Freitag, 2. Februar 2018

[Film Friday] Der Stern von Indien

[Film Friday] Der Stern von Indien



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Allgemein

TitelDer Stern von Indien 
Originaltitel: Viceroy´s House
Erscheinungsjahr2017
DrehbuchPaul Mayeda Berges
RegieGurinder Chadha
Filmproduktion: Pathé, BBC Films
Laufzeitca. 103 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Darsteller: Hugh Bonneville, Gillian Anderson, Manish Dayal, Huma Qureshi, Michael Gambon
Musik: A. R. Rahman
Bonusmaterial: Making-Of, Interviews, Featurettes, Bildergalerie, Deleted Scenes u.a.
Sonstiges: Prädikat besonders wertvoll
Genre: Historisches Filmdrama
Ähnliche Filme: Victoria & Abdul, A United Kingdom

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Worum geht's

"1947 kommen Lord Mountbatten und seine Frau Edwina nach Delhi. Als Vizekönig soll Mountbatten die britische Kronkolonie in die Unabhängigkeit entlassen. In seinem Palast arbeiten nicht weniger als 500 indische Bedienstete. Darunter der junge Hindu Jeet, der hier unverhofft seine einstige Flamme wiedertrifft, die schöne Muslima Aalia. Es ist eine verbotene Liebe, denn die Verbindung zwischen Angehörigen der verfeindeten Religionen kommt nicht in Frage. Als Mountbatten die neuen Staaten Indien und Pakistan gründet, brechen schwere Unruhen aus. Dabei verliert Jeet seine Familie und die geliebte Aalia.."


Darsteller

Hugh Bonneville: Spielt Lord Mountbatten sehr eindrucksvoll und zeigt Stärke, aber auch Verletzlichkeit. 

Gillian Anderson: Spielt Edwina Mountbatten, die Frau des Lords. Sie ist extrem authentisch und eine sehr starke Persönlichkeit. 

Manish Dayal: Der Hindu Jeet, der als Bediensteter für Lord Mountbatten arbeitet, ist verliebt in Aalia, die jedoch als Muslima tabu für ihn ist. Manish Dayal spielt hervorragend und sehr authentisch, und die tragische Liebesgeschichte geht direkt ins Herz.

Huma Qureshi: Als Muslima Aalia, die ebenfalls im Hause Mountbatten arbeitet. Auch sie spielt sehr stark und wirkt authentisch und echt. Besonders die Geschichte von Jeet und Aalia ist sehr emotional und sorgt für viel Dramatik.



Zitate

"Du gibst einem Volk sein Land zurück, wie schlimm kann das schon werden?"

"Wir können viel ändern. Wir müssen es!"

"Das wird ein Axthieb, der quer durch das Leben der Menschen geht!"

"Wir sind Brüder mit einer gemeinsamen Seele. Uns nach Religionen zu trennen, ist gegen den Willen Gottes."

"Ohne Frieden werden alle anderen Träume schwinden. Sie werden zu Schutt und Asche."



Meine Meinung

Lord Mountbatten zieht mit seiner Frau und seiner Tochter nach Indien, um den Staat in die Unabhängigkeit zu entlassen. Doch schnell wird klar, dass das nicht so einfach wird, wie erwartet, denn Indien ist von einer tiefen Zerrissenheit zwischen Hindus und Moslems geprägt, die zu schlimmen Ausschreitungen und vielen Todesopfern führen. Mountbatten setzt sich zuerst für eine Einigung Indiens ein, doch immer mehr Parteien sind für die Spaltung des Landes. Und je mehr Todesopfer hinzukommen, umso kritischer sieht auch Mountbatten eine Erhaltung Indiens und sieht sich gezwungen, Indien aufzuteilen, und den eigenständigen Staat Pakistan zu gründen. Doch viele sind dagegen, so auch seine Frau und sein Angestellter Jeet, die für eine Einigung kämpfen. Doch als Jeet seine Familie und seine Geliebte Aalia verliert, schwankt seine Loyalität zu Mountbatten und währenddessen werden die Ausschreitungen immer schlimmer...

Ein Land voller vielfältiger politischer und religiöser Kräfte, die gespaltener Meinung sind und nur eines wissen: Sie wollen die Briten loswerden. In allem anderen sind sie sich jedoch uneinig. Und so sieht man in dem Film die Anführer Gandhi, Nehru, Muhammed Ali Jinnah und Lord Mountbatten diskutieren, debattieren und entscheiden letztendlich die Teilung Indiens und lösten somit die größte Fluchtbewegung aus, die es in der Geschichte jemals gegeben hat. Hindus und Sikhs werden aus Pakistan vertrieben, Muslime aus Indien und etwa 1 Millionen kamen ums Leben. 

Ein Stück Weltgeschichte, berührend, aber auch spannend erzählt und inspiriert von der Großmutter der Regisseurin Gurinder Chadha. Ein Film, der mit schönen Bilder glänzt und mit guten Schauspielern zu überzeugen weiß, der aber auch viel Hintergrundwissen teilt und somit sehr informativ ist. Alles wirkt sehr authentisch, sowohl Kostüme, die Einrichtung als auch die Charaktere selbst. Besonders Mountbattens Frau Edwina kann mit ihrem Mitgefühl sehr überzeugen, denn sie versucht mit allen Mitteln, den Menschen im Land zu helfen. Auch Manish Dayal als Jeet und Huma Qureshi als Aalia spielen fantastisch und harmonieren sehr gut miteinander. An der Liebesgeschichte der beiden wird sehr eindrucksvoll das Elend und Leid des Konflikts gezeigt. Auch die Absurdität der Teilung wird sehr deutlich, wenn das Personal den gesamten Hausstand des Palastes aufteilen muss. So erhält Pakistan die Jane Austen-Bücher und Indien die der Bronte-Schwestern, die Enzyklopädie von A bis F erhält Pakistan, G bis Z hingegen Indien, und jedes einzelne Teeservice, Besteckset oder ähnliches wird aufgeteilt. 

An manchen Stellen des Filmes erhält man ein bisschen Bollywood-Feeling, jedoch bleibt der geschichtliche Konflikt immer im Vordergrund des Filmes, was mir sehr gut gefällt. So driftet die Geschichte nicht ins Kitschige ab, sonder bleibt - auf emotionale Art und Weise - berührend und ehrlich. Besonders die Filme und Bilder von Flüchtlingen, die abgemagert und fast verdurstet auf der Suche nach neuer Heimat sind, sind zutiefst bedrückend und erschreckend - und erinnern auch an Bilder und Geschehnisse der heutigen Zeit. 

Ein Film, der sowohl informativ, als auch zutiefst berührend und unterhaltend ist. Eine wirklich gelungene Mischung! 


Fazit

Ein Film auf wahren Begebenheiten, eindrucksvoll erzählt, mit guten Schauspielern und zutiefst berührend und emotional - ohne kitschig zu werden. Des Weiteren ist der Film auch sehr informativ und einfach rundum gelungen.



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