicksalen aufzuzeigen, ohne dabei zu belehren oder mit dem erhobenen Zeigefinger  daherzukommen. Sie hat sicherlich ihre eigene Meinung zu dem Thema, zwingt diese dem Leser aber nicht auf, sondern überlässt es jedem selbst, sich einen eigenen Standpunkt zu bilden. Durch die verschiedenen Charaktere und ihre Entscheidungen und Hintergründe sieht man, wie unterschiedlich die Ansichten sein können und man fühlt sie alle mit, anstatt nur darüber zu lesen. Die Autorin hat ein außerordentliches Gespür dafür, einem auch die Gedanken und Gefühle näherzubringen, von denen man dachte, dass man sie eigentlich nicht nachvollziehen kann - was sie für mich zu einer der besten Autorinnen unserer Zeit macht und zu einer meiner Lieblingsautoren schlechthin. 



„Das bedeutet es, Mensch zu sein. Wir sind alle nur Leinwände für unsere Narben."
S. 122


Die Charaktere sind - wie für Jodi Picoult üblich - sehr detailliert ausgearbeitet und haben alle viel Tiefe. Es geht um die 15-jährige Wren, die es von allen wohl am wenigsten "verdient" hat, sich in dieser Tragödie wiederzufinden; um ihren Vater Hugh McElroy, der alle polizeilichen Grundsätze ignoriert, um seine Tochter zu schützen; um George, der Rache, aber vor allem auch jemanden will, der ihm zuhört; um Pro-Life-Aktivisten, die für ihre Überzeugungen kämpfen; um einen Abtreibungsarzt, dessen Arbeit nicht nur Arbeit ist, sondern der Versuch, Frauen in Not zu helfen, die keinen anderen Ausweg wissen; um ebendiese Frauen, die Hilfe benötigen; um ein Mädchen, das des Mordes angeklagt wird, weil niemand ihr helfen wollte und sie nicht wusste, dass eine eigene, medikamentöse Abtreibung illegal ist; um eine Frau, deren einziges Anliegen eine Vorsorgeuntersuchung war - und sie alle treffen an diesem Tag, der ihr Leben für immer veränder wird, aufeinander. 

„Vielleicht sollte man nicht fragen Wann wird ein Fötus zu einer Person?, sondern: Wann hört eine Frau auf, eine zu sein?"

S. 363

Dadurch, dass jeder dieser Charaktere Ecken und Kanten hat und einfach menschlich ist, kann man sich gut in sie hineinfühlen, mit ihnen mitfiebern, sich sorgen und von ihnen und ihren Überzeugungen einwickeln lassen. Wie immer, wenn man ein Buch von Jodi Picoult liest, kommt man ins Grübeln und denkt über seine eigene Meinung nach - ist mein Standpunkt wirklich der richtige? Der einzige? Gibt es nicht vielleicht auch noch andere Betrachtungsweisen, die ihre Daseinsberechtigung haben? In diesem Fall hat das Buch meine Meinung letztlich nicht verändert, aber es hat zumindest dafür gesorgt, dass ich die andere Seite ein kleines bisschen besser verstehe, auch wenn ich es immer noch nicht richtig finde, wie sie sich verhalten. 



„Man schaut nicht auf den Teller des anderen, um zu sehen, ob dieser mehr hat als man selbst. Man vergewissert sich, ob er genug hat."
S. 158


Dieses Buch ist nicht nur spannend zu lesen, sondern auch hochaktuell. Man sollte meinen, dass im Jahr 2020 das Thema Abtreibungen zu genüge durchdiskutiert wurde, aber es gibt immer wieder Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Anschläge auf Frauenkliniken, Verschärfung von Gesetzen, Attentate auf "Abtreibungsärzte" - beim Lesen des Buches ist mir wieder einmal klar geworden, wie glücklich wir uns schätzen können, in Deutschland zu leben. Hier ist längst nicht alles gut und auch beim Thema Abtreibungen gibt es noch sehr vieles, was man verbessern kann, aber im Vergleich zu anderen Ländern haben wir einen großen Vorsprung. Dass aber auch hier hitzige Debatten zu dem Thema geführt werden hat man zuletzt beim Streit um den "Abtreibungsparagraphen" 219a gesehen, der die "Werbung" für Schwangerschaftsabbrüche verbietet. Ein Thema also, das bis zum heutigen Tage brisant und aktuell ist und längst nicht an Gültigkeit verloren hat. Der Funke des Lebens bringt etwas Menschlichkeit in die Debatte und zeigt die verschiedenen Standpunkte auf, ohne belehrend zu werden 



„Denken Sie etwa, ich wollte das? Denken Sie, man wacht auf und sagt sich: Heute Morgen werde ich eine Abtreibung vornehmen lassen? Das ist der letzte Ausweg. Das ist der Ort, wohin man geht, nachdem man alle Szenarien durchgegangen ist und einem klar wird, dass die einzigen Menschen, die behaupten, es gebe einen anderen Weg, diejenigen sind, die keinen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten. Ich habe es getan. Ich bedauere es nicht. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht jeden Tag meines Lebens daran denken werde."

S. 176



Fazit


Ein typisches Jodi-Picoult-Buch, das einen emotional unglaublich mitnimmt, spannend von Anfang bis zum Schluss ist und ein hochaktuelles Thema behandelt. 


Sonntag, 24. Mai 2020

[DIY] Hallo Frühling! Frühlingshafte Grußkarte mit Schneeglöckchen

[DIY] Hallo Frühling! Frühlingshafte Grußkarte mit Schneeglöckchen


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Dank Corona darf ich meine Großeltern gerade nicht besuchen und auch sie dürfen ihre Freunde nicht sehen. Keine einfache Zeit für uns alle. Um ihnen die Situation aber wenigstens ein bisschen zu versüßen, habe ich ihnen einen ganzen Packen Grußkarten gebastelt, damit sie ihren Freunden ganz fleißig schreiben können - und diese hier ist eine davon. Denn ein "Hallo" geht schließlich immer, oder? 

Was ihr benötigt:

  • Hellgelbe Grundkarte
  • Motivpapier im Aquarellstil
  • Weißer Tonkarton
  • Stempel Spruch Charlie & Paulchen Feiere den Tag
  • Stanze Kreis
  • Stanze Schneeglöckchen Alexandra Renke
  • Stempelfarbe Mint
  • Mintfarbenes Stoffband, z.B. von Rossmann
  • Pailletten Gelb und Grün
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Tesa
  • 3D Foam Pads
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Hallo Frühling! Frühlingshafte Grußkarte mit Schneeglöckchen

So gehts:

  • Schneidet das Motivpapier so zurecht, dass es etwas kleiner als die Grundkarte ist. 
  • Aus dem weißen Tonkarton die Schneeglöckchen ausstanzen und mit dem Glue Pen vorsichtig auf das Motivpapier aufkleben. Gegebenenfalls übertretender Kleber entfernen. 
  • Das Stoffband zuschneiden und aufkleben, auf der Rückseite des Motivpapiers mit Tesafilm fixieren. Dann das Motivpapier mit doppelseitigem Klebeband auf die Grundkarte kleben.
  • Den Spruch mit mintfarbener Stempelfarbe auf weißen Tonkarton stempeln, trocknen lassen, dann kreisförmig ausstanzen. Mit 3D Foam Pads auf das Band kleben.
  • Zum Schluss mit Pailletten fixieren, diese mit dem Glue Pen vorsichtig aufkleben.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Samstag, 23. Mai 2020

[Books] Colleen Hoover - Verity

[Books] Colleen Hoover - Verity


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und dtv bold zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch



Titel: Verity Originaltitel: Verity Autor: Colleen Hoover Übersetzer: Katarina Ganslandt | Verlag: dtv bold 
Preis: 12,90€ Genre: Roman, Psychothriller Format: eBook Seitenanzahl: 368 
ISBN: 978-3-423-43728-8 Original Erscheinungsdatum: 2018 Deutsches Erscheinungsdatum: 2020 |

Hier kaufen als Buch oder EBook 


Ähnliche Bücher: Too Late (Colleen Hoover); Das Böse in ihr (Camilla Way); You - Du wirst mich lieben (Caroline Kepnes)

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die erfolggekrönten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf den Tod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und zum Pflegefall geworden. Lowen akzeptiert - auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy stark hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und liest darin Erschreckendes ...
       

Erster Satz


"Erst höre ich das Geräusch seines berstenden Schädels, dann spritzt mir sein Blut entgegen."


Autorin


"Colleen Hoover sprang mit ihrem Debüt Weil ich Layken liebe, das sie zunächst als eBook im selfpublishing veröffentlichte, auf die Bestsellerliste der New York Times und verfügt seither über eine weltweite Fangemeinde. Auch in Deutschland hat sie längst die SPIEGEL-Bestsellerlisten erobert - mit Nur noch ein einziges Mal stand sie mehrere Wochen auf Platz 1. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas."



Cover und Titel

Ein blauer Himmel, rosa-pinke Wolken, Vögel, der Titel, der mit dem Hintergrund verschmilzt - das Cover sieht jedenfalls wunderschön aus. Und hat mich davon überzeugt, dass es sich hier um einen Liebesroman handelt. Es hätte jedenfalls sehr gut zu der Handlung gepasst, die ich mir beim Lesen des Klappentextes ausgemalt hatte: Jeremy und Verity verlieren ihre beiden Töchter, sie bekommt starke Depressionen und versucht sich umzubringen, was jedoch scheitert, wodurch sie zum Pflegefalls wird. Ihr Mann kann und will sie aber nicht aufgeben, versucht, sie aufopfernd zu pflegen, vergisst dabei aber seine eigenen Bedürfnisse, Lowen zeigt ihm, dass er auch an sich denken muss, dass er seine Frau immer lieben wird, aber dafür nicht den Rest seines Lebens "opfern" muss und dass das Verity nicht gewollt hätte und so weiter und so fort... Das war jedenfalls so ungefähr die Geschichte, die ich im Kopf hatte. Spoiler: Nope, das ist sie ganz und gar nicht. Wie das Cover zum richtigen Inhalt des Buches passt, erschließt sich mir nicht so wirklich, denn es wirkt ehrlich gesagt viel zu hübsch für die Story... Der Titel passt jedoch hervorragend.


Meine Meinung


Lowen Ashleigh ist eine junge Autorin, die am liebsten für sich bleibt, sehr unsicher ist und zwar gerne vom Verkauf ihrer Bücher leben würde, gleichzeitig aber bevorzugt unerkannt bleiben würde. Deswegen macht ihr das Angebot, die erfolgreiche Reihe an Psychothrillern der berühmtem Autorin Verity Crawford zu Ende zu schreiben, große Angst, kann aber auch nicht ablehnen, denn sie braucht das Geld - und Veritys Ehemann Jeremy gibt ihr mehrere Gründe, das Angebot anzunehmen. Für die Recherche zieht sie eine Zeit lang auf das Anwesen der Crawfords und findet dort nicht nur Aufzeichnungen zu den Büchern, sondern auch eine Autobiographie, die Lowen mehr als schockiert. Doch was ist die Wahrheit und was ein Gebilde ihrer Fantasie? 



„Die meisten Leute, die nach New York kommen, legen es darauf an, entdeckt zu werden. Wir Übrigen kommen hierher, um uns zu verstecken."
pos. 111


Der Name Colleen Hoover steht für mich eigentlich für schöne, aber besondere Liebesgeschichten und nachdem ich in letzter Zeit recht viele Bücher mit schwierigen Themen gelesen habe, dachte ich mir, dass es mal wieder Zeit wird für etwas Schönes, etwas Angenehmes, etwas Leichtes. Tja, falsch gedacht, denn zur Abwechslung schreibt Colleen Hoover mal keinen Liebesroman, sondern einen waschechten Thriller! Hätte ich mal bei der Beschreibung besser aufpassen sollen... Aber letztendlich war das nicht schlimm, und vielleicht sogar vorteilhaft, denn möglicherweise hätte ich das Buch sonst nicht lesen wollen, immerhin habe ich bereits so viele tolle Autoren und Autorinnen, die geniale Thriller schreiben, dass ich vielleicht gedacht hätte, ich überlasse das Schreiben dieses Genres denen und warte auf den nächsten Liebesroman von Hoover - und soviel vorneweg: Es wäre verdammt schade gewesen, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte! 



„Meine Mutter hat immer gesagt, Häuser hätten eine Seele. Wenn das stimmt, dann hat das Haus von Verity Crawford eine ziemlich schwarze Seele."
pos. 677


Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte selbst ist aus zwei Perspektiven geschrieben: Zum einen erzählt Lowen in der Ich-Perspektive von ihrem Leben und ihren Erlebnissen im Crawford-Haus und wir erfahren Stück für Stück mehr von ihr und ihrer Vergangenheit. Zum anderen gibt es da die Kapitel aus Verity Crawfords Autobiographie, die Lowen liest - anfangs aus Neugierde und um die Autorin, deren Buchreihe sie weiterführen soll, besser verstehen zu können, später, weil sie das Gelesene kaum fassen kann und unbedingt wissen muss, wie es weitergeht und ob vielleicht doch alles ganz anders ist als es scheint... Sowohl die Kapitel aus dem Manuskript als auch die von Lowen sind wundervoll geschrieben und üben eine einzigartige Sogwirkung auf den Leser aus - man kann das Buch kaum aus den Händen legen. Die atmosphärische Erzählung, die vielen Details, die bildhafte Sprache von Hoover, all das führt dazu, dass man das Geschehene nicht nur vor Augen hat, sondern auch fühlt - man spürt die Gänsehaut, den Schauer, der einen über den Rücken läuft, die unbändige Angst, aber auch das Flattern von aufkommender Verliebtheit, die Trauer und so viele andere Gefühle, die dieses Buch beherrschen. Jeder einzelne Satz, jede einzelne Emotion sitzt und lässt einen intensiv mitfiebern. Colleen Hoover hat hier einmal wieder bewiesen, dass sie wirklich schreiben kann.



„Viele Autorinnen und Autoren genießen den direkten Kontakt mit ihren Lesern, aber ich bin sozial so unbeholfen, dass ich Angst habe, meine Leser könnten meinen Büchern für immer abschwören, sobald sie mich einmal in echt erlebt hätten."
pos. 374


Die Charaktere waren für mich nicht gerade leicht zugänglich, außer vielleicht Jeremy. Die junge Autorin Lowen ist psychisch etwas labil, wenig selbstbewusst, menschenscheu und insgesamt sehr, sehr unsicher. Ihre komplizierte Kindheit und die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter machen ihr zu schaffen und beeinflussen ihr Verhalten bis ins Erwachsenenalter. An sich eine äußerst interessante Persönlichkeit, allerdings ging sie mir irgendwann auch etwas auf die Nerven, weil sie im Laufe des Buches keine wirkliche Entwicklung durchmacht und ihre eigene Unsicherheit irgendwie beinahe huldigt. Sie hat mich jedoch nie so sehr genervt, dass ich das Buch hätte weglegen wollen, ich habe nur hin und wieder die Augen über sie verdreht.
Verity Crawford lernt man einerseits als Pflegefall in der Gegenwart kennen und durch ihre Autobiographie, die ihre Vergangenheit zeigt. Ohne zu viel verraten zu wollen: Ihr Charakter ist manchmal erschreckend, aber auch vielschichtig und interessant und ich habe mich immer sehr gefreut, wenn ein neues Kapitel aus ihrem Manuskript an der Reihe war. 
Ihr Ehemann Jeremy war mir von Anfang an sympathisch, ein fürsorglicher Vater, der trotz schwerer Schicksalsschläge mitfühlend, charmant und selbstbewusst ist, aber auch - zumindest hin und wieder - seine verletzliche Seite zeigt. 
Um diese drei Charaktere geht es hauptsächlich, viel mehr kommen auch gar nicht vor. Und sie alle haben ihre Ecken und Kanten - und ihre dunklen Seiten. Das macht sie nicht nur vielschichtig, sondern auch interessant.



„Manche Familien haben das große Glück, in ihrem Leben nie auch nur eine einzige Tragödie erleben zu müssen. Und dann gibt es welche, bei denen die Tragödien geradezu Schlange zu stehen scheinen. Was schiefgehen kann, geht schief. Und zuletzt kommt alles noch mal schlimmer."
pos. 481




Die Story ging mir definitiv unter die Haut, sie war schockierend, faszinierend, abstoßend, ziemlich nervenaufreibend - und ganz anders, als ich erwartet hatte. Wer hier nach einer schönen Liebesgeschichte sucht, wird enttäuscht werden, denn stattdessen bekommt man eine Frau, die an ihrem eigenen Verstand zweifelt, ein Manuskript, das grausige Szenen ans Licht bringt und die Frage, wem man überhaupt noch trauen kann.
Sicher, für eingeschweißte Thriller-Fans ist manches vorhersehbar, blutig ist es nicht, da der Grusel und die Spannung auf der psychischen Ebene erzeugt werden - was mir meistens auch sehr viel besser gefällt -, und manchmal rutscht die Story ein bisschen in den Kitsch oder alternativ in die Unwirklichkeit ab. Es ist eben kein Jussi Adler Olsen, keine Tess Gerritsen, kein Stephen King, kein Michael Robotham,  kein Sebastian Fitzek und keine Kathy Reichs. Aber deswegen ist Verity noch lange nicht schlecht, nur eben anders, vielleicht ein bisschen sanfter, aber wirklich nicht zu sanft, denn manche Szenen sind schon ziemlich heftig, wenn man sie sich so vorstellt. Dennoch hat mich die Story gepackt und nicht mehr losgelassen, ich war gefesselt von Anfang bis Ende. Und ständig diese "WTF-Momente", in denen ich mich beim Lesen gefragt habe, ob ich das gerade wirklich lese, ob ich dem trauen kann, was ich lese oder ob alles vielleicht ganz anders ist. Hat man das Buch erst einmal zu Ende gelesen, traut man niemandem mehr. Vielleicht war es auch, weil ich einfach keinen Thriller, sondern einen Liebesroman erwartet hatte, ich war auf so eine Geschichte nicht vorbereitet und möglicherweise war ich deshalb so (positiv) überrascht, wurde so mitgerissen von den Abgründen der menschlichen Seele und war insgesamt begeistert von Colleen Hoovers Thriller-Debüt, das nicht nur mit Spannung und Psychogrusel aufwartet, sondern auch mit Romantik, vielen Sexszenen und unglaublichen Plottwists. Wie oft habe ich gedacht: "Okay, damit habe ich jetzt nicht gerechnet!"... Kontinuierlich lagen die Nerven blank, sodass das Buch innerhalb kürzester Zeit fertig gelesen werden musste. Denn ich konnte es einfach nicht weglegen, mir blieb gar keine andere Wahl als weiterzulesen, um sofort zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Mit dem Ende hätte ich dann trotzdem nicht gerechnet. Das hat mich dann echt aus den Socken gehauen. So vollständig. 
Das Ende ... man kann es lieben, man kann es hassen... aber man wird auf jeden Fall mit offenem Mund dasitzen und sich denken: "What The Fuck?!?"



Fazit

Einen Liebesroman habe ich erwartet, einen Thriller stattdessen bekommen - und zwar einen guten. Atmosphärisch und spannend geschrieben, gut ausgearbeitete Charaktere (auch wenn mir Lowen etwas auf die Nerven ging), eine Story, die an den Nerven zehrt und Plottwists, die einen sprachlos zurücklassen. Da kann man auch die Logikfehler, die hin und wieder auftreten, gekonnt übersehen. Ein wirklich gelungener, spannender und schockierender Psychothriller, der allerdings vermutlich nichts für junge Mütter und Väter ist. 


Sonntag, 17. Mai 2020

[DIY] Vatertagskarte mit Werkzeug // Father's Day Greeting Card

[DIY] Vatertagskarte mit Werkzeug  Father's Day Greeting Card


[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Was ihr benötigt:

  • Hellorangene Grundkarte
  • Motivpapier Punkte
  • Motivpapier Linien
  • Weißer Tonkarton
  • Hellorangener Tonkarton
  • Stanze ovaler Kreis
  • Stempel Stampin Up Nailed It
  • Stempelfarbe Schwarz
  • Brush-Marker Winsor and Newton
  • Pro-Marker Winsor and Newton
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Vatertagskarte mit Werkzeug  Father's Day Greeting Card

So gehts:

  • Schneidet die beiden Motivpapiere so zurecht, dass sie zusammen etwas kleiner als die Grundkarte sind. Das eine Motivpapier sollte dabei deutlich schmaler sein. Mit doppelseitigem Klebeband befestigen. 
  • Aus dem weißen Tonkarton einen ovalen Kreis ausstanzen und auf die Karte kleben.
  • Die Werkzeuge auf weißen Tonkarton stempeln, trocknen lassen, kolorieren und erneut trocknen lassen. Dann vorsichtig ausschneiden oder ausstanzen.
  • Den Spruch auf den hellorangenen Tonkarton stempeln und ausstanzen oder ausschneiden.
  • Werkzeuge und Spruch auf die Karte kleben.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Sonntag, 10. Mai 2020

[DIY] Happy Mama Day - Muttertagskarte mit Schneeglöckchen und Aquarellfarben

[DIY] Happy Mama Day - Muttertagskarte mit Schneeglöckchen und Aquarellfarben


[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Was ihr benötigt:

  • Mintfarbene Grundkarte
  • Aquarellpapier
  • Weißer Tonkarton
  • Stempel Dani Peuss Happy Mama Day
  • Stanze Schneeglöckchen Alexandra Renke
  • Stanze Oval
  • Stempelfarbe Mint
  • Aquarellfarben Winsor and Newton
  • Pailletten Grün und Gelb
  • Doppelseitiges Klebeband
  • 3D Foam Pads
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Happy Mama Day - Muttertagskarte mit Schneeglöckchen und Aquarellfarben

[DIY] Happy Mama Day - Muttertagskarte mit Schneeglöckchen und Aquarellfarben

So gehts:

  • Auf das Aquarellpapier Wasser geben und grüne und gelbe Aquarellfarben darauf zerfließen lassen, sodass sich Farbverläufe bilden und an anderen Stellen die Farbe etwas geschichtet wird, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid. Gut trocknen lassen oder mit einem Bastel-Heißluftfön trocknen, währenddessen darauf achten, dass sich das Papier nicht wellt.
  • Das Aquarellpapier so zurechtschneiden, dass es etwas kleiner als die Grundkarte ist. Mit doppelseitigem Klebeband darauf befestigen.
  • Aus weißem Tonkarton Schneeglöckchen ausstanzen. Mit dem Glue Pen auf die Karte kleben.
  • Den Spruch mit mintfarbener Stempelfarbe auf weißen Tonkarton aufstempeln, trocknen lassen, dann oval ausstanzen. Mit 3D Foam Pads auf der Karte befestigen.
  • Zum Schluss die Karte mit gelben und grünen Pailletten fixieren, diese mit dem Glue Pen aufkleben. 

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Sonntag, 3. Mai 2020

[DIY] Lebe Liebe Lache - Frühlingshafte Aquarellkarte zur Hochzeit, Verlobung, Jahrestag, Geburtstag

[DIY] Lebe Liebe Lache - Frühlingshafte Aquarellkarte zur Hochzeit
 

[Unbezahlte Werbung durch Markennennung]

Was ihr benötigt:

  • Grundkarte
  • Aquarellpapier
  • Weißer Tonkarton
  • Stempel Charlie & Paulchen Feiere den Tag
  • Stanze Blumenkreis
  • Stempelfarbe Schwarz
  • Pailletten
  • Aquarellfarben Winsor and Newton
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Stick It! Glue Pen
[DIY] Lebe Liebe Lache - Frühlingshafte Aquarellkarte zur Hochzeit

[DIY] Lebe Liebe Lache - Frühlingshafte Aquarellkarte zur Hochzeit

So gehts:

  • Auf Aquarellpapier Wasser verteilen, dann grüne, hellgrüne und gelbe Aquarellfarbe darauf träufeln und verlaufen lassen So oft wiederholen, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid. Dabei aufpassen, dass sich das Papier nicht wellt. Gut trocknen lassen. Dann den Spruch mit schwarzer Stempelfarbe aufstempeln.
  • Rechteckig ausschneiden oder ausstanzen, sodass es etwas kleiner als die Grundkarte ist. Mit doppelseitigem Klebeband auf die Grundkarte kleben. 
  • Die Blume aus weißem Tonkarton ausstanzen. Mit dem Stick It! Glue Pen auf die Karte kleben.
  • Mit grünen Pailetten verzieren, ebenfalls mit Stick It! Glue Pen aufkleben.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Samstag, 2. Mai 2020

[Books] Neal Shusterman - Kompass ohne Norden. Mit den Illustrationen von Brendan Shusterman

[Books] Neal Shusterman - Kompass ohne Norden. Mit den Illustrationen von Brendan Shusterman


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Hanser zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 

Über das Buch



Titel: Kompass ohne Norden Originaltitel: Challenger Deep Autor: Neal Shusterman Übersetzer: Ingo Herzke Illustrator: Brendan Shusterman Verlag: Hanser 
Preis: 14,99€ Genre: Roman, Young Adult, Psychische Erkrankung 
Format: eBook Seitenanzahl: 352 
ISBN: 978-3-446-26123-5 Original Erscheinungsdatum: 2015 Deutsches Erscheinungsdatum: 2018 |

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Ähnliche Bücher: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. (Ava Reed); Ich und die anderen (Matt Ruff); Morgen bin ich ein Löwe (Arnhild Lauveng)

Caden hält sich für einen normalen Jungen. Doch sein Verstand ist ein krankhafter Lügner, der sich auf fantastische Reisen begibt. Manchmal befindet Caden sich auf dem Weg zum tiefsten Punkt der Erde im Marianengraben, auf einem Schiff, auf dem die Zeit seitlich läuft wie eine Krabbe, verwittert von Millionen Fahrten, die bis in die finstere Vergangenheit zurückreichen. Und in der Realität lässt Cadens Verstand harmlose Dinge wie einen Gartenschlauch zur tödlichen Gefahr werden. Als die Grenze zwischen realer und fantastischer Welt verschwimmt, begreift Caden: In den Tagen der Bibel hätte er vermutlich als Prophet gegolten, doch heute lautet die Diagnose: Schizophrenie.


Erster Satz


Zwei Dinge weißt du. Erstens: Du warst da. Zweitens: Du kannst nicht da gewesen sein."



Autor


"Neal Shusterman ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten amerikanischen Autoren für Kinder und Jugendliche. Er wuchs in Brooklyn auf und begann schon früh mit dem Schreiben. Nach seinem Schulabschluss an der American School of Mexico City studierte er in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Neal Shusterman lebt mit seiner Familie in Südkalifornien. Kompass ohne Norden basiert auf Shustermans Erfahrungen mit der Shizophrenie seines Sohnes und wurde 2015 mit dem National Book Award ausgezeichnet. www.storyman.com 

Brendan Shustermans Kunst war Inspiration für viele Elemente in Kompass ohne Norden. Er ist angehender Künstler und Autor - dabei tritt er nicht einfach in die Fußstapfen seines Vaters, sondern geht eigene Wege."



Cover und Titel

Das blaue Cover zeigt das Meer, die Wellen - und Caden, der darin zu ertrinken scheint, denn er hängt nur an einer verworrenen Leine, die augenscheinlich nirgends hinführt. Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches, denn auch der Protagonist findet sich immer wieder in den Tiefen des Meeres - bzw. seiner Gedanken - wieder und weiß weder, wo oben noch unten, geschweige denn Norden, ist. 



Meine Meinung


Caden ist ein netter, normaler und freundlicher Junge, der gerne zeichnet und Computerspiele designt. Doch manchmal spielt ihm sein Verstand einen Streich und er kann Realität nicht mehr von Fantasie unterscheiden. Was ist wahr und was nicht? Will dieser Junge in seiner Schule ihn wirklich umbringen? Oder bildet er sich das ein? Sind das im Garten wirklich Schlangen oder einfach nur Gartenschläuche? 



„Was ich fühle, lässt sich nicht in Worte fassen, oder wenn doch, dann in einer Sprache, die niemand versteht."
pos. 104


Der Schreibstil des Autors ist flüssig und einfach zu lesen. Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen ab: der Realität von Caden, die anfangs in seiner Familie, später dann in der Psychiatrie stattfindet; und das Schiff, eine Wahnvorstellung, die Caden immer wieder vorspielt, dass er sich mitten auf dem Ozean befindet, zusammen mit einem Kapitän, einem Papagei und vielen anderen eigenartigen Besatzungsmitgliedern. Gerade zu Beginn ist das äußerst verwirrend und ich hatte so meine Probleme, zu verstehen, was diese Szenen bedeuten sollen. Es war abstrakt, unzusammenhängend, scheinbar willkürlich und ohne roten Faden. Mir wurde manchmal beinahe schwindelig vor lauter Verwirrtheit. Es war schwer, dem Ganzen zu folgen und irgendeinen Sinn darin zu sein, gleichzeitig hat es aber auch gut gezeigt, wie es im Kopf von Caden aussieht: ein völliges Wirrwarr an Eindrücken, Empfindungen und Gedanken, die von außen schon beängstigend und verwirrend sind, aber für den Erkrankten selbst ganz besonders. Er kann sich selbst nicht mehr trauen, weiß nicht mehr, was Realität ist und was nicht und verliert irgendwann völlig den Bezug zur echten Welt - das muss ein schreckliches Gefühl sein. Diese Hilflosigkeit und Verwirrung, die Caden empfindet, wenn er auf dem Schiff ist, spiegelt sich in diesen Kapiteln wieder, denn als Leser ist man ebenfalls verwirrt und irgendwie hilflos - man muss durch diese Kapitel durch, hat aber Schwierigkeiten dabei, aufmerksam zu bleiben, verliert immer wieder den Faden und würde manchmal ganz gerne abbrechen und aufhören, denn ab und zu sind die Schiffsszenen eine einzige Qual. Doch dann, nach einer Weile, wird Caden etwas klarer im Kopf, seine Medikamente werden eingestellt und er kann besser zwischen Realität und Wahn unterscheiden. In diesen Momenten werden auch die Szenen auf dem Schiff erstens seltener und zweitens irgendwie klarer. Sinnvoller. Man erkennt Parallelen, Zusammenhänge und auch endlich den lang ersehnten roten Faden - den es eben doch gibt, den man vorher in all dem Wirrwarr nur einfach nicht erkennen konnte. Und auch Caden scheint der Lösung immer näher zu kommen...doch seine Krankheit macht ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung - es ist ein ständiger Kampf mit den inneren Dämonen.



„Die Gedankenstimmen sind durchaus auch unterhaltsam, denn ich weiß nie, was sie sagen werden. Manchmal bringen sie mich zum Lachen, und die Leute fragen sich, worüber ich lache, aber das will ich ihnen nicht verraten."
pos 1346


Man merkt dem Buch sehr deutlich an, dass der Autor Erfahrung mit der Thematik hat und die Zeichnungen, die von seinem Sohn stammen, geben den Kapiteln einen ganz persönlichen Touch. Dass die Erfahrungen von Brendan Shusterman mit in den Roman eingeflossen sind, machen den Roman sehr authentisch. Auch ansonsten ist die Geschichte einfühlsam, aber auch schmerzhaft ehrlich, ergreifend, emotional und zutiefst bewegend erzählt. Das Thema Psychische Erkrankungen ist für mich persönlich sehr wichtig, da ich selbst darunter leide, jedoch, zum Glück, unter einer Erkrankung, die mein Leben nicht so sehr beeinflusst wie das von Caden. Dennoch gibt es auch bei mir Zeiten, in denen ich mehr mit der Krankheit kämpfen muss als sonst. Und auch im 21. Jahrhundert sind psychische Krankheiten oft keine "echte" Krankheiten, sie werden nicht als solche angesehen und sind nur etwas, das man sich einbildet. Deswegen verschweigen viele ihre Erkrankung oder ihre Erfahrungen. Dieses Buch bricht ein solches Schweigen. Es erzählt die fiktive Geschichte von Caden, die jedoch von Shustermans Sohn, der eine shizoaffektive Störung hat, beeinflusst wurde und man erfährt dadurch, wie das Leben mit Schizophrenie aussehen kann (kann, weil jede Erkrankung, auch jede psychische, andere Auswirkungen auf jeden Menschen hat und dementsprechend die Krankheitsbilder völlig verschieden sein können), was man durchmachen muss und dass es, auch wenn es keine Heilung trotzdem Hilfe gibt. Es ist ein Buch für Betroffene, Angehörige und Interessierte gleichermaßen, das Mut und Hoffnung macht und vielleicht auch dabei hilft, Menschen mit psychischen Erkrankungen besser zu verstehen.



„Die Stimmen können nicht real sein, aber sie sind sehr gut darin, dich das vergessen zu lassen."
pos. 1612


Ein Buch, das tief beeindruckt und sehr wichtig ist, denn es spricht ein Thema an, das nach wie vor oft "totgeschwiegen" wird. Leider habe ich mich etwa das erste Drittel des Buches ziemlich durchquälen müssen, danach konnte ich es allerdings nicht mehr aus der Hand legen! Es lohnt sich auf jeden Fall, durchzuhalten, denn nach der anfänglichen Verwirrtheit kommt das allmähliche Begreifen und Erkennen.
Dieses Buch ist echt.
Es tut weh.
Es ist faszinierend.
Und zerstörend.
Und es lässt einen nicht mehr los. Es zieht einen hinab zum Grund des Meeres, nimmt einen wieder mit hinauf, um einen dann erneut in die Abwärtsspirale rutschen zu lassen. 




„Nichts macht mehr Angst, als nie zu wissen, was du im nächsten Moment glauben wirst."
pos. 2063




Fazit


Ein echtes, ehrliches und authentisches Buch, das weh tut. Etwa das erste Drittel ist sehr verwirrend und manchmal beinahe quälend, weil alles völlig konfus ist, aber danach wird alles klarer und nach und nach ergibt alles einen Sinn. Auf jeden Fall durchhalten, denn dann entwickelt sich das Buch zu einem Meisterwerk, dessen Anfang man eben erst im Nachhinein nachvollziehen und verstehen kann. 



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