[Books] V. E. Schwab - Vicious: Das Böse in uns (Villains #1)

*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Fischer zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 

Über das Buch

Titel: Vicious - Das Böse in uns | Originaltitel: Vicious | Autor: V. E. Schwab | Übersetzer: Petra Huber und Sara Riffel |  Verlag: Fischer Tor | 
Reihe: Villains, Teil 1/3 |

Preis: 14,99€ | Genre: Fantasy-Thriller | Format: eBook | Seitenanzahl: 400 | 

ISBN: 978-3-10-491119-9 | Original Erscheinungsdatum: 2014 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2019 |

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Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun Sie planen das Experiment minutiös - und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück: Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen. Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird Denn Superkräfte allein machen keine Helden... 

Erster Satz

"Victor rückte die Schaufeln auf seiner Schulter zurecht und stieg vorsichtig über ein altes, halb eingesunkenes Grab."

Autor

"Victoria (V.E.) Schwab ist die Autorin der Weltenwanderer-Trilogie und der New York-Bestsellerserie Vicious & Vengeful. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten."

Cover und Titel

Das Cover springt sofort ins Auge: Der rote Hintergrund, als würde der Himmel in Flammen stehen, davor die düstere Gestalt eines Mannes mit wehendem Mantel, die Hochhäuser einer Stadt dahinter - alles wirkt bedrohlich, finster und unheimlich, was wiederum sehr gut zum Inhalt des Buches passt. Auch der Titel Vicious, also Bösartig passt sehr gut dazu. Ein sehr stimmiges Gesamtpaket! 

Meine Meinung

Victor und Eli sind Freunde, Medizinstudenten - und haben einen absurden Plan: Superkräfte bekommen, indem sie sterben und dann reanimiert werden. Sie verstricken sich immer mehr in diese Theorie, schmieden Pläne, besorgen Materialien - und starten schließlich die Testphase an sich selbst. Mit Erfolg. Doch mit der Kettenreaktion, die das auslöst, hätten sie nicht gerechnet. 

„Wir könnten sterben. Dieses Risiko bringt das Leben mit sich."
pos. 604

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und wunderschön zu lesen. Sie schafft es immer wieder aufs Neue, das eigene Kopfkino anzuregen, die Spannung nie abflachen zu lassen und den Leser von Anfang bis Schluss zu fesseln. Die Story wird in verschiedenen Zeitebenen geschildert, die Vergangenheit vor 10 Jahren, zwei Tage vorher, letzte Nacht und x Stunden bis Mitternacht und erhält dadurch viel Dynamik. Außerdem wird die Spannung dadurch aufrechterhalten und man erfährt erst nach und nach, was es mit Victor, Eli, Sydney, ihrer Schwester und anderen Charakteren so auf sich hat.

„Als er versucht hat, mich zu töten, hat er behauptet, dass er das zum Wohle der Allgemeinheit tut! Er hat gesagt, dass ich widernatürlich bin, ein Verstoß gegen die göttliche Ordnung Und dass er mich deshalb töten muss. Ich finde nicht, dass das ein guter Grund ist."
pos. 2729

Die Handlung ist spannend, interessant und immer wieder durchaus brutal. Besonders toll fand ich, dass wir es hier eben nicht mit den typischen Sympathieträger-Protagonisten alias Superhelden zu tun haben, sondern mit Antihelden, mit denen man als Leser durchaus seine Probleme hat. Es ist nicht so, dass man sich mit ihnen identifizieren kann - oder möchte - denn sie sind arrogant, gewalttätig, bösartig und alles andere als sympathisch, aber dennoch fiebert man mit ihnen mit und entwickelt auch eigene Präferenzen, für welchen "Villain" das Herz schlägt. Wer Sympathieträger braucht, um ein Buch gut zu finden, sollte von Vicious wohl eher die Finger lassen, denn die sind hier Mangelware. 
Das Buch bietet einen Fantasy-Thriller, der zwar Menschen mit besonderen Kräften bereithält, aber nichts mit den Superhelden à la Marvel oder DC gemein hat und stattdessen ein Bild von sehr düsteren, gewaltbereiten Antihelden zeichnet und zeigt, dass spezielle Kräfte einen nicht automatisch zu einem Helden machen, dass sogenannte "Monster" aber auch "menschlich" sein können. Eine äußerst interessante Perspektive, die sehr faszinierend zu lesen ist und die auf jeden Fall mal etwas völlig anderes ist als das sonstige typische Fantasy-Einerlei. 

„Jemand konnte sich einen Helden nennen und dabei ohne Gewissensbisse Menschen abschlachten. Ein anderer hingegen galt als Bösewicht, weil er ebendies zu verhindern suchte. So viele scheinbar gewöhnliche Menschen waren Monster, und viele Monster verhielten sich äußerst menschlich."
pos. 3586

Anfangs hatte ich etwas Probleme, mich in die Geschichte einzufinden, weil mir die Protagonisten so unsympathisch waren. Letztendlich hat sich dieser Punkt dann jedoch ins Gegenteil umgekehrt und ich fand genau das positiv, weil es das Buch zu etwas Besonderem macht und hier einfach auch passend ist. Einziger Kritikpunkt: Der "Zufall" hat ganz schön oft seine Finger im Spiel und es wirkt, als wäre das nun mal die einfachste Erklärung für alles - was für ein Zufall! Aber ansonsten eine wirklich tolle Mischung aus Fantasy, Thriller und dem Übernatürlichen mit viel Brutalität, Spannung, Düsternis, Rache, Verrat und zwei starken Antihelden. 

Fazit

Helden - das sind Victor und Eli ganz sicher nicht. Und trotzdem fiebert man in diesem blutigen, brutalen und düsteren Fantay-Thriller mit ihnen mit und möchte wissen, wie es weiter geht. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!