Über das Buch
Titel: The Hate U Give | Originaltitel: The Hate U Give |
Autor: Angie Thomas | Übersetzer: Henriette Zeltner | Verlag: cbt |
Autor: Angie Thomas | Übersetzer: Henriette Zeltner | Verlag: cbt |
Preis: 17,99€ | Genre: Jugend | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 498 |
ISBN: 978-3-570-16482-2 | Original Erscheinungsdatum: 2017 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2017 |
Starr ist in zwei Welten zu Hause: in dem schwarzen Viertel, in dem sie aufgewachsen ist, und in ihrer überwiegend weißen Privatschule. Als ihr bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, muss Starr sich entscheiden: Wird sie schweigen oder ihre Stimme erheben?
Erster Satz
"Ich hätte nicht auf diese Party gehen sollen."
Autor
"Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi aufgewachsen und lebt auch heute noch dort. Als Teenager tat sie sich als Rapperin hervor; ihr ganzer Stolz war ein Artikel im Right-On!-Magazine. Thomas hat einen Bachelor-Abschluss im Fach Kreatives Schreiben an der Belhaven Universität. Ihr Debüt The Hate U Give erntete ein überschwängliches Presse- und Leserecho und schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste."
„Mutig sein bedeutet nicht, dass du keine Angst hast, Starr. Es bedeutet, dass du was tust, obwohl du Angst hast."
S. 375
Cover und Titel
Das Cover ist ein wirklich ansprechendes Artwork, das ein junges, dunkelhäutiges Teenagermädchen zeigt mit einem Plakat, auf dem der Titel The Hate U Give steht. Sowohl Cover als auch Titel passen hervorragend zum Buch und wirken sehr ansprechend. Ein hoher Wiedererkennungswert gepaart mit viel Einzigartigkeit: wirklich sehr gelungen!
„Ich wusste gar nicht, dass man einen Toten wegen seiner eigenen Ermordung anklagen kann."
S. 327
Meine Meinung
„Das größere Problem ist, dass Chris weiß ist. Zuerst dachte ich, meine Mom würde vielleicht was dagegen haben, aber sie meinte nur: "Er könnte auch getupft sein, solange er nicht kriminell ist und dich anständig behandelt."
S. 53
S. 53
The Hate U Give stellt ein Thema in den Mittelpunkt, das bis heute unglaublich wichtig, aber auch sehr heikel ist: Rassismus. In den USA kommt es immer wieder vor, dass Polizisten Schwarze - oft Teenager - erschießen, obwohl diese unbewaffnet sind. Meistens kommen diese Polizisten ohne Konsequenzen davon. Doch Rassismus ist mitnichten nur ein Problem Amerikas, denn auch bei uns gibt es Hass und Vorurteile, Ausgrenzung und Rassismus. Vielleicht werden bei uns eher selten andere Menschen auf offener Straße erschossen, aber das heißt noch lange nicht, dass es diesen Hass nicht trotzdem gibt. Und genau deshalb ist dieses Buch so wichtig, denn es zeigt auf, wie verbreitet Rassismus ist, und wie oft er auch in kleinen Dosen kommt. Kleine Andeutungen, ein paar Sprüche - was für manche vielleicht harmlos klingen mag, ist für den Betroffenen eine schwere Beleidigung - und Rassismus. Das Buch öffnet Augen und sensibilisiert für ein Thema, das wichtiger denn je ist.
„Leute wie wir werden in solchen Situationen zu Hashtags, aber Gerechtigkeit kriegen sie kaum einmal"
S. 71
S. 71
Der Schreibstil ist Anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Geschichte wird aus Sicht Starrs erzählt und somit oftmals im Slang oder eben Jugendsprache. Die Übersetzung finde ich recht gelungen, auch wenn es etwas irritierend war, plötzlich englische Begriffe wie "Yes Ma´am", "No Sir" oder "What´s up man?" zu lesen, aber man gewöhnt sich schnell daran. Ansonsten ist die Sprachgewalt der Autorin wirklich beeindruckend und sehr eindringlich.
„Manchmal machst du alles richtig, und es geht trotzdem alles schief. Entscheidend ist, dass du dennoch nie aufhörst, das Richtige zu tun."
S. 179
S. 179
Das Buch behandelt das Thema Rassismus sehr eindringlich und ehrlich, daher ist es oft genug auch brutal - eben wie im echten Leben auch. Es gibt dem Leser auf alle Fälle zu denken und zeigt die vielen verschiedenen Konflikte auf - Armut, Drogen, gegenseitiges Misstrauen, Wut, Hass und so vieles mehr. Dennoch zeigt sich auch, dass die Konflikte oftmals von beiden Seiten geschürt werden, so erzählt Starr ihrem Vater zum Beispiel nichts von ihrem weißen Freund, weil dieser Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen nicht gut heißt, verhält sich selbst aber an ihrer Schule ganz anders, weil sie nicht klischeehaft rüber kommen will und behandelt ihren weißen Boyfriend Chris oft genug nicht fair, weil sie ihm unterstellt, er als Weißer könne sei als Schwarze ja eh nicht verstehen.
„Ich versteh das schon. Garden Heights ist das Ghetto, deshalb wäre es noch nicht mal gelogen, aber das ist so wie damals, als ich neun war und Seven und ich in einen Streit gerieten. Er holte zu einem gemeinen Tiefschlag aus und nannte mich Zwerg von Zwergenberg. Wenn ich jetzt daran denke, eine ziemlich harmlose Beleidigung, aber damals traf er mich damit ins Mark. Ich wusste, dass ich möglicherweise klein war, weil alle anderen größer waren als ich. Ich konnte mich auch selbst klein nennen. Aber dadurch, dass Seven es sagte, wurde es zu einer unangenehmen Wahrheit."
S. 161
S. 161
The Hate U Give ist nicht einfach nur ein tolles Jugendbuch. Es ist eine authentische und erschreckende Geschichte über das Leben in verarmten Vierteln, über Vorurteile und unterschwelligen Rassismus, genauso wie offen ausgesprochenen Hass. Eine Geschichte über Väter, die mit allen Mitteln ihre Töchter beschützen wollen, über Mütter, die sich sorgen und immer wieder aufs neue Stärke beweisen, über die Liebe unter Geschwistern und darüber, wie leicht es doch ist, vom richtigen Weg abzukommen und wie schwer, von dort wieder wegzukommen.
„Genau da liegt das Problem. Wir lassen zu, dass Leute solche Dinge sagen, und dann sagen sie die so oft, dass es für sie total okay und für uns normal ist. Wozu hat man eigentlich eine Stimme, wenn man in den entscheidenden Momenten schweigt?"
S. 288
S. 288
Ein Buch voller Verlust, Frustration, Unverständnis, Rassismus, Hoffnung und Wut, das direkt unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt. Dieses Jugendbuch ist wichtig und notwendig und zugleich stark und aufrichtig. ich denke, es wäre eine tolle Schullektüre, die man hervorragend mit den Jugendlichen im Unterricht besprechen könnte. Ich jedenfalls habe mir noch nie zu einem Buch so viel Notizen gemacht und so viele Zitate herausgeschrieben...
„Trotzdem denke ich, dass sich eines Tages etwas ändern wird. Wie? Keine Ahnung. Wann? Das weiß ich definitiv nicht. Warum? Weil es immer Menschen geben wird, die kämpfen. Vielleicht bin jetzt ich an der Reihe. "
S. 497
Fazit
The Hate U Give geht einem direkt unter die Haut und lässt einen nicht mehr los. Ein Buch, das auf jeden Fall gelesen werden muss! Es sensibilisiert für ein Thema, das wichtiger als je zuvor ist und ist genau deswegen so wichtig. Denn irgendwann müssen wir Menschen es doch schaffen, gemeinsam zu leben und nicht gegeneinander, oder? Es herrscht nach wie vor viel zu viel Ungerechtigkeit und Hass auf dieser Welt. Dieses Buch hat eine ganz klare Botschaft: Nein zu Rassismus! Für mich wird es damit zu einem der wichtigsten Bücher unserer Zeit, das nicht nur für Jugendliche, sondern für Menschen jeden Alters wichtig ist. Unbedingt lesen!
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