Samstag, 3. August 2019

[Books] Ava Reed - Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen

[Books] Ava Reed - Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen


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Triggerwarnung: Das Buch behandelt das Thema psychische Erkrankungen!

Über das Buch



Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen Autor: Ava Reed Verlag: ueberreuter 
Preis: 16,95€ Genre: F Format: Gebunden Seitenanzahl: 7 
ISBN: 978-3-7641-7089-9 Original Erscheinungsdatum: 2019 |

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Leni ist glücklich und liebt ihr Leben. Bis sich etwas in ihr verändert. Plötzlich führt jeder Gedanke in Lenis Kopf ein chaotisches Eigenleben und ihre Gefühle drohen sie zu überwältigen. Ganz tief in sich drin spürt sie etwas, das vorher nicht da war - Leere, Traurigkeit und unendlich viel Angst. Was fehlt ihr? Und wie erklärt man etwas, das niemand sehen oder verstehen kann? Am wenigsten man selbst...

         

Erster Satz


"Viele Dinge sind nicht mehr so, wie sie vorher waren."



Autor

"Ava Reed wird schon immer von Büchern begleitet. Das Haus ohne etwas zu lesen verlassen? Unvorstellbar. Schließlich entdeckte sie auch das Schreiben und Bloggen für sich und kann sich nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Wenn sie nicht gerade wild in die Tasten tippt, geht sie ihrer Arbeit in einem Verlag nach. Ava Reed lebt mit ihrem Freund in Frankfurt am Main."


Cover und Titel


Das Cover ist grün, man erkennt Lichterketten und Lichtpunkte. Es ist auffallend anders und gefällt mir daher gut. Der Titel passt gut zum Inhalt des Buches. 

[Books] Ava Reed - Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen

Meine Meinung


Leni ist eigentlich überglücklich. Ihr steht das letzte Schuljahr bevor, sie hat Pläne und ganz viele Träume. Und dann steht ihre Welt plötzlich Kopf und sie kann es sich nicht einmal selbst erklären, warum sie plötzlich solche Angst hat. Oder wovor. Da, wo vorher Aufregung und Freude war, ist jetzt nur noch Traurigkeit und Leere. Lehrer, Eltern, Ärzte - alle sind planlos, Leni eingeschlossen. Als sie es irgendwann nicht einmal mehr aus dem Bett schafft, wird sie in eine Klinik eingewiesen. Diagnose: Depressionen und Angststörungen. Kann sie sich dort endlich helfen lassen? Und was ist mit Matti, der ebenfalls in der Klinik ist, aber dort überhaupt nicht sein will? 



„Ja, alles ist gut."Lüge, Lüge, Lüge. "Es ist alles okay. Es geht mir gut."


Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Man kann sich gut in Leni einfühlen und ihre Entwicklung nachvollziehen. Besonders schön sind auch die geschriebenen Tagebucheinträge, die sich zwischen den Kapiteln befinden. Das gesamte Buch ist sehr schön gestaltet. 



„Manchmal ist es das Schwerste, sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe braucht, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint."
S. 101


Man merkt, dass Ava Reed in diesem Buch sehr viel von sich selbst hat einfließen lassen, es ist durch und durch persönlich und das merkt man auf jeder einzelnen Seite. Dadurch wird das Buch auch unglaublich real. Die Autorin erzählt die Geschichte mit viel Fingerspitzengefühl, Emotionalität und ohne Pathos. Lenis Erfahrungen haben verschiedene Wirkungen: Man versteht psychische Erkrankungen besser, man wird ermutigt, sich Hilfe zu suchen und sie zeigen, dass an psychischen Erkrankungen nichts schlimmes ist und nichts, wofür man sich schämen muss. 




„Unser Aussehen, unsere Mimik und Gestik, all das kann trügen. Niemand weiß, wie es in anderen Menschen aussieht, niemand weiß, wie es in euch aussieht. Nicht, wenn man es nicht verstehen will, wenn man nicht danach fragt oder es nicht erzählt. Es ist wichtig zu erkennen, dass auch Trauer ein Lächeln tragen kann. Für euch, für andere. Gefühle zeigen sich bei jedem anders und wir sollten lernen hinzusehen, nicht weg."
S. 154


Da ich selbst unter Depressionen und Angststörungen leide, war dieses Buch für mich einerseits toll und andererseits unglaublich schwer zu lesen. 
Es gibt Bücher, die man liebt. Und es gibt Bücher, die einen zum Weinen bringen, weil man die Gefühle der Charaktere so gut nachvollziehen kann und selbst erlebt hat. “Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.“ von Ava Reed ist für mich so ein Buch. Es hat mich zerstört und wieder aufgebaut. Zum Lachen und zum Weinen gebracht. Mich in meine eigene Vergangenheit, meine eigene Depression und meine eigene Angststörung versetzt. Und jetzt sitze ich hier, habe das Buch gerade beendet, und Lache und Weine zur selben Zeit. Dieses Buch hat mich da getroffen, wo es weh tut...und lässt mich doch mit Hoffnung und Licht zurück.


„Ich kann euch nicht beschreiben, wie es ist, wenn man sich so einsam und traurig fühlt, dass man glaubt zu zerbrechen, wenn man so müde ist und trotzdem kein Schlaf der Welt einen wacher werden lässt, wenn es so dunkel ist, dass man nicht glaubt, dass es je wieder hell wird. Wenn man vor allem Angst hat, ohne zu wissen warum. Wenn die Angst vor der Angst dich auffrisst."
S. 287



Fazit


Ein wundervolles, berührendes Buch, das (erschreckend) realistisch ist und doch sensibel, unterhaltsam und fantasievoll. Es zeigt Verzweiflung, aber auch Hoffnung, regt zum Nachdenken an und lässt einen für lange Zeit nicht mehr los!



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