*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Rowohlt zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Ich hasse Männer | Originaltitel: Moi Les Hommes, Je Les Déteste | Autorin: Pauline Harmange | Übersetzerin: Nicola Denis | Verlag: Rowohlt |
Preis: 4,99€ | Genre: Feminismus, Essays | Format: eBook | Seitenanzahl: 95 |
ISBN: 978-3-644-01049-9 | Original Erscheinungsdatum: 2020 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2020 |
Erster Satz
"Einmal schrieb ich auf meinem Blog, ich hätte die Trägheit der Männer, ihre Missachtung der weiblichen Interessenkämpfe, ein für alle Mal satt."
Autorin
"Pauline Harmange ist Autorin, Schauspielerin und Feministin. Nach der Publikation ihres Essays Ich hasse Männer (Rowohlt, 2020), der international für Aufsehen sorgte, schrieb sie ihren ersten Roman Bis zum Frühling (Rowohlt, 2022)."
Cover und Titel
Das Cover ist schlicht gehalten: Lilafarbener Hintergrund, weiße Schrift. Es fällt dadurch auf und hat sein Ziel somit erreicht. Es ist jetzt weder sonderlich hübsch, noch sonderlich hässlich - dieses Buch braucht dank des polemischen Titels aber auch gar nichts anderes.
Meine Meinung
„Wir leben unsere Männerfeindlichkeit im stillen Kämmerchen aus. Wir hassen Männer, indem wir ihnen bestenfalls mit unterkühlter Toleranz begegnen, weil sie überall sind und wir uns notgedrungen mit ihnen arrangieren müssen (unglaublich, aber wahr: Es ist möglich, jemanden zu hassen, ohne ihn unbedingt umbringen zu wollen)."
pos. 309
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Der Autorin ist es wichtig, dass sich Frauen wieder vermehrt in die Gesellschaft von Frauen begeben, um sich so der Gemeinschaft zu widmen und sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen. Sie ruft aber auch dazu auf, dass Männer ihr Verhalten, ihre Privilegien und ihre Gewohnheiten hinterfragen, um so in Zukunft das friedliche Zusammenleben von Männern und Frauen zu sichern. Das Buch ist ein lauter Schrei, um zu zeigen: "Hey, hier stimmt etwas ganz gewaltig nicht, hört uns zu!" und ist dabei auch häufig polemisch und übertreibend.
„Die Modelle, die uns eingebläut werden, richten in beiden Fällen Schaden an: Weder die Ermutigung zur Gewalt bei den Jungen noch die Passivität, die von Mädchen erwartet wird, liefert in ungerechten oder strittigen Situationen geeignete Antworten."
pos. 347
pos. 347
Ich stimme der Autorin in vielem zu, aber in anderen Dingen auch überhaupt nicht. Viele Themen werden nur kurz angeschnitten, bevor es dann zum nächsten übergeht, das ist mir häufig zu wenig. Außerdem ist manches schlichtweg falsch, z.B. die Aussage, dass Männerhass zu keinerlei Verletzten oder Toten geführt hat, denn natürlich gibt es auch Frauen, die Männer so sehr hassen, dass sie diese verletzen oder gar töten. Auch Männer können Opfer von häuslicher Gewalt sein, die von Frauen ausgeht. Auch Frauen können echte Monster sein. Und auch ihre Auffassung, dass Männer kein Recht haben, Feministen zu sein, finde ich schwierig, denn um nachhaltig etwas zu verändern, brauchen wir jede Hilfe, die wir kriegen können. Wenn uns Männer bei unserem Kampf unterstützen wollen: super!
„Aber ich behaupte, dass wir uns nicht mehr schlecht zu fühlen brauchen, weil wir keine Wonder Woman oder Heilige sind, dass auch wir endlich Menschen mit Schwächen sein dürfen.."
pos. 434
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Fazit
Ein Essay, das wie ein lauter Schrei wirkt, eine Momentaufnahme, ein Tagebucheintrag, den man schreibt, nachdem man sich richtig doll aufgeregt hat (über einen oder mehrere Männer natürlich). Vieles von dem, was Pauline Harmange schreibt, empfinde ich als absolut nachvollziehbar und richtig. Anderem kann ich wiederum überhaupt nicht zustimmen. Prinzipiell finde ich es immer schwierig, von "Hass" zu sprechen, weil das für mich persönlich etwas mit-transportiert, was in keinerlei Hinsicht gut ist, gleichzeitig erregt genau diese Aussage natürlich Aufmerksamkeit, wodurch das Essay sicherlich öfter gelesen wird. Meine Aufmerksamkeit hat es jedenfalls erregt, und auch, wenn ich vieles kritisiere, bin ich dennoch froh, es gelesen zu haben, denn es gibt viele Anreize zum Nachdenken. Und als Frauen müssen wir weiter daran arbeiten, vollständige Gleichberechtigung zu erlangen, dafür müssen wir kämpfen - und dabei hilft auch "Ich hasse Männer".
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