Sonntag, 12. Juli 2015

[Sunday Thoughts] Ich wünschte, ich hätte, ich könnte, ich wäre ... // I wish I had, I could, I were ...



Ich wünschte, ich hätte mehr auf meinen Bauch gehört als auf meinen Kopf. Nicht immer so logisch denken. Alles durchplanen. Alles festlegen. Sondern auch einfach mal spontan sein. 

Ich wünschte, ich könnte einfach so wegfahren. Ins Ausland. Für längere Zeit. 

Ich wünschte, ich hätte einfach mal was riskiert. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken. 

Ich wünschte, ich könnte einfach neu anfangen. Pauseknopf. Reset. Neustart.

Ich wünschte, ich hätte, ich könnte, ich wäre ...

Ich wünschte, ich hätte meine Jugend wirklich genossen. Ausgekostet. Genutzt. Stattdessen war meine Jugend gefüllt mit Schule und Arbeiten. Für mehr war keine Zeit. Meine "wilde Jugend" bestand aus Hausaufgaben, Prüfungen, lernen und arbeiten. Fünfmal die Woche, meistens bis mitten in die Nacht. Ich liebte meine Arbeit und sie hat mir Spaß gemacht. Tanzlehrer zu sein ist toll. Aber man arbeitet, wenn alle anderen frei haben. Während all meine Freunde auf Partys gingen oder in die Disco, Alkohol tranken und ihre Freiheiten genossen, Dinge riskierten und ausprobierten und einfach normale Jugendliche waren, hatte ich Verpflichtungen. Ich ging nicht auf Partys. Ich ging nicht in Discos. Ich trank keinen Alkohol. Freiheiten? Wann denn? Irgendwo zwischen Schule und Tanzschule? Blieb keine Zeit. Ich riskierte nichts und ich probierte nichts. Weil ich zu eingespannt war. Ich brauchte das Geld. Ich verlor meine Jugend. Meine wilde Zeit war nicht wild. Ich verlor Freunde, weil sie nie verstanden, warum ich keine Zeit hatte. Weil sie keine Verpflichtungen hatten. Ich schon. 
Ich wünschte, ich hätte etwas mehr von meiner Jugend gehabt, vielleicht würde ich sie dann nicht so schmerzlich vermissen als etwas, was ich nie wirklich hatte. 

Ich wünschte, ich hätte den Menschen meine Meinung gesagt. Gesagt, was ich von ihnen halte. Gesagt was ich empfinde. Was ich fühle. Ich wünschte, ich hätte öfter gesagt: "Ich liebe dich!" oder "Ich mag dich!" oder "Danke, dass es dich gibt." Ich wünschte, ich hätte öfter gesagt: "Verpiss dich" und "Lass mich in Ruhe!" Ich wünschte, ich hätte Kickboxen oder Karate gelernt um ihnen eine rein zu hauen, wenn sie nicht darauf hören. Ich wünschte, ich hätte ihnen gezeigt, dass ich mich wehren kann. Dass sie nicht mit mir machen können, was sie wollen. Dass ich nicht einfach alles auf mir sitzen lasse. Wäre ich heute wieder das kleine Kind von damals, ich hätte geübt und geübt und dann hätte ich ihnen so eine reingehauen, dass sie mich niemals wieder auch nur schräg anschauen würden. Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht. 

Ich wünschte, ich könnte ausdrücken was ich fühle. Ich konnte es als Kind nicht und ich kann es auch heute noch nicht. Ich bin kein schweigsamer Mensch. Eigentlich rede ich sehr gerne. Aber nicht über mich. Ich kann gut über Gefühle reden. Wenn sie nicht mich betreffen. Ich kann Menschen mit ihren Gefühlen und ihren Problemen helfen. Darin bin ich gut. Aber ich kann es nicht, wenn es dabei um mich geht. Meine Gefühle gehören mir. Sie sind tief in mir vergraben und sie kommen nicht aus mir heraus. Wenn ich versuche darüber zu reden, breche ich in Tränen aus. Ich bekomme keine Luft mehr. Stocke. Weine. Mir fällt es schwer, darüber zu reden. Ich versuche es. Aber ich kann es immer noch nicht. Ich wünschte, ich könnte es. 

Ich wünschte, ich hätte, ich könnte, ich wäre ...

Ich wünschte, ich wäre eine völlig andere Person. Mutig. Spontan. Witzig. Ein Mensch, der nach den Sternen greift. Ich wünschte, ich wäre ein Optimist. 

Ich wünschte, ich hätte dir viel früher gesagt, was ich wirklich empfinde. Stattdessen habe ich es niemandem gesagt. Es verschwiegen. Als es herauskam war es zu spät. Ich wünschte, ich hätte es dir erzählt. Auch wenn es letztlich nichts geändert hätte, ich wünschte, ich hätte es dir dennoch gesagt.   

Ich wünschte, ich hätte nicht so früh aufgegeben. Mich einschüchtern lassen. Ich war unsicher. Verwirrt. Hatte Angst. Und hab dann aufgegeben. Das bereue ich vermutlich mehr als alles andere.

Ich wünschte, ich hätte es versucht. Ich wünschte, ich könnte es erneut versuchen.

Ich wünschte.
Ich könnte.
Ich hoffe.
Ich wollte. 
Was wäre wenn.
Vielleicht.
Warum?

Das Leben ist geprägt von Fehlern. Falschen Entscheidungen. Verpassten Chancen. Ungenutzten Möglichkeiten. Das ist das Leben. Und das ist schmerzvoll. Doch es ist das Leben. 

Ich versuche Ausreden zu finden. Geld. Keine Zeit. Krankheiten. Aber meistens war es die Angst. Ich habe mich einfach nicht getraut. Hatte Angst zu versagen. Wusste nicht weiter. Vieles konnte ich nicht beeinflussen, vieles hätte ich jedoch beeinflussen können. Tat es aber nicht. Aus Unwissenheit. Aus Angst. Und vielleicht auch aus Bequemlichkeit. Vielleicht hätte ich es geschafft. Vielleicht auch nicht. 

Ich sollte es lernen. Chancen zu ergreifen. Möglichkeiten zu erkennen und zu ergreifen. Mich zu trauen. Meinen Kopf ausschalten und auf mein Bauchgefühl hören. Mal spontan sein. Etwas riskieren. Ich sollte es versuchen und ich werde daran arbeiten. Es ist nicht einfach. Aber das Leben ist nicht einfach. Kein Zuckerschlecken. Kein Ponyhof. Das Leben ist hart. Unfair. Gemein. Und genau deswegen sollten wir es versuchen. Augen zu und durch. Riskieren. Versuchen zu Fliegen. Den Fall in Kauf nehmen, um dann zu erkennen, dass so viel mehr in uns steckt!

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I wish I had listen to my gut feeling istead of my head. Not thinking logical all the time. Plan down to the last detail. Determine everything. Just being spontanous. 

I wish I could drive away. In a foreign country. For a long time. 

I wish I had risk something. Never thought about the consequences. 

I wish I could start new. Press the pause buttom. Reset. New start. 

 I wish I had, I could, I were ...

I wish I had enjoyed my youth. Savored. Used. Instead my youth was filled with school and work. There were no time for more. My "wild youth" was filled with homework, exams, learning and working. 5 times a weak, most times until late in the night. I loved my work, it was fun. Being a dance teacher is great. But you´re working when everyone has free time. While my friends were on partys and in discos, drunk alcohol and enjoyed their freedom, they risked things and tryed out. They were just normal teenagers. But I had ties. Commitments. I didn´t went to partys. I weren´t in clubs. I didn´t drunk alcohol. Freedom? But when? There were no time between school and dance school. No time. I never risked anything and I didn´t try out new things. I was too fixed. I needed the money. I lost my youth. My wild time weren´t wild. I lost friends, because they never understood. They never had commitments. But I had. 
I wish I had enjoyed it more. Maybe I wouldn´t miss it that much if I had. I miss something I never really had. 

I wish I had tell them off. Speak it out. Tell them what I think of them. Say them what I feel. I wish I had said more often: "I love you!" or "I like you" or "I´m thankful that you´re in my life!". I wish I had said more often: "Piss off!" or "Get off my back!". I wish I had learned kickboxing or karate to show them that I mean it. To punish them right in their laughing faces. To show them that I´m able to defend myself. That they can´t do whatever they want to do with me. If I were that little child again, I would practice and practice and then punish them as hard as I can, so they would not even give me a strange look again. I wish I had the courage. 

I wish I could tell what I feel. I never were able to as I were a child and I still not am. I´m not a silent girl. I love talking. But not about me. I can talk about feelings and problems with other people. But I can´t if they are my feelings and my problems. The feelings are mine. Deep in my soul. Buried deep. They won´t come out. And if I try, I burst into tears. I can´t breathe anymore. I stumble. Cry. It´s hard for me to talk about. I try. I really try but I still can´t do it. I wish I could.

 I wish I had, I could, I were ...

I wish I were a totally different person. Brave. Spontanous. Funny. A person who aims for the stars. I wish I were an optimist. 

I wish I had told you what I feel. Instead I never told anyone. I kept still. And then it was too late. I wish I had told you. It hadn´t changed anything at last, but i really wish I had told you the truth. 

I wish I´d never gave up that early. I was scared. I was awed. I was insecure. Confused. And then I gave up. I really repent it. Maybe more than everything else. 

I wish, I had tried. I wish I could try it again.

I wish.
I could.
I hope.
I want.
I would.
What if?
Maybe.
Why?

The life is full of mistakes. Wrong decisions. Missed chances. Unused options. That´s live. And that´s painful. But that´s life.

I try to find excuses. Money. No time. Illness. But mostly it was fear. I never dared to. Didn´t knew. Most things I couldn´t change, but many I could, but never did. Because of nescience. Fear. And maybe even because of comfort. Maybe I would have done it. Maybe not. 

I should learn it. Take the chances. See options and take it. Try it. Dare it. Stop thinking and listening to my gut feeling. Be spontanous. Risk something. Just try and I will work on it. It never will be easy. But the life isn´t easy. No bed of roses. No bowl of cherries. Life is hard. Unfair. Mean. But that´s why we should try. Grit your teeth and get on with it! Risk it. Try to fly. And accept that we could fall. And then we can see that there´s so much more within us. That we are able to so much more than we thought. 


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