Über das Buch
Titel: Wen der Rabe ruft | Originaltitel: The Raven Boys | Autor: Maggie Smith |
Verlag: script 5 (Loewe Verlag) |
Verlag: script 5 (Loewe Verlag) |
Preis: 18,95€ | Genre: Fantasy, Jugend | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 458 |
ISBN: 978-3-8390-0153-0 | Original Erscheinungsdatum: 2012 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2013 |
"Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen - bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?"
erster Satz
"Blue Sargent wusste mittlerweile schon gar nicht mehr, wie oft ihr gesagt worden war,
dass sie ihrer wahren Liebe den Tod bringen würde."
Meine Meinung
Blue lebt in einer Familie voller Wahrsager. Alle habe die Kraft des Sehens, nur Blue nicht. Dafür verstärkt sie deren Kraft, doch Blue fühlt sich dadurch dennoch etwas nutzlos. Umso interessierter ist sie, als sie auf dem Friedhof den Geist eines Jungen sieht, der innerhalb eines Jahres sterben wird. Normalerweise sieht sie keine Geister, doch Gansey kann sie sehen. Das bedeutet, dass er entweder ihre wahre Liebe ist. Oder sie ihn umbringt. Oder vielleicht auch beides? Immerhin wurde ihr schon immer prophezeit, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird! Die Sache wird immer turbulenter, als sie Gansey wirklich begegnet. Er und seine Freunde sind auf der Suche nach Ley-Linien und einem verschwundenen walisischen König. Und Blue könnte ihnen vielleicht auf der Suche danach helfen, doch dafür müsste sie alles verraten, was ihre Mutter ihr eingebläut hat: Halte dich fern von Männern. Und ganz besonders von den Raven Boys!
„Irgendwann vor Blues Geburt hatte Maura nämlich beschlossen, Kinder herumzukommandieren sei barbarisch, und so war Blue inmitten von lauter Fragezeichen mit Befehlscharakter aufgewachsen."
S. 15
Die Stimmung des gesamten Buches ist sehr mysteriös, die Story ist gespickt mit vielen, verschieden Rätseln. Das hält die Spannung aufrecht. Die verschiedenen Charaktere sind vielschichtig und gut beschrieben. Anfangs wirken sie alle recht distanziert und man braucht eine Weile, um mit ihnen warm zu werden. Dann jedoch entfalten sich die Figuren zu interessanten Figuren, mit denen man gerne durch die Geschichte geht.
Geht man nur vom Klappentext aus, vermutet man sofort, dass Gansey und Blue in diesem Buch eben DAS Paar sind. Das, welches es in jedem ähnlichen Fantasy-Roman gibt. Eben DAS Paar, welches füreinander bestimmt ist und letztendlich - mit vielen Hürden, versteht sich - dann doch zueinander finden. Das ist hier völlig anders, denn "Wen der Rabe ruft" hält sich komplett von den typischen Liebesklischees fern. Vielmehr weiß man nicht, welcher Junge jetzt der Richtige für Blue ist, man revidiert seine Meinung kurzerhand wieder, wenn man weiter liest und ändert seine Meinung dann doch wieder. Kurzum: es bleibt spannend, weil man es eben nicht von Anfang an weiß! Romantische Momente gibt es nur wenige in dem Buch, vielmehr entsteht die Liebe ganz zaghaft und vorsichtig. So, als könnte sie sofort wieder im Keim erstickt werden.
„Gansey hatte keine Ahnung, wie alt Blue war. Er wusste lediglich, dass sie vor Kurzem die elfte Klasse abgeschlossen hatte. Vielleicht war sie sechzehn. Oder achtzehn. Vielleicht war sie aber auch zweiundzwanzig und bloß sehr klein und förderbedürftig."
S. 100
„Das Problem mit dem Seltsam-Sein war nur leider,
dass alle anderen so normal waren."
S. 126
„Und um ehrlich zu sein, war er trotz mehrerer Flugstunden auch kein besonders guter Hubschrauberpilot. Ihm fehlte einfach die nicht ganz unwichtige Fähigkeit, sich sowohl vertikal als auch horizontal orientieren zu können, was zu Meinungsverschiedenheiten mit Bäumen führen konnte. Er tröstete sich mit der Gewissheit, dass er dafür sehr gut rückwärts einparken konnte."
S. 229
Besonders gut gefallen mir auch die Zitate und kurze Gedichte am Anfang jedes Buches. Zauberhaft! Und vor allem sehr passend.
„Denn ein Träumer ist, wer seinen Weg nur im Mondschein finden kann, und seine Strafe ist, daß er vor der übrigen Welt den Tag grauen sieht."
Oscar Wilde
Fazit
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