Samstag, 31. Oktober 2020

[Books] Jenn Bennett - Unter dem Zelt der Sterne

 

[Books] Jenn Bennett - Unter dem Zelt der Sterne


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Über das Buch

Titel: Unter dem Zelt der Sterne Originaltitel: Starry Eyes 
Autor: Jenn Bennett Übersetzer: Claudia Max |Verlag: Carlsen 
Preis: 15,00€ Genre: Roman, Liebe, Jugend Format: Softcover Seitenanzahl: 400 
ISBN: 978-3-551-58398-7 Original Erscheinungsdatum: 2018 Deutsches Erscheinungsdatum: 2019 |

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Früher waren Zorie und Lennon beste Freunde - und kurze Zeit sogar mehr als das. Doch seit der Homecoming-Party letztes Jahr herrscht zwischen ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen Neuanfang zu wagen?
         

Erster Satz

"Spontanität wird überbewertet."



Autorin


"Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie reist gerne, u.a. nach Europa und Südostasien. Unter dem Zelt der Sterne ist nach Die Anatomie der Nacht und Annähernd Alex ihr drittes Jugendbuch. Sie lebt mir ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia."


Cover und Titel


Ich gebe es ganz offen zu: Dieses Buch war ein absoluter Cover-Kauf. Die Haptik, die Optik - hier passt einfach alles perfekt zusamen! Die Oberfläche ist matt und fühlt sich etwas rau an, was ich sehr angenehm finde. Zu sehen ist in Pastellfarben ein Campingbecher, auf dem der Titel und Autorennme steht, darin Bäume, ein Zelt, ein Lagerfeuer - und natürlich ein Pärchen. Darüber der Mond und die Sterne. Die hellen Rosa-, Lila- und Blautöne machen das Cover zusätzlich verspielt und traumhaft schön. Außerdem passt es perfekt zum Inhalt des Buches, ebenso wie der Titel.

Meine Meinung

Eigentlich waren Zorie und Lennon die besten Freunde und für kurze Zeit sogar ein Paar, aber dann ging irgendetwas schief und seitdem reden sie nicht einmal mehr miteinander. Zorie weiß nicht einmal, warum sich ihre Wege getrennt haben. Mit ihrer ehemals besten Freundin Reagan soll sie auf einen Glampingausflug gehen, wo auch ihr Schwarm Brett sein wird - und leider auch Lennon, wie sie leider erst erfährt, als sie den Trip nicht mehr absagen kann. Zum Glück soll das Glamping für sie nicht allzu lange werden, denn sie will nach kurzer Zeit zur Sternenparty gehen, um mit Freunden und ihrem Astronomieclub den Meteorstrom der Perseiden zu beobachten. Womit sie jedoch nicht rechnet, ist, dass der Glampingausflug zu einer einzigen Katastrophe wird und sie mitten in der Wildnis allein mit Lennon strandet... 

„Lennon sieht wild aus, klar. Ungefähr so wild wie eine depressive Leiche."
S. 84


Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach zu lesen. Auf eine humorvolle, aber auch bildliche Art beschwört sie eine wundervolle Atmosphäre herauf, in die man als Leser hineintauchen kann, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. 

„Ich hatte nicht vor, den Bären dazu einzuladen, aber wenn du der Meinung bist, wir bräuchten einen Aufpasser...."
S. 191


Toll waren auch die Zeichnungen innerhalb des Buches, denn immer wieder gibt es Karten, die von Lennon angefertigt wurden und die Wegbeschreibungen darstellen. Diese sind wirklich liebevoll skizziert, humorvoll gezeichnet und einfach ein Highlight! 


„Ich mag Pläne, die reibungslos laufen. Das ist die Schönheit, an die ich glaube. Es gibt nichts Besseres, als wenn alles genauso läuft, wie ich es erwartet habe." - "Ich weiß, dass du das magst. Es hat etwas Beruhigendes, klar. Aber es ist auch beruhigend, zu wissen, dass man überleben kann, wenn alles schiefgeht. Dann kann das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, passieren, und man steht es trotzdem durch. Deswegen lese ich so gern Horror.Romane. Es geht nicht um die Monster. Sondern um den Helden, der sie überlebt und heil aus der Sache rauskommt."
S. 210


Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und haben ihre ganz eigenen Macken und Kanten: Zorie ist völlig vernarrt in ihre Listen und Pläne und kann Spontanität nicht ausstehen. Ordnung ist das A und O in ihrem Leben und versucht jegliche Art von Zufällen oder gar Chaos zu vermeiden. Ihre Leidenschaft sind die Sterne. Lennon hingegen, der sich am liebsten schwarz kleidet und Reptilien und das Zeichnen liebt, geht sein Leben gerne spontan an, ist offen für Abenteuer, aber insgesamt eher ein Einzelgänger. Er ist sarkastisch, oft auch etwas besserwisserisch. Zum Glück für Zorie ist er ein Naturliebhaber, der das Wandern für sich entdeckt hat und sich bestens damit auskennt. In dieser Hinsicht hat er mich manchmal an meinen Freund erinnert, während ich in diesem Szenario eher den Platz von Zorie eingenommen hätte: völlig ahnungslos. Im Großen und Ganzen fand ich die beiden Protagonisten sympathisch und authentisch, allerdings war mir Zorie auch manchmal zu nervig, zu naiv und zu kindisch. In manchen Situationen hat sie so blauäugig reagiert und sich so rücksichtslos verhalten (ebenso wie manch andere Charaktere), dass man nur noch die Augen verdrehen konnte. Hier hat man manchmal deutlich gemerkt, dass die Zielgruppe junge Leser ab 14 Jahren sind - Teenie Drama, Baby! Zum Glück nahmen diese Situationen nicht Überhand, sodass ich nicht allzu oft den Drang hatte, das Buch genervt an die Wand zu pfeffern und mich von den positiven Dingen überzeugen lassen konnte. 


„Ohne den dunklen Himmel wären die Sterne nicht zu sehen."
S. 299

Denn zum Glück gibt es auch sehr viele Sachen, die mir gut gefallen haben, z.B. dass es viel zu Lachen gab, denn die Autorin hat eine humorvolle Art zu schreiben. Auch die Atmosphäre im Buch ist atemberaubend schön, sodass man am liebsten gleich selbst die Sachen packen würde, um loszuwandern. Man kann sich die Natur bildlich vorstellen und will sofort selbst versteckte Orte aufspüren, den Geruch des Waldes einatmen und im besten Fall keinen wilden Bären begegnen. 

"Trauer ist heimtückisch. Manchmal glaubt man über etwas hinweg zu sein, aber in Wirklichkeit hat man sich bloß in die Tasche gelogen. Wenn du dich der Trauer nicht stellst, wird sie dich so lange begleiten und dir kleine Stücke deines Lebens wegnehmen, bis du es endlich tust. Du merkst nicht mal, wie es passiert."
S. 355

Was ich besonders liebe: Das Buch ist sehr bunt. Es gibt Zories koreanische Stiefmutter Joy, die ihr aber näher steht als ihr leiblicher Vater es jemals könnte und die sich beide so sehr leben, wie Mutter und Tochter es eben tun. Von typischem Böse-Schwiegermutter-Klischee absolute keine Spur - zum Glück! Dann gibt es noch Sunny und Mac, die beiden Mütter von Lennon, die zusammen einen Sexshop betreiben, was für einige Furore sorgt. Immer wieder bemerkt man als Leser, wie besonders diese Familienverhältnisse sind - und wie selten man solche in Büchern hat. 

"Planen kann einen nicht vor allem retten. Veränderungen sind unvermeidlich und Unsicherheit ist eine Tatsache. Wenn du ohne Plan schon gar nicht mehr leben kannst, macht das Leben keinen Spaß. Keine Kalender oder Notizbücher oder Listen dieser Welt werden einen vor dem Zusammenbruch retten. Und vielleicht, nur vielleicht, war meine Planerei weniger ein Mittel, um zurechtzukommen, als eine Ausrede, um allem aus dem Weg zu gehen, was ich nicht kontrollieren kann. Im Umkehrschluss heißt das nicht, dass vorbereitet zu sein zwangsläufig schlecht sein muss. Zu planen kann sich als nützlich erweisen, wenn man auf der falschen Seite einer Höhle herauskommt und man sich überlegen muss, wie man auf den richtigen Weg zurückfindet. Wenn man nichts anderes tun kann, als einen Fuß vor den anderen zu setzen und vorwärtszugehen."
S. 373



Ein Buch über Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, Familie, die Liebe zur Natur und darüber, dass man nicht immer alles Planen kann. 

Fazit


Ein Buch, das sich gut lesen lässt und Spaß macht, weil es humorvoll geschrieben ist. Besonders die Zeichnungen sind ein Highlight. Hervorzuheben sind auch die bunten und besonderen Familienbande - so etwas möchte ich bitte öfter lesen! Die Protagonistin Zorie war mir leider oft etwas zu anstrengend und die Handlung war teilweise etwas zu überdramatisiert. 



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