Samstag, 2. Juli 2022

[Books] Ina Taus - Bullshit-Bingo: Das Spiel beginnt

 

Cover Ina Taus - Bullshit-Bingo: Das Spiel beginnt


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Drachenmondverlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Bullshit-Bingo - Das Spiel beginnt Autor: Ina Taus Verlag: Drachenmondverlag 
Preis: 2,49€ Genre: Roman Format: eBook Seitenanzahl: 315 
ISBN: 978-3-95991-868-8 Original Erscheinungsdatum: 2021 

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Ähnliche Bücher: No Pain No Gain No Love (Mariella Heyd); Love Crash - Der Traum vom Neubeginn (Andreas Suchanek); All the Things that matter (Mira Manger)

Endlich ist Haley Studentin an der Penn University und lebt ihren Traum. Doch dann verliert ihr Vater seinen Job und sie weiß nicht, wie sie in Zukunft die Studiengebühren und ihr Zimmer im Wohnheim bezahlen soll. Als sie erfährt, dass die Mitglieder der Crossbones - eine Studentenverbindung - seit Jahren in einem geheimen Spiel gegenseitig antreten, scheint Bullshit Bingo die Rettung für Haley zu sein. Nachdem sie der Verbindung beigetreten ist, wartet allerdings bereits die nächste Schwierigkeit: Adam Carter, ihr ehemaliger Nachbar und der Mensch, dem sie gern weiterhin aus dem Weg gehen möchte. Doch leider ist das nicht so einfach, denn Adam ist ebenfalls Verbindungsmitglied und wirklich hilfreich beim Lösen der gestellten Aufgaben. Je länger die beiden zusammenarbeiten, desto klarer wird, dass sie zwar ein Spiel gewinnen, aber möglicherweise auch ihr Herz verlieren könnte ...
         

Erster Satz


"Man könnte meinen, der Wagen meines Bruder wäre wie von Zauberhand auf den winzigen Parkplatz geglitten."


Cover und Titel


Das Cover ist hübsch anzusehen, mit warmen Farben, Blümchen und einer Frau, deren Gesicht verdeckt wird. Was genau es aber mit dem Inhalt des Buches zu tun hat, ist mir leider nicht ersichtlich. Der Titel hingegen passt sehr gut.

Meine Meinung


Haley kann es nicht fassen: Endlich beginnt ihr neues Leben! An der Penn University möchte sie studieren und ihr Leben so richtig genießen. Alles gerät aber etwas durcheinander, als sie Adam wiedersieht - ihren ehemaligen besten Freund, der sie von einem Tag auf den nächsten ignoriert hat und nie wieder mit ihr sprach. Er scheint sich geändert zu haben, doch kann sie ihm wirklich vertrauen? 
Als dann auch noch Haleys Vater seinen Job verliert und somit die Finanzierung der Universität nicht mehr gesichert ist, muss ein Plan her - und das geheime Spiel einer Studentenverbindung könnte die rettende Lösung sein ...


„Wenn man sich so gut kennt, ist es leicht, den anderen genau dort zu treffen, wo es wehtut."
pos. 2031


Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und unterhaltsam. Viele Szenen und Dialoge sind wirklich witzig, sodass ich ständig vor mich hin kicherte oder laut loslachen musste. Die bildhafte Sprache machte es einem leicht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Die Story selbst ist jetzt nicht gerade bahnbrechend neu, vieles kennt man aus anderen Büchern oder Filmen und einige Twists sind wirklich sehr vorhersehbar, aber durch die sympathischen Charaktere und den angenehmen Schreibstil hat man trotzdem viel Spaß. 
Die Story plätschert anfangs ruhig dahin, entwickelt sich ganz langsam und die Autorin nimmt sich viel Zeit, die verschiedenen Charaktere einzuführen. Doch dann, nach einem Twist der Geschichte, wird es plötzlich beinahe hektisch, das Ende kommt super schnell, so als müssten all die entstandenen Probleme nicht aufgearbeitet, sondern einfach möglichst schnell aus der Welt geschafft werden. Die Story entwickelt sich nicht einfach weiter, so wie es am Anfang war, sondern es wird plötzlich wie im Schnelldurchlauf durchgehetzt. Auch wirkt es, als müsste Haley ihre Prinzipien größtenteils über Bord werfen und sich ändern, damit das Ende so sein kann, wie es eben ist. Hier hätte man sich etwas mehr Zeit nehmen sollen, um Haleys und Adams Geschichte sorgfältig zu Ende zu führen. So wirkt es zu gehetzt und zu gewollt. 

„Herzen sind fragiler als man denkt."
pos. 4481


Die Protagonisten sind alle sehr sympathisch, haben aber auch ihre Ecken und Kanten, wodurch sie sehr nahbar werden. Haley ist nett, süß, witzig, liebenswert, tollpatschig, orientierungslos und auch etwas verrückt, wodurch sie mir wirklich sehr sympathisch war. Adam ist sexy, hat Bad-Boy-Vibes, aber auch sehr viele süße Momente, ist ebenfalls witzig und hat eigentlich einen weichen Kern. Oder doch nicht? Die Schlagabtausche zwischen Haley und Adam waren jedenfalls fantastisch, ebenso wie die zwischen ihr und ihrem Bruder East. 
Auch die Nebencharaktere sind sehr vielseitig und haben größtenteils durchaus Tiefgang, was mir gut gefallen hat - ich liebe Madison und Yuna!
Allerdings wird das wichtige Thema Alkoholismus leider sehr beschönigend dargestellt, als wäre es zwar etwas nervig und einschränkend, aber doch eigentlich recht einfach zu lösen. Das ist leider sehr realitätsfern und absolut nicht in Ordnung. Aber nicht nur Alkoholismus, auch andere Themen wie Narzissmus, Verlassenwerden durch wichtige Bezugspersonen, Geldprobleme und Lügen & Hintergehen werden nur kurz angerissen und nicht weiter ausgeführt - oder es gibt eine wunderbar einfache Lösung dafür. Hier hätte ich lieber nur eines der Themen genommen und diesem dafür etwas mehr Platz in der Geschichte gelassen, als alles kurz anzureißen und dann wieder fallen zu lassen. Dafür sind diese Themen zu wichtig. 


„Ich treffe durchaus auch andere Leute. Aber du bist am pflegeleichtesten. Regelmäßig füttern und hin und wieder an die frische Luft bringen reicht."
pos. 384


Das Ende fand ich auch etwas schwierig. Auf der einen Seite fand ich es schön, dass es auf diese Weise endete, gleichzeitig war ich aber nicht zufrieden mit der Art und Weise. Aus einem Fehlverhalten wurden quasi keine Konsequenzen gezogen, im Gegenteil: es wurde so dargestellt, als wäre es völlig in Ordnung. 
Außerdem gibt es leider auffällig viele Rechtschreibfehler und hin und wieder sogar vertauschte Namen. 

Fazit


Ein Buch, bei dem es mir schwerfällt, es zu bewerten. Einerseits liebe ich die süße Lovestory, die tollen Charaktere und den genialen Humor, andererseits finde ich es furchtbar, wie Fehlverhalten von Personen keinerlei Konsequenzen haben und wichtige und weitreichende Themen wie Alkoholismus wie durch eine rosarote Brille betrachtet werden. Wenn man diese letzten Aspekte jedoch ignorieren kann, bekommt man eine locker-leichte, humorvolle Wohlfühl-Geschichte.


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