[Film Friday] Vielmachglas

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Allgemein

Titel: Vielmachglas
Erscheinungsjahr: 2018
Drehbuch: Finn C. Stroeks
Regie: Florian Ross
Filmproduktion: Pantaleon Films
Laufzeit: ca. 86 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Darsteller: Jella Haase, Matthias Schweighöfer, Marc Benjamin
Musik: Jonas David, Rasmus Zschoch
Bonusmaterial: Die Geschichte, Hinter den Kulissen, Character-Pods u.a.
Genre: Tragikomödie
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Worum geht's

"Marleen erlebt ihren Alltag als steilen Berg - unerklimmbar! Mit Anfang 20 ist sie nicht einmal in der Lage, sich für ein Studienfach zu entscheiden. Selbst ihr geliebter großer Bruder schafft es nicht, sie aus ihrem Dauer-Formtief herauszuholen. Erst durch eine persönliche Katastrophe wird die menschenscheue Marleen so aufgerüttelt, dass sie sich Hals über Kopf auf ein Abenteuer einlässt, das etliche Nummern zu groß für sie ist: Im Hamburger Hafen wartet ein Schiff auf sie, mit dem sie in die Antarktis reisen will. Doch wie soll sie quer durchs Land nach Hamburg kommen, wenn sie nur acht Euro in der Tasche hat? Das ist der Beginn einer emotionalen Reise, auf der Marleen erfährt, dass es durchaus noch verrücktere Zeitgenossen gibt als sie selbst. Und sie macht die überraschende Erfahrung: Je weiter sie reist, desto näher kommt sie sich selbst."

Zitate

"Immer wenn du dich was traust, wenn du über deinen Schatten springst, wenn du ein Abenteuer erlebst, dann schreibst du das auf einen Zettel..."

"Du sollst im Leben nicht nur eines machen, sondern vieles und deswegen dieses wunderschöne Vielmachglas."

"Sag doch einfach mal Ja!"

Meine Meinung

Marleen wohnt bei ihren Eltern und weiß nicht, was sie studieren soll - zu viele Möglichkeiten, zu viel Verantwortung - und überhaupt sitzt sie doch eigentlich viel lieber auf ihrem neuen Sessel, liest Bücher und hält sich von anderen Menschen fern. Ganz anders ist ihr älterer Bruder Erik, der sie immer wieder dazu bringen will, raus in die Welt zu gehen. Und das ist auch der Grund, warum er ihr ein Vielmachglas schenkt: dieses soll sie mit all ihren Abenteuern füllen. Marleen hält das für Schwachsinn, bis eine Katastrophe sie aus ihrer Komfortzone reißt und sie plötzlich unterwegs nach Hamburg ist - kaum Gepäck, kaum Geld und ohne echten Plan. 

Die Story ist eine Mischung aus dramatischen Elementen und lustigen Situationen - allerdings deutlich weniger Komödie, als der Trailer uns weismachen will. An viel zu vielen Stellen ist die Handlung leider völlig unglaubwürdig und unrealistisch und oftmals - auch gerade deswegen - langatmig. Außerdem ist die Story recht einfallslos, sowas in der Art hat man einfach schon oft gesehen. Die Spannung wird auch dadurch noch verringert, dass man alle wichtigen Szenen schon im Trailer gesehen hat...

Die Charaktere sind alle ziemlich klischeehaft und entwickeln sich kaum - die Möchtegern-Youtuberin ist völlig überdreht und erfüllt wirklich jedes einzelne Klischee, Marleen ist ein Naivchen und wirkt an vielen Stellen nicht sonderlich schlau, Erik ist der perfekte Kerl, der Abenteuer erlebt und immer das perfekte Sprichwort weiß, aber irgendwie null Beziehung zu seiner Schwester aufbauen kann, der LKW-Fahrer ist natürlich völlig irre etc. Hier hat mir einfach Tiefe gefehlt, vor allem bei Marleens Entwicklung. Im Endeffekt hatte man eher die Vermutung, dass sie sich kaum verändert hat... Das spielt Jella Haase aber überzeugend. Was ich ganz furchtbar fand war Matthias Schweighöfers Look. Die Dreadlocks sehen schon von weitem aus wie eine super billige Perücke und sein Make-Up sah aus, als hätte er sich mit der falschen Farbe angemalt... Daran wirkte einfach überhaupt nichts echt...

Alles in allem irgendwie ganz nett für einen anspruchslosen Filmabend, aber leider auch nicht mehr...

Fazit

Die Story ist zu vorhersehbar, die Charaktere zu klischeehaft, die Komödie ist nur an wenigen Stellen lustig und Spannung gibt es leider auch keine. Ganz nett für einen völlig anspruchslosen Filmabend, aber auch nicht mehr.