Über das Buch
Preis: 17,00€ | Genre: Jugend, Familie | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 316 |
ISBN: 978-3-570-16515-7 | Original Erscheinungsdatum: 2018 |
Vom Wind umtoste Leuchttürme und über den Dünen der Sternenhimmel... Solange es hell ist, sind sie unterwegs auf ihrer Reise entlang der dänischen Nordseeküste: die fünfzehnjährige Mika und ihre kleinen Geschwister Penny und Elias. Einziger Anhaltspunkt auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater ist ein Leuchtturm auf einem alten Foto. Doch das hält Mika lieber geheim vor Johannes und seiner Surfer-Truppe, die das Trio unterwegs aufgabeln...
Erster Satz
"Ich habe mir ein Spiderman-T-Shirt gekauft."
Autor
"Alexandra Kui wurde 1973 in Buxtehude geboren. Sie studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Sozialgeschichte in Hamburg und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. Ihr Krimi Blaufeuer wurde fürs ZDF unter dem Titel Der Tote im Watt verfilmt. Solange es hell ist ist ihr fünfter Roman für Jugendliche."
Cover und Titel
Das Cover ist das erste, was einem bei diesem Buch sehr positiv ins Auge fällt: Ein Leuchtturm, im Hintergrund ein wunderschöner Sonnenuntergang und insgesamt einfach ein stimmungsvolles Bild. Titel und Cover passen hervorragend zum Inhalt.
Meine Meinung
„Liebe Eltern, ich zolle euch Respekt. Hiermit. Keine Ironie. Es ist eine Riesenherausforderung, woran Eltern, die ihren Job ernst nehmen, alles denken müssen. Und ich rede jetzt nicht von diesen Bio-Eltern mit ihre bescheuerten Kontrollzwang, die zehn Stunden lang die Inhaltsstoffe auf einer Verpackung studieren, bevor sie ihrem Mickerkind namens Paul, Karl oder Klara eine Reiswaffel genehmigen, die es dann natürlich nicht runterkriegt, weil Reiswaffeln und solches Zeug noch viel fader schmecken als ein ungetoasteter Toast, sodass Naschen einem eher wie eine Strafarbeit vorkommen muss als wie eine Belohnung."
S. 119
S. 119
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und einfach zu lesen, er passt hervorragend zum Buch, das aus der Sicht von Mika, der 15-jährigen Protagonistin erzählt wird. Die Sprache ist jugendlich und damit sehr passend.
„Ich war so am Ende, ich wäre gerne aus dem Fenster gesprungen. Leider befanden wir uns nicht in unserer Berliner Wohnung im fünften Stock, wo sich das Ganze gelohnt hätte. Im Erdgeschoss aus dem Fenster zu springen, ergab nicht wirklich Sinn, also ließ ich es bleiben."
S. 132
S. 132
Die Story handelt von Mika, Penny und Elias. Mika ist 15, extrem stur, dickköpfig und verschlossen. Ihre 11-jährige Schwester Penny ist ebenfalls stur, sehr zickig, aber auch offener. Elias ist 5 Jahre alt, sehr süß, aber für sein Alter auch ziemlich erwachsen und weise. Die Charaktere bleiben leider alle relativ eindimensional und sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte kaum weiter. Irgendwie fehlt die Nähe zu ihnen, man kann keine richtige Beziehung aufbauen.
Der "Love Interest" Johannes blieb komplett farblos und irgendwie uninteressant. Die Beziehung zwischen den beiden war zwar irgendwie süß, kam aber auch sehr schnell, überstürzt und blieb einfach facettenlos. Das war sehr schade. Man hätte diesen Teil der Story auch weglassen, und sich stattdessen mehr auf die Geschwister und ihre Vergangenheit konzentrieren können.
„Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Pause zwischen den Lichtzeichen ewig dauert. Man wartet und wartet, die Nacht wird immer schwärzer, aber irgendwann dann kommt es doch. Und solange es hell ist, für diesen kurzen Moment, ist plötzlich alles ganz einfach. Du siehst den Weg wieder. Weil es hell ist."
S. 167
S. 167
Über einen langen Zeitraum des Buches fragt man sich, was wohl zwischen Mika und ihrer Mutter vorgefallen war, dass diese so überstürzt abgereist ist. Ich malte mir die schlimmsten Dinge aus - die Auflösung kam dann gegen Ende und erklärte so einiges. Allerdings habe ich mich schon am Anfang gefragt, warum Mika nicht gleich das getan hat, was sie am Ende dann tut... Irgendwie lag das für mich sofort auf der Hand.
Immer wieder kommt Mika auf ihre (schwere) Vergangenheit zu sprechen, aber ohne dabei allzu konkret zu werden. Ein Teil davon erfährt man, aber insgesamt blieb auch das irgendwie blass, sodass ich mich die ganze Zeit fragte, ob das alles war oder doch noch was passiert ist? Mika hat außerdem ein sehr festgefahrenes und negatives Bild von Menschen mit mehr Geld - womit sie ebenso viele Vorurteile hegt wie andere ihr gegenüber. Das machte Mika leider etwas unsympathisch.
Besonders gut hat mir gefallen, dass ich die meisten Orte, an denen die Geschwister im Laufe ihrer Dänemark-Reise waren, kannte. Das gibt einem so ein schönes Gefühl und ich liebte es, wenn ich vor meinem inneren Auge die Leuchttürme sehen konnte und wusste, wie die Luft dort riecht und fühlte, wie der Wind durch meine Haare strich. Dadurch hat es trotz der negativen Punkte Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Insgesamt eine berührende Geschichte mit viel Herz, Charme und Humor, die mir leider aber etwas zu blass blieb.
Fazit
Herz, Humor und Charme - das hat dieses Buch auf jeden Fall zu bieten. Leider bleiben die Charaktere etwas zu eindimensional und die Story hatte etwas zu wenig Tiefe. Trotzdem ein schönes, lesenswertes Buch, wenn man sich mit den Geschwistern auf eine abenteuerliche Reise nach Dänemark begeben möchte.
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