*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Aufbau Verlage zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Der Mordclub von Shaftesbury - Nur die Toten kommen in den Garten | Autorin: Emily Winston | Verlag: Aufbau Verlage |
Reihe: Der Mordclub von Shaftesbury 3/x |
Reihe: Der Mordclub von Shaftesbury 3/x |
Preis: 10,99€ | Genre: Cozy Crime | Format: eBook | Seitenanzahl: 320 |
ISBN: 978-3-8412-3500-8 | Erscheinungsdatum: 2024 |
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Erster Satz
"Flankiert von Sam auf der einen und seiner Tochter Lilly auf der anderen Seite folgte Penelope dem Sarg."
Autorin
"Emily Winston ist das Pseudonym von Angela Lautenschläger. Sie arbeitet seit Jahren als Nachlasspflegerin und erlebt in ihrem Berufsalltag mehr spannende Fälle, als sie in Büchern verarbeiten kann. Ihre Freizeit widmet sie voll und ganz dem Krimilesen, dem Schreiben und dem Reisen. Besonders die britische Lebensart und der englische Humor haben es ihr angetan. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Katzen in Hamburg. Im Aufbau Taschenbuch liegen bisher ihre Romane »Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein« und »Der Mordclub von Shaftesbury – Ein Herz und eine tote Seele« vor."
Cover und Titel
Das Cover ist wie die Vorgänger in knalligen Neonfarben gehalten, bei diesem Band dominiert Grün, die einzelnen, eher reduzierten Illustrationen sind Pink und zeigen ein Eichhörnchen, ein Anwesen und einen Bücherbus. Cover und Titel passen gut zum Inhalt.
Meine Meinung
„Als ich aufs Land gezogen bin, dachte ich, endlich weg von der Großstadt und den Menschen. Aber hier draußen auf dem Land gibt´s viel mehr Menschen als in London."
pos. 1397
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Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht zu lesen und durchaus humorvoll. Die beiden Vorgänger mochte ich sehr sehr gerne, hier hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten, reinzukommen. Die Geschichte war langatmiger und irgendwie "flacher", nicht wirklich fesselnd - anstatt mitzufiebern, wer denn wohl der oder die Täter:in ist, war es mir ehrlich gesagt ziemlich egal - und auch die Charaktere haben mich dieses Mal deutlich mehr genervt als in Band 1 und 2. Penelope, die ich gerade wegen ihrer spezielleren Art sehr mochte und die sich nicht einfach verbiegen ließ, wird in diesem Band immer angepasster. Wenn ihre Designerschuhe dreckig werden, ist das schnell vergessen, und dass Lilly immer noch mehr Tiere anschleppt, mit denen sie dann zwangsweise ihre Zeit verbringen muss, weil sie morgens ins Bett hüpfen oder ihr beim Autofahren in den Nacken hecheln - das ist plötzlich auch gar nicht mehr so tragisch. Kurzer Unmut wird kundgetan und dann wars das auch schon. Das ist nicht die Penelope, die wir in den vorigen Bänden kennengelernt haben - und ich bin aufgrund der schnellen Wandlung, die für mich nicht wirklich nachvollziehbar war, nicht richtig warm geworden mit ihr. Sie hätte ja mal langsam anfangen können, so ne Schildkröte ist ja irgendwie auch kein "typisches Tier", vor dem man Angst hat. Es ist leise, hat kein Fell, hechelt und bellt nicht, ist langsam und harmlos - wäre doch das perfekte Einsteigertier für sie, um sich langsam (!) daran zu gewöhnen, dass sie mit einem Tierarzt zusammen ist und Tieren daher nicht völlig aus dem Weg gehen kann. Aber nein, schwuppsdiwupps sind auch die Hunde nicht mehr so schlimm, und sie schlägt sogar vor, weitere Tiere zu holen. Ähm, was? Von ihrem alten Ich ist kaum noch etwas übrig, was ich sehr schade finde. Wie soll es da in den nächsten Bänden weitergehen? Hochzeit, Baby, noch mehr Tiere, noch ein Baby und noch viel mehr Tiere? Und nebenbei als Hausfrau noch den ein oder anderen Mord aufklären? Ich hätte wirklich gerne die alte Penelope zurück, mit all ihren Ecken und Kanten und Eigenheiten, die sie so besonders gemacht haben.
Ein weiterer Kritikpunkt war Lilly, die ich bisher wirklich liebte. In diesem dritten Band ist sie ziemlich nervig, wirklich unerzogen und Sam lässt ihr absolut alles durchgehen. Bisher fand ich, dass er einen lockeren Erziehungsstil hatte, einigermaßen auf Augenhöhe, nicht gerade streng, ein paar mehr Grenzen würden nicht schaden, aber insgesamt okay. Hier ist es aber kein Erziehungsstil mehr, sondern gar keine Erziehung. Und die Polizei, die ja schon in den Vorgängern keine sonderlich gute Figur gemacht hat, ist hier wirklich abgrundtief doof. Das ist einfach too much.
Fazit