Über das Buch
Titel: Das Böse kommt auf leisen Sohlen | Originaltitel: Something Wicked This Way Comes | Autor: Ray Bradbury | Übersetzer: Norbert Wölfl |
Illustrator: Reinhard Kleist | Verlag: Aladin |
Illustrator: Reinhard Kleist | Verlag: Aladin |
Preis: 25.00€ | Genre: Horror | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 351 |
ISBN: 978-3-8489-2098-3 | Original Erscheinungsdatum: 1969 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2017 |
Schausteller und Zirkusleute kommen nach Greenhorn, Illinois, und schlagen ihre Zelte auf. Jim und Will können es kaum erwarten. Doch irgendetwas stimmt nicht. Die Zelte sind schwarz und der Direktor, Mister Dark, trägt am ganzen Körper Tätowierungen, die sich bewegen. Menschen, die auf das Karussell steigen, sind für ihr Leben gezeichnet. Die beiden Freunde sind dem Rätsel auf der Spur, doch das Böse ist ihnen auf den Fersen.
Erster Satz
"Vor allem war Oktober, ein köstlicher Monat für Jungen."
Autor
"Ray Bradbury, geboren 1920 in Waukegan, Illinois, schrieb Romane, Erzählungen und Drehbücher. Er zählt zu den bedeutendsten Fantasy-Autoren. Viele seiner Romane wie Fahrenheit 451, Die Mars-Chroniken, Der illustrierte Mann und auch Das Böse kommt auf leisen Sohlen wurden verfilmt. Bradbury starb 2012."
Cover und Titel
Das Cover zeigt eine Illustration von Reinhard Kleist mit Mr. Dark und dem mysteriösen Zirkus im Hintergrund. Es passt, ebenso wie der Titel, gut zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung
„Gut sein ist nämlich furchtbar schwierig. Die Menschen strengen sich an und zerbrechen dabei oft."
S. 164
S. 164
Der Schreibstil des Autors ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Er schreibt sehr lebendig und detailreich (jetzt weiß ich, wo Stephen King das her hat...), mit viel Kreativität und Bildhaftigkeit, doch wirken seine Sätze oft auch rastlos und lassen einen kaum zu Atem kommen. Außerdem merkt man dem Werk sein Alter durchaus an, was jedoch nicht weiter schlimm ist und vielmehr der Geschichte einen gewissen Touch gibt - an den man sich aber eben erst gewöhnen muss.
„Manchmal trägt der Mann, der am glücklichsten von allen aussieht, der immer mit dem breitesten Lächeln durch die Stadt läuft, die allergrößte Sündenlast. Es gibt solche und solche Lächeln, man muss lernen, die dunklen von den lichten zu unterscheiden."
S. 164
S. 164
Die Charaktere sind in Gut und Böse aufgeteilt, Ambivalenz ist kaum vorhanden, einzig Jim fühlt sich immer wieder zu dem Bösen hingezogen. Sie sind liebevoll und detailreich gestaltet, besonders interessant fand ich Wills Vater.
Die Illustrationen machen das Buch zu etwas ganz besonderem, sie fügen sich hervorragend in die Handlung ein und gefallen mir sehr gut.
„Das Böse hat nur so viel Macht, wie wir ihm zugestehen. Ich gestehe dir nichts zu. Nichts. Ich nehme mir die Macht zurück. Verhungere!"
S. 333
S. 333
Der Horror der Geschichte liegt im Alltäglichen: eine gefährliche, düstere Atmosphäre, der altbekannte Konflikt von Gut und Böse und der Schrecken, der in Angst und Alter liegt. Ein Schauerroman der alten Schule! Eine Geschichte darüber, dass die Angst vor dem Bösen dem Bösen erst Macht verleiht und darüber, wie wichtig Freundschaft ist. Ein Buch voller Sehnsucht, Angst, Abschieden, Versuchungen, stillen Helden und großen Gesten - den am Ende muss man dem Bösen ins Gesicht lachen, wie erschöpft und verängstigt man auch ist.
Die Story kann mit liebenswürdigen Charakteren, interessanten Bösewichten, viel Spannung und einer lebendigen, bildhaften Sprache überzeugen.
Fazit
Ein gelungener Schauerroman über Angst und Freundschaft, der mit einer lebhaften Sprache und interessanten Charakteren überzeugen kann. An manchen Stellen ist die Handlung etwas langatmig und die Sprache ist durchaus sehr gewöhnungsbedürftig. Für alle klassischen Horror-Liebhaber bestens geeignet, denn das Schreckliche liegt eben doch mitten im Alltäglichen...
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