Titel: Das kalte Herz
Originaltitel: Das kalte Herz
Erscheinungsjahr: 2016
Drehbuch: Johannes Naber
Regie: Johannes Naber
Nach dem Buch von: Wilhelm Hauff
Filmproduktion: Schmidtz Katze Filmkollektiv
Laufzeit: ca. 119 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Frederich Lau, Henriette Confurius, Moritz Bleibtreu
Sonstiges: Prädikat Besonders Wertvoll
Genre: Märchen
Kaufen? DVD, BluRay, Buch
Worum geht's
"Der mittellose Peter sucht aus Liebe zur schönen Lisbeth einen Weg, um reich zu werden. In seiner Verzweiflung lässt er sich auf einen Pakt mit dem diabolischen Holländer-Michel ein, der ihm anstelle des Herzens einen Stein in die Brust setzt. Befreit von jeglichem Mitgefühl gelangt Peter zu Reichtum und Ansehen. Doch Lisbeth erkennt ihren einst so gutmütigen Peter in dem skrupellosen Geschäftsmann nicht wieder und stellt sich gegen ihn. Um Lisbeth zurückzugewinnen, muss Peter um sein Herz kämpfen"
Zitate
"Holländer-Michel! Ich will mein Herz zurück!"
Meine Meinung
Der Köhler Peter Munk steht gesellschaftlich ganz unten. Und doch verliebt er sich in Lisbeth, der Tochter des angesehenen Glasmachers Löbl. Sie ist bereits einem anderen versprochen, und doch fasziniert dieser Köhlerjunge sie. Doch Peter ist fest davon überzeugt, dass er Ansehen und Geld braucht, um ihr Herz zu gewinnen, also geht er zum Glasmännchen und äußert drei Wünsche, die dazu führen, dass er - kurzfristig - reich und angesehen wird. Doch das ist ihm nicht genug, denn als er wieder arm ist, will er mehr. Er tauscht beim Holländer-Michel sein Herz gegen Stein aus. Doch ohne Herz ist Peter skrupellos und so will ihn Lisbeth nicht heiraten...
Der Regisseur setzt in dieser Verfilmung auf die düstere Geschichte des Köhlers: Kampf um Liebe und Ansehen, die Zerstörung der Natur zugunsten der Industrialisierung und die Kälte des Menschen, insbesondere wenn es um Gewinnstreben geht. Eine Botschaft, die eigentlich sehr wichtig ist - gerade in der heutigen Zeit. Doch leider schafft es der Film nicht, einen zu fesseln.
Insgesamt ist der gesamte Film leider zu überzeichnet, zu überspielt und deutlich zu langatmig, um wirklich überzeugen zu können. Die Dialoge sind sehr flach und nichtssagend, die Kostüme wirken teilweise auch fehl am Platz (bauchfreies Netzhemd des Köhlers???) und Mimik und Gestik der Schauspieler lassen einen an einfache Schulaufführungen denken. Den Zauber eines Märchens sucht man hier vergebens. Beim Glasmännchen hatte ich dann nur noch Fragezeichen über dem Kopf hängen... Stellte ich mir ein GLASmännchen doch nicht als ein moosbedecktes Etwas vor, welches eher an Ureinwohner erinnert als an eine mystische Gestalt. Leider werden weder mit den Figuren noch mit der in dieser Weise erzählten Geschichte Illusionen, Zauber, Fantasie, Träume, Gefühle, Wünsche oder Hoffnung transportiert. Vielmehr bleibt es einfach leer. Und stattdessen sehr, sehr langatmig. Die schauspielerische Leistung ist größtenteils leider auch nicht überzeugend. Ein Spannungsbogen fehlt ebenfalls völlig, weswegen leider auch die - wirklich wichtige - Botschaft untergeht.
Die Musik ist auf Dauer eher nervig als förderlich, eigentlich gibt es nur ein Lied mit etwas "Gesang", welches sich ständig wiederholt. Ganz am Anfang des Filmes wirkt der Soundtrack vollkommen fehl am Platz, weil er Dialoge übertönt, in der Mitte des Filmes gewöhnt man sich beinahe daran und am Ende findet man das Lied nur noch nervtötend.
Fazit
Leider fehlt es diesem Film an Atmosphäre, guten Dialogen und Schauspielern, einem ordentlichen Soundtrack und einem Spannungsbogen. Es bleibt ein Film, der eine wichtige Botschaft hat, es aber nicht schafft, diese ordentlich rüber zu bringen. Leider enttäuschend.
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