Titel: Die Sprache des Herzens - Das Leben der Marie Heurtin
Originaltitel: Marie Heurtin
Erscheinungsjahr: 2014
Drehbuch: Jean-Piere Améris
Regie: Jean-Pierre Améris
Filmproduktion: Escazal Films
Laufzeit: ca. 90 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Darsteller: Isabell Carré, Ariana Rivoire, Brigitte Catillon
Musik: Sonia Wieder-Atherton
Sonstiges: Prädikat besonders wertvoll
Genre: Filmografie
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Worum geht's
"Der Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, erzählt die bewegende Geschichte der Marie Heurtin. Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Marie wird von ihrem Vater in ein Kloster gebracht, weil er sich nicht zu helfen weiß, denn Marie kann weder hören noch sehen. Aber damit überfordert sie bald auch die Nonnen - bis auf Schwester Marguerite. Langsam nähert sie sich dem Mädchen und öffnet vorsichtig ein Fenster zu einer Welt, die Marie vorher verschlossen war. Doch Marguerite weiß, dass sie nicht ewig Zeit hat, um Marie auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten, denn sie ist krank..."
Darsteller
Isabelle Carré: Spielt Schwester Marguerite sehr authentisch und einfach grandios. Die Art und Weise, wie sie mit Marie umgeht ist beeindruckend und manchmal auch erschreckend, wenn sie sich nicht weiter zu helfen weiß und Marie mit Gewalt an ihr neues Leben gewöhnen will. Beeindruckende Darstellung!
Ariana Rivoire: Sie ist Marie, das blinde und gehörlose Mädchen, das sich anfangs durch nichts als Schreien und Um-Sich-Treten verständigen kann. Die Art und Weise wie die - selbst gehörlose - Schauspielerin Marie spielt ist mehr als beeindruckend, man merkt sofort, wie viel Zeit und Mühe sie investiert hat, um Marie so authentisch zu spielen. Grandios!
Zitate
"Ich könnte auch sterben, wenn ich ständig in einem Zimmer eingesperrt bliebe. Dann kann ich gleich aufhören zu leben."
"Marie hat mir so viel geschenkt. Sie hat mir eine andere Welt gezeigt, von der ich zuvor nichts gewusst hatte. Eine Welt, in der alles Lebendige unter den Fingern bebt."
Meine Meinung
Das Institut Larnay in Frankreich kümmert sich um taube Mädchen und bringt ihnen die Gebärdensprache bei. Doch eines Tages kommt ein ganz anderes Mädchen an: Marie, die weder hören, noch sehen kann und einem wilden Tier gleicht. Die Nonnen sind überfordert und schicken die Eltern mit ihrer Tochter wieder nach Hause. Doch Schwester Marguerite geht das Mädchen nicht mehr aus dem Kopf und wagt ein Experiment: sie versucht sich selbst zurechtzufinden, wenn ihre Augen verbunden und ihre Ohren verschlossen sind. Wie muss es wohl für ein Mädchen sein, das völlig in einer dunklen, stillen Welt gefangen ist? Nichts hören, nichts sehen...dafür aber fühlen. Marguerite holt das Mädchen zu sich ins Institut und versucht ihr, die Gebärdensprache beizubringen - ebenso wie Manieren am Essenstisch oder einfache Dinge wie das Haarekämmen oder Baden. Doch so einfach, wie Schwester Marguerite sich das vorgestellt hat, wird es leider nicht... vor ihnen liegt ein harter und steiniger Weg, der auch noch durch die Tatsache erschwert wird, dass Marguerite an einer schweren Lungenkrankheit leidet, die sie unweigerlich umbringen wird...
Der Film besticht durch seine Ruhe und die wunderschönen Bilder. Die hellen Farben, das viele Blau und Grün, verleihen dem Film eine besondere Intensität. Das, was den Film jedoch so bewegend und wundervoll macht, ist das Schauspiel der beiden Hauptdarstellerinnen, die beide wundervoll miteinander agieren und eine grandiose Darstellung bieten. Maries Geschichte wird mit viel Behutsamkeit und mit kleinen Gesten erzählt, sodass man etwas Geduld braucht, denn der Film braucht einfach Zeit. Anstelle eines Dramas bekommt man hier ein Meisterstück mit ganz viel Einfühlsamkeit, Intensität und Emotionen. Maries Weg ist ein langer und steiniger, mit vielen Entmutigungen und Rückschlägen, der jedoch gerade deswegen so tief berührend ist und direkt unter die Haut geht. Insgesamt einfach ein bewegender, mitreißender und zu Tränen rührender Film, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Einziges Manko: Das Making-Of fehlt, welches es auf Französisch wohl gibt, hier aber leider vollständig fehlt.
Fazit
Ein Film, der durch leise Töne und wundervollen Darstellern besticht. Zutiefst berührend, beeindruckend und emotional. Ein Meisterwerk über unerschütterliches Vertrauen, Glaube, Liebe und die Hoffnung und darüber, dass man niemals aufgeben sollte, auch wenn es noch so ausweglos erscheint. Wundervoll und einfach ein Must-See!
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