Allgemein
Titel: Astrid
Originaltitel: Unga Astrid
Erscheinungsjahr: 2018
Drehbuch: Kim Fupz Aakeson, Pernille Fischer Christensen
Regie: Pernille Fischer Christensen
Filmproduktion: Nordisk Film Production & Avantifilm
Laufzeit: ca. 118 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Darsteller: Alba August, Maria Fahl Vikander, Henrik Rafaelsen, Trine Dyrholm, Björn Gustafsson
Musik: Nicklas Schmidt
Bonusmaterial: Keine
Sonstiges: Prädikat besonders wertvoll, nach wahren Begebenheiten
Genre: Drama, Filmbiografie
Ähnliche Filme: Colette, Mary Shelley, Die Frau des Nobelpreisträgers
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Worum geht's
"Bereits in jungen Jahren widerfährt Astrid Lindgren, das sich für sie gleichermaßen als Schicksalsschlag und Wunder herausstellen und ihr Leben für immer verändern wird: Mit der tiefen Sehnsucht, ein Leben voller Selbstbestimmung zu führen, beginnt die junge Astrid ein Praktikum in einer Tageszeitung. Prompt kommen sich sie und der sehr viel ältere Herausgeber Blomberg näher. Als sie kurz darauf ungewollt von ihm schwanger wird, begibt sie sich kurzerhand nach Kopenhagen zu ihrer Freundin Marie, um ihren Sohn Lasse dort zur Welt zu bringen. Es beginnt eine Zeit, die der jungen Astrid und ihrem Sohn eine Menge abverlangt, sie aber auch zu einer der inspirierendsten Frauen unserer Zeit sowie eine der angesehensten Geschichtenerzählerinnen der Welt machte. Dies ist die Geschichte, wie eine junge Astrid, entgegen aller Erwartungen ihres Umfelds und ihrer religiösen Erziehung, beschloss, sich von den Normen unserer Gesellschaft zu lösen und ihrem Herzen zu folgen."
Zitate
"Kinder brauchen Liebe, Astrid. Und die hast du."
"Hallo Astrid. Ich frage mich, warum du so gut darüber schreiben kannst, wie es ist, ein Kind zu sein."
Meine Meinung
Astrid wächst mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in Vimmerby auf. Zwischen der streng religiösen Erziehung vermitteln die Hanna und Samuel ihren Kindern aber auch Geborgenheit und Sinn für Freiheit. Daher stimmen sie auch zu, dass Astrid die Stelle als Volontärin bei der örtlichen Zeitung annimmt und damit ihren Traum erfüllt, zu schreiben. Womit jedoch niemand gerechnet hat, ist, dass sich Astrid in den deutlich älteren - und verheirateten - Eigentümer der Zeitung verliebt und von ihm schwanger wird. Als unverheiratete Frau muss Astrid ihren Sohn heimlich zur Welt bringen und versteckt ihn bei einer Pflegemutter in Dänemark. Doch sie kann ihn nie vergessen, besucht ihn regelmäßig und kämpft für sich und ihren Sohn.
Vornherein sollte einem eines bewusst sein: Dieser Film handelt von der jungen Astrid und zeigt daher ihr Leben bei ihren Eltern, wie sie sich verliebt und schwanger wird und wie sie um ihren unehelichen Sohn kämpft und niemals aufgibt. Wie sie zur Erfolgsautorin wird und ihre kreativen Einfälle zu ihren unglaublichen Romanen bekommt, ist nicht Teil der Story. Daher wäre der Titel "Junge Astrid" - wie im Original - auch besser gewesen. Wenn man das jedoch weiß, kann man sich auf einen fantastischen, wundervollen Film freuen, der das junge Leben einer unglaublich faszinierenden Frau zeigt.
Die Darstellerin der Astrid, Alba August, ist einfach nur eines: fantastisch. Was für eine Ausstrahlung! Diese Mischung aus kindlicher Naivität, Optimismus, unbändigem Lebenshunger und -freude, einem rebellischen Geist und der unendlichen Fantasie zeigen eine Astrid, die man nur lieben kann - auch wenn sie falsche Entscheidungen getroffen und Fehler gemacht hat. Sie zeigt einen starken Willen, setzt sich über Konventionen der Zeit hinweg und kämpft für ihre Träume - und ihren Sohn. Ein selbstbestimmtes Leben, das ist ihr Ziel. Und das spürt man auch in jedem ihrer Kinderbücher - so haben Pippi Langstrumpf, Madita, Ronja oder Michel alle ihren eigenen Dickkopf und sind nicht immer so, wie Eltern ihre braven Kinder vielleicht gerne hätten.
Astrid Lindgren hat mich schon allein wegen meines Vornamens - Madita - mein Leben lang begleitet. Ihre Bücher waren ständige Begleiter meiner Kindheit und auch heute lese ich sie immer noch gerne. Über ihr Leben bevor sie zur Autorin wurde, wusste ich jedoch kaum etwas. Daher kam dieser Film genau richtig und ich fand es auch schön, dass die Jugendjahre beleuchtet wurden und nicht das, was man gemeinhin schon kennt. Nach diesem Film liebe ich die Autorin noch mehr. Sie ist ein Vorbild, eine Heldin und wenn ich an meinem Lebensende sagen kann, dass ich auch nur ein bisschen so geliebt und gelebt habe wie Astrid, ein bisschen so viel Tatendrang und Fantasie und Freude erleben durfte, dann kann ich glücklich sterben, denke ich.
Ein Film, der ein Kapitel in Astrid Lindgrens Leben beleuchtet, dass nicht so altbekannt ist und daher viel neues und interessantes bietet. Kostüme, Darsteller, Kamera, Soundtrack - alles passt hervorragend zusammen. Dieser Film ist nicht einfach nur sehenswert, sonder absolut berührend, bewegend, authentisch und exzellent.
Fazit
Ein wundervoller Film über die Jugendjahre von Astrid Lindgren mit einer grandiosen Hauptdarstellerin, einem tollen Soundtrack, authentischen Kostümen und einer Story, die berührt und bewegt. Absolut sehenswert!
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