*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Heyne und Randomhouse zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Die Kosmetikerin | Originaltitel: La casa de la belleza |
Autor: Melba Escobar | Übersetzerin: Sybille Martin | Verlag: Heyne |
Preis: 9,99€ | Genre: Krimi | Format: Taschenbuch | Seitenanzahl: 320 |
ISBN: 978-3-453-42336-7 | Original Erscheinungsdatum: 2019 |
Deutsches Erscheinungsdatum: 2019 |
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Erster Satz
"Ich hasse künstliche Fingernägel in extravaganten Farben, blondierte lange Haare, Rohseidenblusen und Brillantohrringe um vier Uhr nachmittags."
Autorin
"Melba Escobar, geboren 1976 in Kolumbien, schreibt regelmäßig für die Zeitung El Pais und El Espectador. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin hat sie bislang drei Romane verfasst. Die Kosmetikerin wurde als bester Roman 2016 mit dem kolumbianischen Premio Nacional de Novela ausgezeichnet. Zudem arbeitet Melba Escobar an mehreren Literaturprojekten für Kinder mit. Sie lebt mir ihrer Familie in Bogotá."
Cover und Titel
Das beige Cover zeigt Wimpern mit schwarzen Tränen, darunter den Titel in pinken Lettern. Es ist auffallend und anders und passt gut zum Inhalt.
Meine Meinung
„Haben Sie schon mal eine schöne und richtig wild gewachsene Afromähne gesehen? Sie ist wie ein Zyklon, wie ein Tsunami. Wenn Mama sie vorbeigehen sah, sagte sie immer: Eines Tages werde ich dir im Schlaf das Haar abschneiden und mir ein Kissen daraus machen."
S. 207
S. 207
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. Anders als erwartet ist die Story nicht aus Sicht von Karen geschrieben, sondern hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Claire, von der man anfangs überhaupt nicht weiß, wer sie überhaupt ist. Gleichzeitig gibt es aber mitten im Text ständige Perspektivenwechsel, sodass man manchmal überhaupt nicht weiß, von wem jetzt die Rede ist. Auch die vielen Namen haben mich sehr verwirrt, ebenso wie die Handlungssprünge. Am Ende werden zwar viele Handlungsstränge zusammengeführt, aber ich hatte trotzdem irgendwie das Gefühl, manches verpasst oder nicht verstanden zu haben. Das Ende selbst fand ich zwar ziemlich fies, aber auch sehr passend.
„Sie sah sich nicht selbst mit offenem Mund und schreckensstarrem Blick in den aufgerissenen Augen, als wäre ihr ganzes Leben in einem Schrei hängen geblieben, sie merkte nichts von alldem, denn nachdem sie sich so sehr davor gefürchtet hatte, nachdem sie sich so sehr danach gesehnt hatte, war Sabrina tot."
S. 216
S. 216
Die Story könnte unglaublich interessant sein, ist aber durch die wirre Erzählweise leider eher langatmig und anstrengend. Die tote Sabrina Guzmán spielt leider nur am Rande eine Rolle, während es hauptsächlich um die Machtkämpfe und Machenschaften in Kolumbien geht, ebenso wie um Prostitution, Vergewaltigung und Sexismus geht. Alles äußerst interessante Themen, die aber eben leider sehr verwirrend dargestellt sind. Das Buch hat manchmal sehr brutale beziehungsweise schonungslose Szenen, die mich durchaus schocken konnten - das sind auch die starken Momente des Romans.
„Ich fragte mich auch, wie viele Frauen wohl das Gefühl hatten, ihr Leben zerstört zu haben, weil sie einen Dritten zufriedenstellen wollten und Dinge taten, nur um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und nicht, weil sie sie gerne gemacht hätten Vielleicht geht es Männern ebenso, davon habe ich allerdings noch nie gehört."
S. 237
S. 237
Spannende Grundidee und ganz viel Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Durch die verworrene Erzählweise fand ich das Buch teilweise extrem anstrengend und ich hatte oft das Gefühl, irgendetwas zu verpassen oder nicht zu verstehen. In diesem Buch steckt eigentlich so viel tolles drin, es war für mich nur einfach zu viel Kuddelmuddel und viel zu durcheinander als dass es mir Spaß gemacht hätte oder ich es auch nur spannend gefunden hätte...
Fazit
Sehr wirre Erzählweise, dafür sehr spannende Themen mit viel Potenzial. Für mich war das Buch irgendwie zu anstrengend und deswegen weder spannend noch "schön" zum lesen, ich hatte oft das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Für die schonungslosen Momente, die wirklich gut geraten sind, sowie das tolle Potenzial gibt es gerade so 3 Punkte.
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