Freitag, 1. Februar 2019

[Film Friday] Mein Leben als Zucchini

[Film Friday] Mein Leben als Zucchini


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Allgemein

TitelMein Leben als Zucchini
OriginaltitelMa vie de Courgette
Erscheinungsjahr2016
DrehbuchCéline Sciamma
RegieClaude Barras
Nach dem Buch: Gilles Paris: Autobiografie einer Pflaume
Filmproduktion: Rita Productions
Laufzeitca. 63 Minuten
FSK: ab 0 Jahren
Musik: Sophie Hunger
Bonusmaterial: Making-Of, Behind the Scenes, Casting, Trailer
Sonstiges: Prädikat besonders wertvoll
Genre: Kinder, Animation
Ähnliche Filme: Die Melodie des Meeres, Coraline

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Worum geht's

"Zucchini - so lautet der Spitzname eines kleinen neunjährigen Jungen, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter mit einem neuen Leben konfrontiert wird und im Heim von Madame Papineau fortan mit anderen Kinder aufwächst. Das Zusammenleben ist nicht immer einfach, denn auch der freche Simon, die besorgte Béatrice, die schüchterne Alice, der etwas zerzauste Jujube und der verträumte Ahmend haben bereits viel erlebt. Sie raufen sich aber zusammen und geben einander Halt auf dem Weg, ihr Leben in ruhigere Bahnen zu lenken. Eines Tages stößt Camille zu ihnen, und Zucchini ist zum ersten Mal im Leben ein bisschen verliebt: Camille ist einfach wunderbar! Doch ihre Tante ist auf das Pflegegeld aus und plant, Camille zu sich zu holen. Können Zucchini und seine Freunde verhindern, dass die kleine Gruppe auseinandergerissen wird?"




Zitate


"Weißt du nicht, wie selten Kinder, die schon so groß sind wie wir, noch adoptiert werden?"

"Mama hat gesagt, er mochte junge Hühner!"

"Ihr Vater hat Dinge mit ihr gemacht, die man als Vater nicht tut."



Meine Meinung

Icare will lieber Zucchini genannt werden und lebt bei seiner alkoholkranken Mutter. Als diese bei einem Unfall ums Leben kommt, für den Zucchini sich verantwortlich fühlt, kommt er ins Heim und hat anfangs große Schwierigkeiten, sich dort einzuleben. Doch nach und nach findet er heraus, dass die anderen Kinder ebenfalls ihr Päckchen zu tragen haben und sie sich gegenseitig das Leben schöner machen können. 

Als erstes fällt einem natürlich der ungewöhnliche Look auf. Die animierten Puppenfiguren, die mittels Stop-Motion-Technik zum Leben erweckt werden, haben große Köpfe, bunte Haare und riesige Augen. Besonders interessant ist dabei, dass der Film auf der einen Seite quitschbunt und gleichzeitig sehr trist wirkt. 

Die gesamte Story ist sehr liebevoll und kindgerecht erzählt, großartig animiert, aber auch düster und melancholisch, immerhin geht es um einen Jungen mit alkoholkranker Mutter, über das Leben im Heim, über schwierige Schicksale, aber vor allem auch über Freundschaft, Hoffnung und die erste Liebe. 

Der Film ist nicht für Kleinkinder, aber durchaus kindgerecht gemacht - immerhin werden schwierige Themen behandelt, wie Schicksale von Kindern, die viel durchgemacht haben. Hier geht es um einen Jungen, der sich verantwortlich für den Tod seiner Mutter fühlt, ein Mädchen, das sexuell missbraucht wurde, einen Jungen mit drogenabhängigen Eltern, ein Mädchen, dessen Mutter abgeschoben wurde etc. Allerdings werden diese Themen subtil angesprochen und umschrieben, sodass man weiß, wovon gesprochen wird, aber z.B. das Wort "Missbrauch" nicht fällt. Ich kann nicht einschätzen, inwieweit kleine Kinder diese Beschreibungen verstehen und durchschauen können, aber der Film wirkt so vermutlich weniger verstörend auf sie - und über alles andere müssen Eltern eben mit ihren Kindern reden. 

Schade fand ich, dass der Film doch sehr kurz war, ich hätte mir ein bisschen mehr Lauflänge gewünscht, um einzelne Sachen zu erklären, z.B. warum Béa nicht zurück zu ihrer Mutter will oder um das Ende etwas auszubauen und realistischer erscheinen zu lassen. Toll fand ich wiederum, dass das Ende zwar auf der einen Seite ein Happy End ist, aber nicht auf eine kitschige Art und Weise, sondern auch mit dem melancholischen Wissen, dass nicht jeder am Ende glücklich wird. 

Eine traurige, aber auch lustige und hoffnungsvolle Geschichte über Kinder mit schweren Schicksalen - auf jeden Fall sehenswert! 

Fazit

Wundervoller Film mit trauriger, aber auch hoffnungsvoller Geschichte, die Kindern aber auf jeden Fall erklärt bzw. gemeinsam mit ihnen besprochen werden muss. Wundervoll animiert in einem ganz besonderen Look und eine gelungene Mischung aus Tragik und Humor - ein grandioses Filmkunstwerk, das man nicht verpassen sollte! 




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