Samstag, 17. November 2018

[Books] Melanie Raabe - Der Schatten

[Books] Melanie Raabe - Der Schatten


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Randomhouse zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Der Schatten | Autor: Melanie Raabe | Verlag: btb 
Preis: 16,00€ Genre: Thriller Format: Paperback Seitenanzahl: 414 
ISBN: 978-3-442-75752-7 Deutsches Erscheinungsdatum: 2018 |

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Lastet ein Fluch auf Norah? Wird sie einen Menschen töten? Einen Mann, den sie gar nicht kennt? Eine alte Bettlerin, die Norah auf der Straße anspricht und kurz darauf spurlos verschwindet, ist davon überzeugt. Nie im Leben könnte sie zur Mörderin wrden. Da ist sich Norah ganz sicher. Doch was ist am Ende schon sicher?


Erster Satz


"Sie würde einfach verschwinden."



Autor


"Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin - und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien Die Falle, 2016 folgte Die Wahrheit. Melanie Raabes Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Die Falle war international eines der heißumkämpfsten Bücher der letzten Jahre, TriStar Pictures sicherte sich die Filmrechte. Melanie Raabe lebt und schreibt in Köln."



Cover und Titel


Das Cover ist weiß, mit einem schwarzen Schemen einer Krähe. Es wirkt schlicht, aber mysteriös und passt gut zum Inhalt des Buches, ebenso wie der Titel. 



Meine Meinung


Norah will neu beginnen: sie zieht nach Wien und lässt alles zurück. Doch letztendlich muss sie erkennen, dass sie vor ihrer Vergangenheit nicht fliehen kann. Als eine alte Bettlerin ihr prophezeit, dass sie am 11. Februar einen Mann namens Arthur Grimm töten würde - und zwar aus freien Stücken - weiß Norah nicht, was sie davon halten soll. Warum sollte sie jemanden töten wollen, den sie gar nicht kennt? Und doch taucht dieser Name immer wieder auf und Norah bekommt das Gefühl, Teil eines perfiden Plans zu sein. Und das Geheimnis, das sie entdeckt, könnte alles verändern...



„Wien zeigte ihr die kalte Schulter [...] Nun wirkte alles so düster. Edvard Munchs Vision von einem Wien, ein Finsterwald aus Asphalt, verzerrt und bedrohlich."
S. 16


Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach zu lesen. Passend zum düsteren, kalten Wien sind auch die Sätze recht kurz, teilweise richtiggehend abgehackt, sodass man auch sprachlich gesehen diese Kälte und abweisende Umgebung fühlen konnte. Die verschiedenen Metaphern und bildlichen Beschreibungen machen das Lesen zu einem schönen Vergnügen. 



„Aber jeder ist in der Lage, einen anderen Menschen zu töten, wenn er nur einen guten Grund dazu hat. Jeder. Auch du."
S. 84


Die Protagonistin Norah war mir einerseits sympathisch mit ihrem Drang, anderen Frauen zu helfen und der Wut, die sie gegenüber der Ungerechtigkeit empfand, andererseits fällte sie auch sehr schnell Entscheidungen, die für mich nicht nachvollziehbar waren - zumindest nicht für eine erwachsene Frau. Manche Reaktionen passten eher zu einer genervten, aufmüpfigen Teenagerin. Die anderen Charaktere bleiben leider sehr oberflächlich. 




„Ich für meinen Teil glaube an Entscheidungen. An den freien Willen, wenn man so möchte. Jeder von uns hat die Wahl, aber die wenigsten nutzen sie. Die meisten Menschen sind gefangen in ihren Mustern, die für gewöhnlich aus einer einfachen Mischung aus Gewohnheiten, Herdentrieb und Eigennutz bestehen. Dementsprechend ist es geradezu enttäuschend einfach, menschliches Verhalten vorherzusagen."
S. 261


Die Handlung ist größtenteils spannend, hat aber auch immer wieder einige Längen. Neue Spannung wird immer wieder durch unvorhergesehene Wendungen erzeugt, das hat mir gut gefallen. Die Story selbst ist teilweise leider ziemlich unlogisch, wirkt konstruiert und ist doch sehr an den Haaren herbeigezogen - insbesondere das Ende. Dennoch fand ich den Thriller gut, er war düster, atmosphärisch, fesselnd und mysteriös und konnte und wollte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, ob Norah am Ende wirklich einen Menschen umbringt, oder nicht. Die Grundfrage des Buches, ob jeder Mensch zu einem Mord in der Lage ist, finde ich sehr spannend und interessant und bin selbst auch der Meinung, dass es so ist. 


„Die Menschen sind nicht so schlecht, wie du denkst. Das wüsstest du, wenn du ihnen hin und wieder eine Chance geben würdest."

S. 267



Fazit


Ein gelungener, düsterer Thriller, der leider mit ein paar Längen und unlogischen bzw. sehr konstruierten Entwicklungen zu kämpfen hat. Insgesamt trotzdem ein toller Thriller. 


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