Samstag, 4. April 2020

[Books] Zoë Tucker & Zoe Persico - Greta und die Großen - inspiriert von Greta Thunbergs Geschichte

[Books] Zoë Tucker & Zoe Persico - Greta und die Großen - inspiriert von Greta Thunbergs Geschichte


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und arsEdition zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch



Titel: Greta und die Großen Originaltitel: Greta and the Giants Autor: Zoë Tucker Übersetzer: Maria Höck Illustrator: Zoe Persico Verlag: arsEdition 
Preis: 15,00€ Genre: Bilderbuch, Kinder Format: HardcoverSeitenanzahl: 32 
ISBN: 978-3-8458-3860-1 Original Erscheinungsdatum: 2019 Deutsches Erscheinungsdatum: 2019 |

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Ähnliche Bücher: Mein Name ist Greta (Valentina Gianella), Unsere Zukunft ist jetzt! (Claus Hecking), Greta - Wie ein kleines Mädchen zu einer großen Heldin wurde (Jeanette Winter), Gretas Geschichte (Valentina Camerini)

Ein Mädchen namens Greta lebt inmitten eines wunderschönen Waldes. Doch die Großen bringen ihr Zuhause in Gefahr: Sie fällen Bäume, um Häuser zu bauen. Aus den Häusern werden Dörfer und aus den Dörfern werden Städte. Sie arbeiten Tag und Nacht - bis kaum noch etwas vom Wald übrig ist. Greta möchte ihr geliebtes Zuhause retten und den Tieren im Wald unbedingt helfen! Aber wie? Zum Glück hat sie eine Idee...

Dieses Bilderbuch erzählt symbolisch die Geschichte der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg nach. So wird schon den Allerkleinsten auf kindnahe Weise die Wichtigkeit von Klima- und Artenschutz nähergebracht. Am Ende des Buchs wird verdeutlicht, dass der Kampf der Großen in der Realität noch nicht vorbei ist. Praktische Tipps zeigen, was jedes Kind für den Umweltschutz tun kann - denn niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen!
         
Erster Satz


"Es war einmal ein Mädchen, das lebte inmitten eines wunderschönen Waldes."



Autorin und Illustratorin


"Zoë Tucker liebt Blderbücher. Sie studierte Grafikdesign an der Arts University in Bournemouth Seither hat sie als Bilderbuch-Art-Direktorin und Designerin bereits mit internationalen Bestseller-Autoren wie Axel Scheffler zusammengearbeitet. Greta und die Großen ist das zweite Bilderbuch, das sie geschrieben hat. Zoë lebt mit ihrer Familie und einer Katze in Brighton."

"Zoe Persico ist Illustratorin mit einer Vorliebe für die Wildnis, das Wunderbare und das Launische. Durch die Mitarbeit an diesem Buch hofft Zoe, einen Teil zur Verbreitung der wichtigen Botschaft gegen den Klimawandel beizutragen. Auch in ihrem eigenen Alltag achtet sie sehr auf Nachhaltigkeit. Zoe lebt zusammen mit ihrem Partner und Hund in Florida."



Cover und Titel


Das Cover zeigt Greta, die ein Schild mit der Aufschrift "Streik fürs Klima" in der Hand hält. Im Hintergrund sieht man Tiere und ein weiteres Kind mit einem Schild, sowie, noch weiter hinten, schemenhafte Riesen, die in ihre Richtung blicken. Das Cover zeigt, welche wunderschönen Illustrationen im Inneren des Buches auf einen warten und es passt, ebenso wie der Titel, gut zum Inhalt.


Meine Meinung


Greta lebt in einem wunderschönen Wald, doch die Großen bringen all das in Gefahr, denn sie fällen die Bäume, um daraus Häuser und Dörfer und Städte zu bauen. Die Tiere des Waldes bitten sie um Hilfe und Greta zögert nicht: Mit einem Schild stellt sie sich an den Waldrand und versucht die Aufmerksamkeit der Großen zu erregen. Doch erst, als immer mehr Kinder sich zu ihr gesellen, hören diese irgendwann zu und ändern ihr Verhalten. Sie hören auf, so viele Bäume zu fällen, nehmen sich mehr Zeit und achten auf sich selbst und ihre Umwelt, sodass sich der Wald wieder erholen kann. 



„Die Großen waren schon immer da gewesen, solange Greta denken konnte, doch nun waren sie schlimmer denn je. Sie waren gierige Riesen, die nie genug bekamen, und sie waren immerzu beschäftigt. Erst fällten sie Bäume, um Häuser zu bauen. Dann fällten sie noch mehr Bäume, um größere Häuser zu bauen."



Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und kindgerecht. Insgesamt gibt es sehr wenig Text, die Bilder überwiegen deutlich, sodass es sich eindeutig um ein Bilderbuch für eher kleine Kinder handelt. 


„Versteht ihr nicht, dass  ihr unser Zuhause kaputt macht? Ihr zerstört die Wälder und zertrampelt die Blumen, vertreibt die Bienen und die Vögel. Viele Tiere haben ihr Zuhause verloren. Unser Wald stirbt!"


Die Illustrationen sind einfach nur fantastisch und waren auch der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte - von allen anderen "Greta-Büchern" haben diese mir mit Abstand am Besten gefallen. Sie sind farbenfroh und trotzdem natürlich und nicht übertrieben, detailliert, nicht zu fein und nicht zu grob. Man kann immer wieder etwas Neues entdecken. 



„Weißt du, die Großen waren so sehr nur mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nicht merkten, welchen Schaden sie dem Wald und den Tieren zufügten. Die Großen fühlten sich schrecklich. "Es tut uns Leid", sagten sie Und sie versprachen, sich mehr zu bemühen."


Die Handlung ist stark vereinfacht und hat mit Greta Thunberg nur noch wenig gemein. Das hat mich beim ersten Lesen doch ziemlich schockiert, da ich zwar eine Vereinfachung und Abweichung erwartet hatte, aber nicht eine so starke. Auf der einen Seite finde ich die Story schön und das Happy End hat natürlich auch etwas hoffnungsvolles, gleichzeitig stelle ich es mir aber auch schwierig vor, den Kindern die Diskrepanz zwischen Realität und dem Buch zu erklären. So einfach wie hier dargestellt ist Klimaschutz nicht und wird es nie sein. Wie soll man ihnen erklären, dass es nicht ausreicht, "Es tut uns leid" zu sagen, zu versprechen "sich mehr zu bemühen", "öfter eine Pause" zu machen und "mehr Zeit miteinander" zu verbringen, um die Welt zu retten? Dass "die Großen" das Klima nicht im Alleingang retten können, sondern jeder seinen Beitrag leisten muss? Hier wird einfach sehr deutlich, dass die Geschichte ein Märchen ist, wie der erste Satz ja schon zeigt: "Es war einmal..." 

Erst nach der eigentlichen Story wird erklärt, dass es in der realen Welt noch kein Happy End gibt und was man auch als Kind tun kann, um etwas fürs Klima zu tun. Das ist eine schöne Idee, es hätte mir aber besser gefallen, wenn das auch während der Geschichte irgendeine Rolle gespielt hätte oder darauf verwiesen worden wäre. 
Natürlich arbeitet das Buch mit vielen Metaphern - der Wald, der stellvertretend für alle (Regen-) Wälder und vermutlich auch Meere und eben alles, was vom Klimawandel bedroht ist, steht, die Großen, die für alle Erwachsene, sowie die Politik und die Wirtschaft stehen, etc. - aber reicht das wirklich aus, damit auch die Kleinen wirklich das Ausmaß verstehen? Wissen sie danach wirklich, worum es geht? 
Ich denke, dass das Buch für die Allerkleinsten ein guter erster Einstieg in die Thematik ist, um danach ausgiebig darüber zu diskutieren und die "richtigen" Bücher zu lesen, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen, sodass man gemeinsam mit den Kindern etwas fürs Klima tun kann und sie in einem Bewusstsein erziehen kann, was Klimaschutz bedeutet und wie man mit der Situation umgehen kann, ohne daran zu verzweifeln. 



Fazit


Ein Buch, bei dem es mir schwer fällt, es zu bewerten, denn einerseits finde ich die Illustrationen so unfassbar schön und ich wollte die Story deswegen so gerne mögen. Aber sie war mir zu "weichgewaschen", ein Märchen mit Happy End, das nichts mit der Realität zu tun hat. Gut für den Einstieg ins Thema, aber nur für die Allerkleinsten und nur, wenn man danach mit ihnen darüber redet und ihnen erklärt, dass Klimaschutz nicht so einfach ist, wie es hier dargestellt wird. 



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