Donnerstag, 30. Dezember 2021

[Books] Trent Dalton - Der Junge, der das Universum verschlang

 


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und HarperCollins zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Der Junge, der das Universum verschlang Originaltitel: Boy Swallows Universe Autor: Trent Dalton Übersetzer: Alexander Weber | Verlag: HarperCollins 
Preis: 16,99€ Genre: Belletristik Format: eBook Seitenanzahl: 512 
ISBN: 978-3-7499-5070-1 Original Erscheinungsdatum: 2019 Deutsches Erscheinungsdatum: 2021 |

Hier kaufen als Buch oder EBook 


Brisbane, 1983: Wie wird man zu einem guten Menschen? Diese Frage treibt den 11-jährigen Eli Bell um. Auf den ersten Blick hat er nicht gerade die besten Vorbilder um sich herum: Die Mutter und der Stiefvater dealen mit Heroin, sein großer Bruder Gus spricht nicht mehr, sein Vater glänzt durch Abwesenheit und sein Babysitter ist ein hartgesottener Exhäftling. Doch zwischen den Drogen und dem Schmutz erfährt Eli zärtliche Liebe, aufrichtige Freundschaft und die Magie seiner Phantasie. Elis Welt gerät erst ins Wanken, als der Cartellboss Tytus Broz in sein Leben tritt und die Familie auseinanderreißt. 

         

Erster Satz


"Dein Ende ist ein toter blauer Zaunkönig."



Autor


"Trent Dalton wuchs in einem Vorort von Brisbane, Australien, auf und ist vielfach ausgezeichneter Journalist. Er gewann zweimal den "Walkley Award for Excellence in Journalism", dreimal den "Kennedy Award for Excellence in NSW Journalism" und wurde viermal als australischer "Journalist des Jahres" geehrt. Hat er bislang die Geschichten anderer in vielbeachteten Reportagen erzählt, ist es nun seine eigene Geschichte, von der sein Debütroman "Der Junge, der das Universum verschlang" handelt. Trent Dalton hat mit diesem Buch einen modernen Klassiker geschrieben.



Cover und Titel


Das Cover ist eine Art Farbexplosion aus Pink und Rot, darauf ist ein blauer Vogel zu sehen, der vermutlich den viel erwähnten blauen Zaunkönig darstellen soll. Cover und Titel passen gut zum Inhalt. 


Meine Meinung

Eli Bell hat kein einfaches Leben: Sein Vater ist nie da, seine Mutter und sein Stiefvater handeln mit Heroin und sein älterer Bruder Gus spricht nicht. Trotz alldem ist Eli eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben - bis Tytus Broz, der größte Gangster der Gegend, in sein Leben tritt und alles ruiniert...


„Es war August, der mir beibrachte, dass ich nicht immer zuhören musste. Manchmal muss man einfach nur richtig hinsehen."
pos. 163


Der Schreibstil des Autors ist sehr gewöhnungsbedürftig. Gerade am Anfang fällt es einem dadurch schwer, in das Buch reinzufinden und sich mit den Charakteren zu identifizieren. Mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran, aber einfach ist es nicht. Ich war beim Lesen oft verwirrt. Was ist Realität? Was Fantasie und was Erinnerung? Die ganze Geschichte wird sehr distanziert erzählt, wodurch es mir schwerfiel, mich einzufühlen und mitzufiebern, obwohl die Story an sich sehr interessant und spannend war.


„Unterschätze nie, wozu ein Mensch alles fähig ist."
pos. 1147


Durch diese Distanziertheit wirken auch die Charaktere recht leblos und unnahbar. Dadurch konnte mich auch keine der Figuren richtig berühren, was ich sehr schade fand. Immerhin passieren den beiden Brüdern sehr schlimme Sachen und ich wollte mit ihnen mitfühlen, konnte aber oft nicht. Des Weiteren gibt es sehr viele explizite Gewaltszenen, die ich so nicht erwartet hätte. Gewalt und raue Sprache sollte man auf jeden Fall abkönnen, wenn man dieses Buch lesen möchte. 


„Du darfst dich nie für deine Tränen schämen. Du weinst, weil es dir eben nicht scheißegal ist. Schäm dich nie dafür, dass dir was nicht scheißegal ist. Viel zu viele Leute auf dieser Welt haben Angst zu heulen, weil sie nicht zugeben wollen, dass ihnen etwas wichtig ist."
pos. 1480


Das Buch ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die heraussticht. Die Charaktere sind sehr besonders, wenn auch recht distanziert, die Story selbst ist ebenfalls alles andere als alltäglich. Richtige Spannung kommt erst auf den letzten 100 Seiten raus - die haben mir auch wirklich sehr gut gefallen. Davor ist das Buch oft sehr langatmig und ausufernd. 


Fazit


Ein Roman, der mich leider nicht richtig überzeugen konnte. Auf der einen Seite mochte ich die Story an sich und auch die letzten Seiten waren super und spannend, andererseits blieben mir die Charaktere und auch die Geschichte zu distanziert und die Handlung zu langatmig. 




Sonntag, 14. November 2021

[Books] Jodi Picoult - Umwege des Lebens

 

Jodi Picoult - Umwege des Lebens



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Randomhouse und  C. Bertelsmann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Umwege des Lebens Originaltitel: The Book of Two Ways Autor: Jodi Picoult Übersetzerin: Elfriede Peschel Verlag: C. Bertelsmann 
Preis: 22,00€ Genre: Roman Format: Gebunden Seitenanzahl: 531 
ISBN: 978-3-570-10415-6 Original Erscheinungsdatum: 2020 Deutsches Erscheinungsdatum: 2021 |

Hier kaufen als BuchEBook oder Hörbuch


Ähnliche Bücher: Die Spuren meiner Mutter (Jodi Picoult); Das wirkliche Leben (Adeline Dieudonné)

Dawn Edelstein hatte sich einst bei Ausgrabungen in Ägypten in einen Kollegen verliebt. Bis ein Telefonanruf ihr Leben komplett umkrempelte. Fünfzehn Jahre später ist Dawn verheiratet, hat eine Tochter und arbeitet in Boston als Sterbebegleiterin. Als sie einen Flugzeugabsturz überlebt, drängt sich ihr die Frage auf, ob das gute Leben, das sie hat, noch viel besser hätte sein können. Auf der Suche nach der Antwort kehrt sie nach Ägypten zu dem Mann zurück, den sie einst leidenschaftlich liebte. 


Erster Satz


"In meinem Kalender finden sich viele Tote."



Autorin


"Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste standen. Auch ihr neuester Roman Umwege des Lebens hat sofort den Platz 1 erobert. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire."



Cover und Titel


Das orangene Cover zeigt Blumen, möglicherweise Disteln und ist eher schlicht gehalten. Es ist nett, aber auch nichts besonders. Was genau es mit dem Inhalt zu tun hat, kann ich nicht sagen. Der Titel hingegen passt durchaus sehr gut.


Meine Meinung


Dawn Edelstein wollte ursprünglich als Ägyptologin Ausgrabungen durchführen und den Rest ihres Lebens mit alten Pharaonengräbern und der altägyptischen Geschichte verbringen - und vielleicht auch mit ihrem Kollegen Wyatt. Doch dann veränderte ein Anruf ihr ganzes Leben und sie muss alle Zelte abbrechen und ein neues Leben beginnen. 15 Jahre später ist sie verheiratet, hat eine Tochter und arbeitet als Sterbebegleiterin - unendlich weit von Ägypten entfernt. Doch immer öfter stellt sie sich die Frage, ob ihr Leben besser wäre, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte...


„Das Chaos ist gar kein so schlechter Ort."
S. 149


Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und einfach - allerdings nur in den Bereichen, in denen der Text auch wirklich ein Roman ist. Denn zwischendrin gibt es auch wahnsinnig ausführliche, detaillierte und kleinteilige Ausführungen zur Ägyptologie und Quantenphysik. Diese Stellen habe ich oft übersprungen, weil sie viel zu langatmig waren und mich auch schlichtweg nicht interessierten oder ich sie nicht verstand (hauptsächlich der Quantenphysik-Teil). Die Bücher von Jodi Picoult hatten schon immer das Merkmal, thematisch sehr ausführlich zu sein, sodass man auch viel mit z.B. medizinischen Fachbegriffen zu tun hatte. Allerdings kam es mir früher nie so ausführlich und uninteressant vor. 


„Der Tod jagt jedem Angst ein, der mit ihm konfrontiert wird, und er zieht uns den Boden unter den Füßen weg, aber dennoch scheuen wir keine Mühen, so zu tun, als gäbe es das allen nicht."
S. 194


Neben den vielen sehr fachlichen Teilen waren für mich auch die Zeitensprünge ein Problem. Ich liebe Rückblicke, Perspektiven-, Orts- und eben auch Zeitwechsel, aber hier war ich irgendwie überfordert: Was ist die Gegenwart, was die Vergangenheit? Befinde ich mich in der Bostoner Gegenwart? Ist das überhaupt die Gegenwart? Wie passt das alles zusammen? Es war irgendwie einfach too much. 
Auch mit der Protagonistin konnte ich mich leider nicht so ganz anfreunden. In vielerlei Hinsicht fand ich sie sympathisch - zum Beispiel in ihrem Denken über den Tod, aber dann gab es unglaublich viele Passagen, wo ich sie als eher egoistisch (vor allem gegenüber ihrer Tochter) oder auch naiv wahrgenommen habe. Insgesamt haben mir in diesem Buch leider die eigentlich für Jodi Picoult typische Wucht an Emotionen und Intensivität gefehlt.


„Unsere Körper sind einfach das, was uns zusammenhält, weißt du. Nicht das, was wir wirklich sind. Am Ende lassen alle sie zurück."
S. 371


Das hört sich jetzt alles ziemlich negativ an, aber im letzten Drittel konnte mich Jodi Picoult dann doch noch catchen. Da nahmen die fachlichen Ausführungen etwas ab (oder ich hatte mich so sehr daran gewohnt, diese Stellen zu überspringen, dass sie mir nicht mehr aufgefallen sind) und der eigentliche Roman trat in den Vordergrund. Auch die Überlegungen zum Thema Sterben fand ich sehr faszinierend! 


Fazit


Als großer Jodi-Picoult-Fan hatte ich natürlich auch große Erwartungen an ihren neuen Roman - und wurde leider sehr enttäuscht. 



Samstag, 23. Oktober 2021

[Books] Christian Handel - Palast aus Gold und Tränen (Die Hexenwald-Chroniken #2)

 




*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Drachenmond zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Palast aus Gold und Tränen  Autor: Christian Handel | Verlag: Drachenmond 
Reihe: Die Hexenwald-Chroniken, Teil 2/3 |
Preis: 6,99€ Genre: Fantasy Format: eBook Seitenanzahl: 349 
ISBN: 978-3-95991-516-8 Original Erscheinungsdatum: 2020 

Hier kaufen als Buch


Ähnliche Bücher: Rosen und Knochen (Christian Handel); Der dunkelste Fluch (Stefanie Hasse); Aschenkindel (Halo Summer)

Wie weit würdest du gehen, um den Fluch einer Hexe zu brechen?
Ein geheimer Auftrag führt die Dämonenjägerinnen Muireann und Rose an den Zarenhof. Dort soll eine rauschende Hochzeit stattfinden, zu der sämtliche Adelige der umliegenden Länder eingeladen sind. Muireann und ihre Partnerin hoffen, dort eine Spur jenes Monsters aufzunehmen, das sie gerade jagen. Doch in der Nacht vor der Trauung verschwindet die junge Braut spurlos. Will einer der Gäste die Hochzeit verhindern? Oder sind übernatürliche Kräfte am Werk? Die Ermittlungen führen tief hinein in die Wälder des Zarenreiches - das Zuhause der zwielichtigen Hexe Baba Yaga. 
         

Erster Satz


"Das Zauberbuch lag in der Mitte des Raums, direkt auf dem Boden der kleinen Dachkammer."

Cover und Titel


Das Cover zeigt im Hintergrund eine düstere Burg, in der nur wenige Fenster beleuchtet sind Davor stehen zwei Frauen. Außerdem sind Dornen und Blütenblätter zu sehen, die das Buch umranken. 


Meine Meinung


Muireann und Rose sind Dämonenjägerinnen. Doch als sie versuchen, eine sehr böse Hexe ausfindig zu machen, deren Grimoire in ihren Händen ist, geht etwas fürchterlich schief: Muireann wird durch das Buch verflucht! Schnell ist klar, dass sie, um den Fluch brechen zu können, ins entfernte Zarenreich reisen müssen, um mit der mächtigen Hexe Baba Yaga zu verhandeln. Doch nicht nur der Fluch bereitet den beiden Frauen Sorgen: Auch, dass die junge Braut Eltec spurlos verschwindet führt dazu, dass sie Ermittlungen anstellen und versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Doch dabei begeben sie sich in größte Gefahr ... 

„Nicht viele Menschen konnten Magie wirken. Die, die es taten, wurden vor ihrer Zeit alt und welk, bekamen schmerzhafte Buckel, triefende Nasen und wässrige Augen. Die Magie war das Feuer, das sie nach und nach auffraß. Es war die eigene Lebensenergie, mit der ein Magiewirker für jeden Spruch bezahlte. Oder die Lebensenergie eines anderen."
pos. 287

Bevor es mit der eigentlichen Rezension losgeht: Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Leider habe ich bei Netgalley nicht gesehen, dass es sich um eine Trilogie handelt und "Palast aus Gold und Tränen" der zweite Band ist. Daher habe ich mich für das Buch beworben und habe mich nach einigen Kapiteln gewundert, weil ich das Gefühl nicht los wurde, dass irgendwie etwas fehlt. Als ich recherchiert habe, wurde mir auch klar, wieso: Weil die Geschichte von Muireann und Rose eben nicht mit diesem Buch beginnt. Letztlich kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings hat man dann eben immer wieder das leichte Gefühl, dass man etwas wissen müsste... 

„Ihre Freiheit und ihr persönliches Glück sind der Preis für den Frieden."
pos. 1844


Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und schön zu lesen. Es macht Spaß, die Geschichte von Muireann und Rose alias Schneeweißchen und Rosenrot mit zu verfolgen. Es ist schön, wie immer wieder andere Märchen mit hineinverflochten und zu etwas Neuem werden. Die Geschichte selbst ist eher düster, hat aber auch ihre lustigen Momente. 


„.Es ist gefährlich. Aber das ist Liebe immer."
pos. 4882


Die Charaktere haben mir gut gefallen. Muireann und Rose sind beide sehr eigenständig und haben durchaus ihren Dickkopf. Beide fand ich sehr sympathisch. 
Die Story ist abwechslungsreich, spannend und voller Märchenelemente, tiefen Abgründen, Kämpfen, magischen Ritualen und furchteinflößenden Kreaturen. Es ist fantasievoll und durch die vielen Wendungen auch niemals langweilig. Der Cliffhanger am Ende ist ziemlich fies und lässt einem eigentlich gar keine andere Wahl, als den dritten Band ebenfalls lesen zu wollen. Und in meinem Fall auch noch den ersten :D 


Fazit


Spannend, fantasievoll, düster, aber manchmal auch humorvoll und charmant. Ein Buch, das Spaß macht, jedoch einen fiesen Cliffhanger hat. 




Dienstag, 19. Oktober 2021

[Books] Stephen King - Billy Summers

 



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Randomhouse Heyne zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Billy Summers Originaltitel: Billy Summers Autor: Stephen King Übersetzer: Bernhard Kleinschmidt Verlag: Heyne 
Preis: 26,00€ Genre: Thriller Format: Gebunden Seitenanzahl: 720 
ISBN: 978-3-453-27359-7 Original Erscheinungsdatum: 2021 Deutsches Erscheinungsdatum: 2021 |

Hier kaufen als BuchEBook oder Hörbuch


Ähnliche Bücher: Mr. Mercedes (Stephen King); Die Leiche (Stephen King); Joyland (Stephen King

Billy ist Kriegsveteran und verdingt sich als Auftragskiller. Sein neuester Job ist so lukrativ, dass es sein letzter sein soll. Danach will er ein neues Leben beginnen. Aber er hat sich mit mächtigen Hintermännern eingelassen und steht schließlich selbst im Fadenkreuz. Auf der Flucht rettet er die junge Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Billy muss sich entscheiden. Geht er den Weg der Rache oder der Gerechtigkeit? Gibt es da einen Unterschied? So oder so, die Antwort liegt am Ende des Wegs.
         

Erster Satz


"Billy Summers sitzt in der Hotelhalle und wartet darauf, abgeholt zu werden."



Autor


"Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten literarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts, 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag."



Cover und Titel



Auf den ersten Blick sieht man bei diesem Cover nur ein buntes, farbiges Etwas. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man diverse Elemente, die auch in der Geschichte vorkommen: eine Frau, eine Pistole, einen Soldaten und verschiedene Gebäude. Es passt somit gut zur Geschichte, auch wenn das Cover durchaus ungewöhnlich ist. Der Titel passt natürlich hervorragend.


Meine Meinung


Billy Summers ist 44, Kriegsveteran und Auftragskiller mit einem Codex: Er bringt nur Menschen um, die es verdient haben. Der Mord an J. Allen soll sein letzter sein, denn Billy möchte sich zur Ruhe setzten und ein neues Leben beginnen. Für den Auftrag muss er für mehrere Wochen eine neue Identität in einer neuen Stadt annehmen: Er wird zu Dave, einem Schriftsteller, der endlich sein Buch beenden soll. Und tatsächlich beginnt auch Billy damit, zu schreiben - er schreibt seine Lebensgeschichte auf, um sich die Zeit zu vertreiben und findet immer mehr Gefallen daran. Doch als die zu liquidierende Person naht, wird ihm immer klarer, dass er reingelegt wurde und muss fliehen. Als er der 21-jährigen Alice begegnet, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, kümmert er sich um sie und sein Leben nimmt erneut eine Wendung ... 


„Wer zahlt sechs Millionen Dollar dafür, dass man einen Killer killt, der einen anderen Killer gekillt hat?"
S. 487


Der Schreibstil von Stephen King ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Er legt sehr viel Wert auf die Charakterzeichnung und nimmt sich viel Zeit, alles zu beschreiben. Auch das ist man von King gewohnt. Die Story ist intelligent aufgebaut und man hat Spaß daran, die verschiedenen Ebenen zu entdecken: Denn letztlich sind in dem Buch mehrere Geschichten verpackt. Zum einen die des aktuellen Billys, der seinen Auftrag durchführen soll, dann die des vergangenen Billys - seine ganze Lebensgeschichte von der traumatischen Kindheit bis zu seiner Zeit im Krieg - und zuletzt die gemeinsame Geschichte von Billy und Alice. Diese Parallelerzählungen sind aber keinesfalls störend oder langatmig, sondern fügen sich perfekt ein. Es ist toll, mehr aus Billys Vergangenheit zu erfahren und man kann auch bei dieser Story nicht erwarten, wie es weitergeht. 


„Wenn es einen Gott gibt, dann macht er seinen Job total beschissen."
S. 476


Billy Summers ist kein typischer Stephen-King, wie man ihn erwarten würde, wenn man ES und Friedhof der Kuscheltiere oder Shining im Kopf hat. Vielmehr kommt dieses Buch gänzlich ohne Horror, Mystery oder Übernatürlichem aus und ist ein Thriller, der besonders durch die Charakterzeichnung überzeugen kann. Der Plot ist stimmig und spannend, hat jedoch auch mal einige Längen. 


„Wusstest du, dass man vor einem Bildschirm oder einem Schreibblock sitzen und die Welt verändern kann? Das mag zwar nicht von Dauer sein, die Welt kehrt immer wieder zurück, aber bevor sie das tut, ist es fantastisch. Es ist alles, was es geben kann. Man kann die Dinge nämlich so formen, wie man sie haben will [...]"
S. 716


Das Ende hat mir sehr gut gefallen und war absolut stimmig. Alles in allem ein Roman, der einen zum Lachen und zum Weinen bringt und über weite Strecken auch spannend bleibt. Leider gab es ein paar langatmige Stellen, die den Lesefluss ein bisschen unterbrochen haben. 
Ein Buch, in dem es um Freundschaft, Richtig und Falsch, Gut und Böse, die Schatten der Vergangenheit, die eigene Identität, Leben und Tod, Krieg und Frieden, Liebe, Glück und Schicksal.

Fazit


Wichtig ist, dass man hier keinen Horrorroman erwarten darf, denn das ist Billy Summers ganz und gar nicht. Dafür bekommen wir mit diesem Buch einen tollen Thriller, der viel Wert auf seine Charaktere legt. Leider ist die Story manchmal ein bisschen zu langatmig, aber alles in allem trotzdem absolut lesenswert! 




Samstag, 16. Oktober 2021

[Books] Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz (Roman nach einer wahren Geschichte)

 



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Piper zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 

Über das Buch


Titel: Die Bibliothekarin von Auschwitz Originaltitel: La bibliotecaria de Auschwitz Autor: Antonio iturbe Übersetzer: Karin Will | Verlag: Piper 
Preis: 18,99€ Genre: F Format: eBook Seitenanzahl: 463 
ISBN: 978-3-86612-470-7 Original Erscheinungsdatum: 2012 Deutsches Erscheinungsdatum: 2020 |

Hier kaufen als Buch oder EBook 


Ähnliche Bücher: Der Tätowierer von Auschwitz (Heather Morris); Das Mädchen aus dem Lager (Heather Morris); Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte (Jeremy Dronfield)


Im alles verschlingenden Morast des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau hat der Blockälteste Fredy Hirsch heimlich eine Schule aufgebaut Ihr wertvollster Besitz sind acht alte, zerfallene Bücher. Fredy ernennt die 14-jährige Dita zur Bibliothekarin, sie soll die verbotenen Bände künftig verstecken und schützen. Dita, die schon früher Trost in Büchern gefunden hat, kümmert sich mit äußerster Hingabe um "ihre" kleine Bibliothek. Und die Bücher geben zurück: Sie schenken Licht, wo nur noch Dunkelheit zu herrschen scheint, und bieten einen Anker, wo der Schmerz zu übermannen droht. Die Bücher begleiten Dita und die anderen Häftlinge durch die Zeiten der größten Verzweiflung, bis wieder ein neuer Hoffnungsschimmer zu erkennen ist.


Erster Satz


"Die Offiziere tragen Schwarz."


Autor


"Antonio Iturbe, geboren 1967, wuchs in Barcelona auf und hat bereits zahlreiche Bücher für Kinder und Erwachsene verfasst. Als Kulturjournalist hat er unter anderem für El Periódico gearbeitet, derzeit leitet er das Literatur- und Kulturmagazin Librújula, schreibt für El País und unterrichtet an der Universitat de Barcelona sowie der Universidad Autónoma de Madrid."


Cover und Titel


 
Das Cover ist typisch für diese Art von Buch: die Streifen, die recht tristen Farben - man kann das Buch also gar nicht in die Hand nehmen, ohne zu wissen, dass es sich um eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg handeln wird. Zu sehen ist ein Mädchen in einem Mantel, auf dem der Davidstern zu sehen ist. In der einen Hand trägt sie einen Stapel Bücher. Im Hintergrund sieht man laubfreie Bäume und eine schneebedeckte Baracke. Das Cover passt inhaltlich sehr gut zum Thema, ebenso wie der Titel.


Meine Meinung


Dita hat schon immer gerne gelesen. Als sie in Auschwitz von Fredy Hirsch darum gebeten wird, die Bibliothek - acht alte, ziemlich zerfledderte und kaputte Bücher - zu leiten, sagt sie natürlich sofort zu. Sie sieht, wie die Bücher den Menschen helfen, sich abzulenken, Hoffnung zu schöpfen oder Erinnerungen an frühere Zeiten hervorrufen, daher beschützt sie die Bücher, immer auf die Gefahr hin, entdeckt und ermordet zu werden. 

„In Auschwitz gilt ein Menschenleben weniger als nichts, so wenig, dass man die Leute nicht einmal erschießt, denn Kugeln sind wertvoller als Menschen."
pos. 56


Der Schreibstil des Autors ist flüssig und fesselnd. Es wäre falsch, zu sagen, dass es Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen, denn dafür geht einem das Thema viel zu nahe. Aber es war ohne Zweifel eine interessante Lektüre, die einem den Atem geraubt hat und sehr deutlich zeigt, wie grausam das Naziregime war. Der Autor schreibt sehr detailgetreu und ausführlich über das Leben der jungen Dita - die es auch wirklich gegeben hat. Dieses Wissen, dass man eine wahre Geschichte liest, macht alles auf der einen Seite greifbarer und authentischer, auf der anderen Seite auch noch schockierender. Durch den emotionalen Schreibstil ist man von Anfang an mitten im Geschehen.


„Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Solche Menschen sind nur tollkühn, sie ignorieren das Risiko und begeben sich in Gefahr, ohne an die Folgen zu denken. Wer sich der Gefahr nicht bewusst ist, bringt leicht seine Mitstreiter in Gefahr. Solche Leute kann ich nicht brauchen. Ich brauche diejenigen, die zittern, ohne zu wanken, diejenigen, denen klar ist, was sie riskieren, und die trotzdem weitermachen. [...] Mutige Menschen überwinden ihre Angst."
pos. 430


Die Geschichte ist sehr ergreifend, fesselnd, schockierend, grausam, manchmal aber auch hoffnungsvoll. Man begleitet Dita durch den Tag, liest erschreckende Geschehnisse genauso, wie die paar schönen Momente, die sie mit Freundinnen oder ihrer Familie teilt. Man nimmt mit ihr Abschied von geliebten Menschen und hört die Gerüchte, die sich in Auschwitz verbreiten - sei es nun über die grausamen Taten von Dr. Mengele oder dem Ende des Krieges. Man hofft und weint und lacht und verzweifelt mit ihr. Alles ist so bildlich und ungeschönt beschrieben, dass man manchmal vor lauter Tränen die Buchstaben nicht mehr erkennen kann. Die Charaktere - von Dita, über ihre Eltern, Fredy Hirsch, Rudi und Alice oder gar Josef Mengele - sind unglaublich lebendig, sie wirken stets real, authentisch und echt. 

„Die wahre Krankheit ist die Intoleranz."
pos. 2116


Es hat mir sehr gut gefallen, dass der Autor nichts schönt, dass er das Grausame auch genauso grausam und schonungslos offen anspricht. Mehrmals musste ich das Buch weglegen, weil ich das Geschriebene nicht mehr ertragen konnte. Ich habe schon sehr viele Bücher über den Holocaust gelesen, aber dieses hier wird auf jeden Fall eindrücklich in Erinnerung bleiben. 
Besonders schön ist auch das Postscriptum. Es ist einfach interessant zu wissen, was mit all diesen Personen geschehen ist. Haben sie überlebt? Was für ein Leben haben sie dann gewählt? Was für Menschen sind sie geworden? 


„An einem Ort wie Auschwitz, wo alles darauf angelegt ist, einen zum Weinen zu bringen, ist dieses Lächeln ein Akt des Widerstandes."
pos. 2731

Fazit


Ein Buch, das einen zutiefst berührt und nicht mehr loslässt. Es lässt einen mit Tränen zurück und ist ein absolutes Lese-Highlight! Dita ist eine Protagonistin, vor deren Mut man nur den Hut ziehen kann. Sie hat nie aufgegeben, hat ihr Leben immer wieder aufs neue riskiert, hat sich ihrer Angst gestellt - eine unglaublich tolle Persönlichkeit! 



Samstag, 9. Oktober 2021

[Books] Roman Klementovic - Wenn das Licht gefriert

 



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Gmeiner zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Wenn das Licht gefriert Autor: Roman Klementovic Verlag: Gmeiner Verlag 
Preis: 11,99€ Genre: Thriller Format: eBook Seitenanzahl: 349 
ISBN: 978-3-8392-6558-1 Original Erscheinungsdatum: 2020 |

Hier kaufen als Buch oder EBook 


Ähnliche Bücher: Wenn die Stille schreit (Roman Klementovic), Immerstill (Roman Klementovic), Verspielt (Roman Klementovic)

Seit 40 Jahren schon ist Elisabeth mit Friedrich verheiratet - glücklich, trotz einiger Schicksalsschläge. Auch seine Alzheimererkrankung kann ihre Liebe nicht erschüttern. Doch eines Abends ist er besonders verwirrt. Während eines TV-Beitrages über den seit 22 Jahren ungeklärten Mord an der besten Freundin ihrer Tochter gibt er Verstörendes von sich. Er erwähnt Details, die er gar nicht kennen dürfte. In Elisabeth regt sich ein schlimmer Verdacht ...

Erster Satz

"Im ersten Moment begriff Monika nicht, weshalb sie aufgewacht war."


Autor


Roman Klementovic, geboren 1982, lebt in Wien. Er liebt Bier in Pubs, Punkrock und den Sportklub Rapid Wien Seine beiden Thriller Immerstill und Wenn das Licht gefriert werden verfilmt. www.romanklementovic.at


Cover und Titel


Das Cover ist weiß und darauf sieht man etwas, das schwarzes Gestrüpp sein könnte. Der Titel ist blutrot. Das Cover finde ich sehr stimmig, während ich den Titel nicht richtig einordnen kann - wie das so oft der Fall ist bei Thrillern oder Krimis. Er ist nicht schlecht, aber was genau er mit dem Inhalt zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz.

Meine Meinung

Elisabeth lebt ein eigentlich beschauliches Leben. Sie liebt ihren Mann Friedrich und ihre beiden Kinder, die mittlerweile längst erwachsen und ausgezogen sind. Doch als bei Friedrich Alzheimer diagnostiziert wird, fällt ein Teil ihrer Welt zusammen. Denn es wird immer schwieriger, mit ihrem Mann zusammenzuleben, immerhin fragt er sie alle paar Minuten das gleiche oder verschwindet plötzlich spurlos. Doch als er eines Tages mit ihr zusammen einen TV-Beitrag über den Mord an der jungen Anna sieht, fängt er plötzlich an, Details preiszugeben, die niemals an die Öffentlichkeit gelangt sind... Elisabeth versucht zu verdrängen, was sie gehört hat, denn ihr geliebter Friedrich kann doch nicht der Mörder von Anna sein - der besten Freundin ihrer Tochter - oder etwas doch? 


„Es war einer dieser dunklen Momente, in denen sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass alles endlich vorbei war. Sie hatte keine Lust mehr."
pos. 3898


Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und leicht zu lesen. Man wird sehr schnell in den Bann gezogen und kann dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch ist spannend, fesselnd und sehr bewegend - und das von Anfang bis Ende! Ein Thriller, der auch mit seiner atmosphärischen, düsteren, gedrückten und herbstlichen Stimmung überzeugen kann. 

„Aber die Angst war das alles überschattende Gefühl in ihm Wie eine eiskalte knöcherne Hand mit langen Krallen hatte sie sein Herz gepackt. Und mit jeder Minute, die ohne ein Lebenszeichen seiner Tochter verstrich, wurde ihr Griff fester."
pos. 10


Die Protagonistin Elisabeth fand ich größtenteils sehr sympathisch und authentisch. Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, wieso sie so lange gebraucht hat, um mit ihrem Mann zum Arzt zu gehen und stattdessen die Augen verschlossen hat vor der Wahrheit; wieso sie sich selbst so quält damit, ihn zu pflegen und gleichzeitig irgendwie daran kaputt geht. Andererseits glaube ich, dass man nicht weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn man sich in dieser Situation befindet... 
Jedenfalls hat sich Elisabeth zu einer äußerst mutigen und starken Frau entwickelt, die der Sache auf den Grund gehen will und dabei selbst in äußerste Gefahr gerät. Der Autor verzichtet dabei weitgehendst auf Brutalität oder allzu blutrünstige Details, sondern setzt auf Nervenkitzel der psychologischen Art. 

Die Story wird nie langweilig, es gibt ständig unerwartete Wendungen - und das Ende konnte mich dann doch überraschen! Ich hatte immer wieder Ahnungen, die ich dann irgendwann wieder verworfen habe und zu einer neuen Theorie kam, aber letztlich lag ich immer falsch. Grandios! 
Toll fand ich auch die Einblicke in das Thema Demenz und was die Krankheit mit den Betroffenen und Angehörigen macht. Das war sehr bewegend. 
Man stellt sich immer wieder Fragen, wie z.B.: "Kann man wirklich so viele Jahre mit einem Menschen verbringen, ohne zu merken, dass er (möglicherweise) ein Mörder ist?" oder "Was würde ich in dieser Situation machen? Der Polizei meinen Verdacht mitteilen? Es verheimlichen? Ignorieren und einfach wegschauen?"

Fazit


Ein fesselnder und mitreißender Thriller, der einen immer wieder überraschen kann. Absolute Leseempfehlung! 



Samstag, 2. Oktober 2021

[Books] Kerstin Gier - Vergissmeinnicht (1) Was man bei Licht nicht sehen kann

 



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Fischer zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann Autorin: Kerstin Gier | Verlag: Fischer 
Reihe: Vergissmeinnicht 1/3 |
Preis: 16,99€ Genre: Fantasy Format: eBook Seitenanzahl: 480 
ISBN: 978-3-949465-00-0 Original Erscheinungsdatum: 2021 

Hier kaufen als Buch oder EBook 


Ähnliche Bücher: Silber-Trilogie (Kerstin Gier); Die Farbe von Glas (Caroline Lea); Knochendiebin (Margaret Owen)

Quinn ist cool, smart und beliebt. Mathilda stammt aus der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur - wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Mathilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben ...

Erster Satz

"Einen Gin Tonic - nein, zwei bitte!"


Autorin


"Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie und die Silber-Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln."



Cover und Titel


Das Cover gefällt mir unglaublich gut. Auf schwarzem Hintergrund sind in bunten Farben alle möglichen Sachen zu sehen: Eulen, Blumen und andere Pflanzen, Krähen, ein Skelettschädel, ein Fuchs und vieles mehr. Es wirkt wie Chalk Art und ist einfach wunderschön. Sowohl Cover als auch Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung


Quinn ist cool, smart, gutaussehend und beliebt. Mathilda hingegen kommt aus einer äußerst religiösen Familie mit strengen Regeln. Ihre beiden Familien sind Nachbarn - und können sich nicht im geringsten ausstehen. Doch dann hat Quinn nach einer Party einen Unfall und wird schwer verletzt. Er überlebt, sieht aber seitdem seltsame Dinge: gruselige Wesen, Statuen, die sich bewegen, Hecken mit Augen. Er ist sich sicher, dass er sich das nicht alles einbildet, doch um das zu überprüfen, braucht er Hilfe. Und die bekommt er ausgerechnet von Mathilda ...


„Das Leben wartet nicht, bis alles wieder perfekt ist Das Leben möchte jeden Tag aus vollem Herzen gelebt werden."
pos. 836


Der Schreibstil von Kerstin Gier ist wie immer flüssig und leicht zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und am Ende des Buches dachte ich nur: "Wie, das Buch ist schon zu Ende? Dass kann es doch nicht gewesen sein!" Obwohl es weit über 400 Seiten waren, erschien mir das Buch so viel kürzer zu sein. Ich konnte und wollte nicht aufhören zu lesen, weil es einfach zu schön war! 

„Heißt das, wir sind jetzt offiziell verrückt?" Quinn lachte auf. "Ich fürchte schon. Aber es macht viel mehr Spaß, zu zweit verrückt zu sein."
pos. 2649


Die Protagonist*innen Quinn und Mathilda gefallen mir sehr gut. Quinn ist anfangs etwas überheblich, man merkt aber sehr schnell, dass er ein gutes Herz hat. Mathilda mochte ich von Anfang an sehr und sie tat mir sehr Leid, denn ihre Familie ist wirklich alles andere als einfach. Die beiden ergänzen sich sehr gut, haben aber auch ihre Macken und Fehler. Sie wirken authentisch und sympathisch - auch wenn sie beide wirklich sehr schnell akzeptieren, dass es Magie gibt und sie mitten drin stecken. Auch die anderen Charaktere sind sehr spannend und interessant - über manche erfährt man mehr, über andere weniger, aber es wird ja auch noch zwei weitere Bücher geben. 


„Wir Dämonen leben nach der Devise: Gibt es ein Problem, dann friss es auf, bevor es dich auffrisst."
pos. 5535


Die Story fand ich ebenfalls sehr gelungen, auch wenn sie mir ein bisschen zu abrupt endete. Die Handlung ist voller Charme, Witz, Spannung, Herzflattern und Magie. 


Fazit


Ein Buch, das viel zu schnell zu Ende ging! Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten, denn Vergissmeinnicht hatte alles, was ich mir erwünscht habe: Magie, Freundschaft, Liebe, Spannung, Momente zum Lachen und zum Weinen und ganz viel Charme. Einfach lesenswert!



Printfriendly