Titel: Die Flüsse von London | Originaltitel: Rivers of London |
Autor: Ben Aaronovitch | Übersetzer: Karlheinz Dürr | Verlag: dtv |
Reihe: Peter-Grant, Teil 1/6 |
Autor: Ben Aaronovitch | Übersetzer: Karlheinz Dürr | Verlag: dtv |
Reihe: Peter-Grant, Teil 1/6 |
Preis: 9,95€ | Genre: Fantasy, Krimi | Format: Taschenbuch | Seitenanzahl: 478 |
ISBN: 978-3-423-21341-7 | Original Erscheinungsdatum: 2011 |
Deutsches Erscheinungsdatum: 2012 |
Deutsches Erscheinungsdatum: 2012 |
Peter Grant ist frischgebackener Police Constable, als man ihm einen unerwarteten Karrierevorschlag macht: Er soll Zauberlehrlich werden, der erste in England seit fünfzig Jahren. Jetzt muss er sich mit einem Nest von Vampiren in Purley herumschlagen, einen Waffenstillstand zwischen Themsegott und Themsegöttin aushandeln, Leichen in Covent Garden ausgraben... Alles ziemlich anstrengend. Und der Papierkram!
Erster Satz
"Alles begann an einem kalten Dienstag im Januar, morgens um halb zwei, als Martin Turner, Straßenkünstler und nach eigenen Worten Gigolo in Ausbildung, vor der Säulenvorhalle von St. Paul´s am Covent Garden über eine Leiche stolperte."
Autor
"Ben Aaronovitch wurde in London geboren und lebt auch heute noch dort. Wenn er gerade keine Romane oder Fernsehdrehbücher schreibt (er hat u.a. Drehbücher zu der englischen TV-Kultserie >Doctor Who< verfasst), arbeitet er als Buchhändler."
Cover und Titel
Das Cover ähnelt dem Original stark, was mir gut gefällt. Man erkennt einen Stadtplan von London, eine Lupe und ein roter Fluss - die Themse. Der Titel wurde ebenfalls eins zu eins aus dem Englischen übersetzt und passt inhaltlich natürlich perfekt.
Meine Meinung
Und ab da nimmt alles seinen Lauf. Sie haben eine Leiche ohne Kopf, einen Familienvater, der plötzlich durchdreht, eine Familie aus Vampiren und Mama Themse und Papa Themse, die sich gegenseitig nicht ausstehen können und um einen Fluss kämpfen...
„Na", antworte Beverley, "wenn sich eine Mamaflussgöttin und ein Papaflussgott sehr lieben..."
S. 173
S. 173
Die Geschichte ist komplex und kompliziert und auch etwas verwirrend, aber einfach gut. Der Schreibstil von Ben Aaronovitch ist einzigartig und sehr detailliert. Ich war leider, leider noch nie in London, aber ich glaube es ist toll, wenn man die Orte wiedererkennt, an denen man selbst schon war! Der Autor beschreibt alle Orte sehr genau und man merkt einfach, dass er selbst dort aufgewachsen ist. Anfangs muss man sich erst an diesen Schreibstil gewöhnen, denn es wirkt etwas langatmig und - naja, einfach besonders. Nach einer Weile gewöhnt man sich jedoch daran und findet diese Art und Weise des Schreibens sogar als sehr gut und schlicht passend. Man hat das Gefühl, wirklich dabei zu sein und durch die detaillierte Beschreibung läuft die Story wie ein Film im eigenen Kopf ab. Sehr gelungen!
„Feldausrüstung für Gespensterjäger: warme Jacke; Thermounterwäsche (extrem wichtig); Thermosflasche; Geduld; Gespenst."
S. 37
Die gesamte Geschichte wird aus Sicht von Peter Grant geschildert, der einen mitnimmt in ein London, das etwas magischer ist als wir immer dachten. Und da er selbst diese Magie erst kennenlernt, lernen auch wir sie Stück für Stück kennen und merken am Schluss, dass doch irgendwie alles anders ist.
„Indisches Essen kann einen Jungen nicht schrecken, der mit Groundnut-Hühnchen und Benacin aufgewachsen ist. Das Motto der westafrikanischen Küche lautet, wenn das Tischtuch unter dem Essen nicht in Flammen aufgeht, war die Köchin zu geizig mit dem Pfeffer. Das war jetzt geschwindelt, so ein Motto gibt es natürlich nicht, aber für meine Mutter war es schlicht unvorstellbar, dass jemand Wert auf ein Gericht legte, das einem nicht den Gaumen verbrannte."
S. 311
S. 311
Die Geschichte ist alles andere als stereotyp, die Charaktere sind es ebenfalls nicht, ebenso wenig wie der Schreibstil. Also alles in allem ein besonderes Buch. Der Protagonist Peter ist glaubhaft und authentisch, er macht Fehler, ist manchmal zu übermütig und hat einen genialen schwarzen Humor. Ich liebe britischen, schwarzen Humor! Und davon gibt es hier genügend! Insgesamt ist das Buch an vielen Stellen sehr amüsant und konnte mich oft zum Lachen bringen, in anderen Situationen geht es dann spannend und mysteriös zu. Eine gelungene Abwechslung!
„Also gibt es wirklich Magie", sagte ich. "Und Sie sind ... was denn nun?"
"Ein Zauberer."
"Wie Harry Potter!"
Nightingale seufzte. "Nein, nicht wie Harry Potter."
"Wieso nicht?"
"Ich bin schließlich keine fiktive Romanfigur", antwortete er.
S. 59
„Deshalb öffnete ich leicht widerwillig meine Reisetasche, zog die Uniformjacke an und setzte den idiotischen Helm auf. Eins möchte ich hier mal klar festhalten: Wir alle hassen diesen verdammten Helm. Im Handgemenge ist er völlig nutzlos, außerdem verleiht er einem eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem blauen Kugelschreiber mit aufgesetzter Kappe."
S. 321
Ganz wichtig bei diesem Buch ist es jedoch, gut aufzupassen! Es ist keine Story, die man so nebenbei lesen sollte, denn dann verpasst man viele kleine Details, die aber elementar zur Aufklärung sind! Alle Puzzleteile gehören irgendwie zueinander und wenn man eines vergisst, dann ergibt die Story keinen Sinn mehr. Also immer gut aufpassen und mitdenken, denn Die Flüsse von London ist kein Buch zum abschalten und simplen genießen. Viele Fragen bleiben auch am Ende des Buches offen, ich hätte mir zum Beispiel mehr Informationen zu Molly gewünscht und an manchen Stellen war ich mir dann auch nicht ganz sicher, ob ich das alles jetzt richtig verstanden habe... Aber da es mehrere Bände rund um Peter Grant gibt, könnte es ja sein, dass all diese Fragen dort geklärt werden.
„Ich liebe meinen Vater. Er ist ein wandelnder Warnhinweis."
S. 429
Fazit
Eine interessante und spannende Geschichte, die mit detaillierten Beschreibungen und viel schwarzem Humor aufwarten kann. Wichtig ist es jedoch, immer gut aufzupassen, um die ganzen Details zu bemerken, die man später braucht, um die Story zu verstehen. Ich bin gespannt, wie es mit Peter Grant weitergeht und werde sicher auch die anderen Bücher lesen.
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