Freitag, 3. Mai 2019

[Film Friday] Der Trafikant

[Film Friday] Der Trafikant


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Allgemein

TitelDer Trafikant
Erscheinungsjahr2018
DrehbuchKlaus Richter, Nikolaus Leytner
RegieNikolaus Leytner
Nach dem Buch von: Robert Seethaler
FilmproduktionTobis 
Laufzeitca. 109 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Simon Morzé, Bruno Ganz, Johannes Krisch, Emma Drogunova
Musik: Matthias Weber
Bonusmaterial: Interviews, B-Roll, Making-Of, Bildergalerie, Hörfilmfassung
Sonstiges: Prädikat besonders wertvoll
Genre: Drama, Literaturverfilmung
Ähnliche Filme: Werk ohne Autor, Trautmann

Kaufen? DVDBluRayBuch

Worum geht's

"Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf am Attersee, um beim Wiener Trafikanten Otto Trsnjek in die Lehre zu gehen. Zu den Stammkunden des kleinen Tabakladens zählt auch der bereits von fortschreitendem Alter und Krankheit gekennzeichnete Sigmund Freud, von dem Franz auf Anhieb fasziniert ist. Als der Junge sich unglücklich in die schöne Varietétänzerin Anezka verliebt, sucht er Rat bei Freud, muss aber feststellen, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist. Franz ist dennoch fest entschlossen, um seine Liebe zu kämpfen, wird jedoch in den Strudel der politischen Ereignisse gezogen, als Hitlers Truppen das Kommando übernehmen."


Zitate


"Ein Trafikant verkauft Genuss und Lust. Und manchmal Laster."

"Meine Träume...ich weiß gar nicht, wo die überhaupt herkommen."

"Nur mit viel Mut oder Beharrlichkeit gelingt es uns hier und da, ein Zeichen zu setzen."


Meine Meinung

Franz Huchel wird von seiner Mutter 1937 nach Wien geschickt, um eine Lehre als Trafikant bei ihrem alten Freund Otto Trsnjek zu beginnen. Der Dorfjunge ist überwältigt von der Stadt, dem Lärm und dem Gestank, doch er lernt schnell und beginnt, seine Arbeit zu mögen. Einer der Stammkunden des Ladens ist Sigmund Freud, den der junge Franz regelmäßig um Rat fragt, nachdem er sich auf Anhieb in die Tänzerin Anezka verliebt hat, die ihn jedoch immer wieder sitzenlässt. Doch das Leben von Franz wird völlig auf den Kopf gestellt, als Hitler und seine Truppen das Kommando übernehmen und Otto Trsnjek, sein Tabakladen, Sigmund Freud und auch er selbst in Gefahr geraten, weil sie Juden sind. Wie weit wird Franz gehen, um Zivilcourage zu zeigen? 

Kurze Anfangsbemerkung: Ich habe das Buch nicht gelesen und bewerte daher den Film unabhängig davon.

Als erstes fällt auf, dass der Film einen wirklich schönen Look hat und die Schauspieler überzeugend sind. Allerdings wirkt die Kulisse dann auch wieder zu schön, um echt zu wirken. Alles sieht irgendwie glattgebügelt aus und entwickelt keinen echten Charme. Auch die Charaktere selbst bleiben im Laufe des Filmes viel zu blass und entwickeln kaum Tiefgang. Dadurch - und auch durch die Langatmigkeit der Geschichte - kann man keine Beziehung mit den Figuren aufbauen und schweift mit den Gedanken oft ab. Besonders zu Otto Trsnjek hätte ich sehr gerne mehr erfahren, denn man hat nur erahnen können, wie viel er durchgemacht hat und seine Geschichte hätte dem Film sicherlich mehr Tiefgang und Emotionalität verliehen. Auch Anezka ist ein interessanter Charakter und eher untypisch für die damalige Zeit - auch hier hätte ich mir mehr Hintergründe gewünscht, um sie besser kennenzulernen. 
Von Anfang bis Ende konnte mich die Handlung nicht fesseln und sobald der Film zu Ende war, hatte ich das meiste schon wieder vergessen. Über die gesamte Laufzeit wird nur leicht an der Oberfläche gekratzt - egal ob es um die Liebesproblematik oder den aufkommenden Faschismus und Judenhass geht - wodurch der Film sehr zäh wird und eben auch nicht wirklich "bildet" oder "informiert", was schade ist, da ein solcher Film gerade in der heutigen Zeit wichtig wäre. Stattdessen bekommt man einen langatmigen Film, den man schnell wieder vergisst. 

Zu guter Letzt hatte ich ein weiteres Problem mit dem Film: Die Sprache. Da viel Dialekt bzw. Österreichisch gesprochen wird, habe ich einen Großteil der Dialoge gar nicht verstanden. Das war für mich sehr anstrengend und frustrierend.


Fazit

Alles in allem ein eher enttäuschender Film, der nur an der Oberfläche kratzt und viel zu wenig Tiefgang hat. Die Charaktere bleiben zu blass und die Handlung ist viel zu langatmig. Die Schauspieler jedoch sind gut gewählt und der Look des Filmes überzeugt. 




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