*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Atlantik zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Das Geheimnis der vier Briefe | Originaltitel: The Mystery of Three Quarters |
Autor: Sophie Hannah | Übersetzer: Giovanni und Ditte Bandini | Verlag: Atlantik |
Reihe: Agatha Christie - Ein Fall für Hercule Poirot Teil 3/x |
Preis: 9,99€ | Genre: Kriminalroman | Format: eBook | Seitenanzahl: 352 |
ISBN: 978-3-455-00551-6 | Original Erscheinungsdatum: 2018 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2019 |
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Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm bollkommen unbekannten und ebenso aufgebrachten Dame erhalten hat. Sie hat im einen Brief unter die Nase gehalten, in dem Poirot sie des Mordes an besagtem Herrn Pandy bezichtigt. Und es soll nicht bei dieser einen mysteriösen Begegnung bleiben. Wenn soäter wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Brief aufgesucht. Wie viele dieser Briefe sind noch im Umlauf? Wer hat sie geschrieben und mit welcher Absicht? Und kann Poirot diesen Fall aufklären, ohne weitere Menschen in Gefahr zu bringen?
Erster Satz
"Hercule Poirot lächelte in sich hinein, als sein Chauffeur das Automobil mit erfreulicher Akkuratesse zum Stehen brachte."
Autor
"Sophie Hannah, Jahrgang 1971, ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und wurden fürs Fernsehen verfilmt Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist die Autorin eine leidenschaftliche Verehrerin von Agatha Christie. Bei Atlantik erschienen von ihr Die Monogramm-Morde (2014) und Der offene Sarg (2016)."
Cover und Titel
Das dunkelblaue Cover zeigt ein schmiedeeisernes Tor, einige Vögel und die Äste eines Baumes. Vermutlich stellt es ein Anwesen dar, das im Buch eine Rolle spielt. Insgesamt wirkt das Cover schön und stimmungsvoll und der Titel passt gut zur Handlung.
Meine Meinung
Hercule Poirot ist mehr als verwundert, als die wütende Frau ihm den Brief unter die Nase hält, in der sie des Mordes an einem Barnabas Pandy beschuldigt wird - von einem Mann namens Hercule Poirot! Zu blöd, dass die Dame ihm nicht glauben will, dass er nichts mit der Sache zu tun hat. Nur wenig später bekommt er Besuch von einem Mann, der denselben Brief erhalten hat. Dieselben Unterstellungen, dieselbe Unterschrift - wieso will unbedingt jemand, dass mehrere Menschen des Mordes an Mr. Pandy beschuldigt werden? Und wieso unterschreibt er die Briefe im Namen von Hercule Poirot? Wird der echte Poirot aufklären, was mit Pandy geschehen ist und wer wirklich hinter der ganzen Sache steckt?
„Man müsste imstande sein, Unwahrheiten von sich abzuschütteln, aber irgendwie klammern sie sich an das Denken und verursachen eine Art Phantomschuld - wie ein Gespenst im Kopf oder im Gewissen! Irgendjemand ist sicher, dass man eine schreckliche Tat begangen hat, und dann beginnt man, sich so zu fühlen, als wenn es wahr wäre, obwohl man weiß, dass dem nicht so ist."
pos. 90
Agatha Christie war eine Meisterin der Kriminalliteratur und in ihre Fußstapfen treten zu wollen, erfordert einiges an Mut. Sophie Hannah hat diesen Schritt gewagt - mit gemischten Ergebnissen. Teilweise ähnelt ihr Schreibstil durchaus dem von Christie - ein bisschen altmodisch, ruhig, sehr gewählt, eben "typisch britisch". Man vergisst manchmal, dass es gar nicht die Queen of Crime selbst ist, die hier schreibt. In anderen Situationen hat man hingegen das Gefühl, dass Poirot eben nicht so ist, wie man ihn kennt.
Das Buch ist aus der Perspektive von Catchpool erzählt, der jedoch die Sichtweisen verschiedener Personen einnimmt. Das ist stellenweise extrem verwirrend - und leider auch etwas einseitig, denn so fehlen die verschiedenen Blickwinkel und Gedanken, die andere über den berühmtem Privatdetektiv haben.
„Es besteht ein Unterschied, Peter, zwischen einer unverzeihlichen Handlung und einem Menschen mit unverzeihlichem Charakter. Was zählt, ist nicht, was jemand getan hat, sonder wer er ist. Ein Mensch kann sein Leben lang jeglichen Fehltritt vermeiden und nach außen hin nichts tun, was den lautstarken Tadel der Welt auf sich zöge, und dennoch bis ins Mark verdorben sein."
pos. 2278
Die Handlung ist durchaus interessant und hat am Ende meine eigenen Vermutung nicht bestätigt, was mir gut gefallen hat. Ich finde es immer gut, wenn ein Krimi mich überraschen kann anstatt all meine Annahmen zu bestätigen. Allerdings zieht sich die Story stellenweise auch sehr lange hin und verlieht ziemlich den Atem.
„So viele Sünden und Verbrechen werden im Namen der Liebe begangen!"
pos. 4593
Es ist schön, wieder einen neuen Fall mit Hercule Poirot miterleben zu dürfen, auch wenn er nicht ganz an die Originalen heranreicht - was aber auch zu erwarten war, denn das ist wohl meistens so. Der Fall hatte gute Wendungen und konnte mich doch immer wieder überraschen, sodass ich am Ende doch nicht wusste, wer der Täter war. Allerdings zog sich die Handlung viel zu sehr in die Länge und teilweise war überhaupt kein Spannungsbogen mehr vorhanden.
Fazit
Ein neuer Fall für den berühmtem Detektiv - die Autorin schafft es relativ gut, den Schreibstil von Agatha Christie nachzuahmen, jedoch nicht vollständig. Die Auflösung des Falles war für mich überraschend, allerdings zog sich die Handlung leider viel zu sehr in die Länge.