*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos vom Baumhaus Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Und das hatte einen guten Grund: Der Name meines kleinen Bruders ist Birk. Aber als ich ein Kind war, konnte ich das nicht richtig aussprechen und nannte ihn entweder Burg oder Bork. Aber damit nicht genug - nein - denn mein Brüderchen ist auch ein kleiner Bäumling. Nun gut, er schläft zwar nicht im Stehen, während seine Füße in der Erde vergraben sind und seine Nase ist auch nicht so spitz und holzig, aber er war fast genauso flink auf den Bäumen wie der Protagonist dieses Buches (wenn auch nicht kopfüber), weswegen wir ihn immer unseren Affen nannten. Aber Bäumling hätte definitiv auch gepasst! Wenn meine Eltern es meinem Bruder erlaubt hätten, dann hätte er bestimmt in den Bäumen gewohnt...
Somit war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, um es dann meinem Bruder zu schenken - damit der mittlerweile nicht mehr ganz so kleine Lesemuffel endlich auch mal ein Buch zwischen die Finger bekommt. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, war, dass mir die Geschichte rund um den kleinen Bäumling Bork so gut gefällt, dass ich das Buch auf gar keinen Fall hergeben möchte! Und das führt jetzt eben dazu, dass ich das Buch gleich für mein Brüderchen als Geschenk kaufen werde, denn die Geschichte erinnert mich nicht nur an ihn als Kind, sondern ist auch einfach herzallerliebst und lustig noch dazu. Mehr dazu in der ausführlichen Rezension:
Über das Buch
Titel: Bork - Der Bäumling | Autor: Olle Lindberg |
Preis: 12,00€ | Genre: Kinder | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 176 |
ISBN: 978-3-8339-0616-9 | Original Erscheinungsdatum: 2020
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Ähnliche Bücher: Ein Mädchen namens Willow (Sabine Bohlmann), Ronja Räubertochter (Astrid Lindgren), Hörbe mit dem großen Hut (Otfried Preußler)
Erster Satz
"In dem Dörfchen Litenby, das an einer blauen Meeresbucht lag, umgeben von grünem Wald, stand ein rotes Haus."
Autor und Illustratorin
"Olle Lindberg ist wie Maja am Rand eines großen Waldes aufgewachsen, in dem er als Kind oft gespielt und Abenteuer erlebt hat. Einen Freund wie Bork hätte er sich dabei immer gewünscht, und das ist auch der Grund, warum er sich diese Geschichte ausgedacht hat. Wenn Olle Lindberg keine Geschichten schreibt, dann liest er, fährt mit dem Segelboot oder kocht für seine Familie."
"Daniela Kunkel hat im Kindergarten angefangen, Geschichten zu zeichnen, und nicht mehr damit aufgehört. Sie studierte Sozialpädagogik in Köln und Design mit dem Schwerpunkt Illustration an der FH Münster. Seitdem lebt, illustriert und schreibt sie mit viel Freude im Münsterland."
Cover und Titel
Meine Meinung
„Auf einem Bein stand er mitten in der Hecke und hatte die Augen geschlossen, während er langsam und gleichmäßig atmete. Und sich dabei anhörte, wie ein kaputter Rasenmäher."
S. 50
S. 50
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, einfach zu lesen und kindgerecht. Die Schrift ist relativ groß, sodass sie auch für Leseanfänger gut geeignet ist, auch wenn die Textmenge auf einer Seite doch recht viel ist. Die Kapitel sind dafür wiederum relativ kurz. Es sind jedoch auch immer wieder recht komplizierte Worte dabei (z.B. Flora Blombergensis, Riesenärger, Zimtschnecke, Yggdrasil oder Ratatöskr), die für Erstleser sicher für Schwierigkeiten sorgen können oder komplett unaussprechlich sind. Aber da diese nicht Überhand nehmen, stellt das kein allzu großes Problem dar - ich habe meiner Nichte beim Vorlesen dieser Worte geholfen, den Rest hat sie super gut alleine geschafft.
„Bork ist eben ein Feuerberater und kein Steuerberater."
S. 123
Die Geschichte rund um Bork, Maja und Matti besticht mit ganz viel Humor, Charme und Herz. Denn der Bäumling kennt keine anderen Menschen und weiß daher auch nicht so genau, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. So führt Limonade zu ungeahnten körperlichen Reaktionen, ein harmloses Feuer im Kamin zur Rettungs-Lösch-Aktion ("Feuer ist nicht gut. Furchtbar heiß.") und das Steuerberater-Verhalten des Vaters zu regelmäßigen Lachkrämpfen bei den Kindern - und auch den Lesern. Da Bork am Anfang nur ein einziges Wort beherrscht und nach und nach neue dazulernt, sind seine Antworten meistens recht einsilbig und auch nicht immer grammatikalisch oder inhaltlich korrekt ("Bork dort. Nur ein bisschen schöne Blumen duften."), was für zusätzliche Lacher sorgt. Außerdem lässt sich das wunderbar laut vorlesen, sodass man - und vor allem die Kinder - nicht mehr aus dem Lachen rauskommen. Aber das Buch ist nicht nur lustig, sondern zeigt auch, wie wichtig Freundschaft, Familie und Zusammenhalt ist. Maja und Matti kämpfen um Bork, weil er ihnen wichtig geworden ist, er ist ihr Freund und für Freunde steht man ein - und genau das tun die beiden auch, sogar wenn sie dafür ihrem eigenen Vater die Meinung sagen müssen. Insgesamt sprüht die Geschichte nur so vor Charme und die Protagonisten sind allesamt unglaublich sympatisch. Ein herzerwärmendes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich jetzt schon freue! S. 123
„Am Anfang stieß Bork jedes Mal einen Schrei aus, wenn Papa die Gartenschere nahm und - schnipp, schnapp! - wieder einen Zweig abschnitt. Wenn es um Pflanzen ging, war der Junge aus dem Wald wirklich sehr empfindlich."
S. 110
S. 110
Die Illustrationen sind allesamt grau-grün und unterstreichen den Inhalt der Geschichte hervorragend. Sie sind wunderschön und man würde gerne noch mehr davon sehen - und am liebsten auch noch farbig, wie auf dem Cover. Aber auch so sind sie einfach toll und man freut sich jedesmal, wenn man ein neues Bild entdecken darf.
Fazit
Ein wundervolles Kinderbuch, nach dessen Lektüre man selbst einen Bäumling und ein zahmes Eichhörnchen (letzteres wollte ich eh schon immer) haben will. Die Story ist charmant, witzig, liebevoll und herzerwärmend, meine Nichte (8 Jahre) war mehr als begeistert! Auch die Illustrationen sind toll und runden die Geschichte perfekt ab. Ein rundum gelungenes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich freue!