*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Knaur zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: I Kissed Shara Wheeler | Originaltitel: I Kissed Shara Wheeler | Autorin: Casey McQuiston | Übersetzerinnen: Hannah Brosch & Kristina Koblischke | Verlag: Knaur |
Preis: 9,99€ | Genre: Young Adult, LGBTQ, Romance | Format: eBook | Seitenanzahl: 400 |
ISBN: 978-3-426-52931-7 | Original Erscheinungsdatum: 2022 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2022 |
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Erster Satz
"Chloe Green ist kurz davor, mit der Faust ein Fenster einzuschlagen."
Autorin
"Casey McQuiston wuchs im südlichen Teil Louisianas auf und entwickelte dort eine bis heute anhaltende Vorliebe für Biscuits und Geschichten mit viel Herz. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete Casey McQuiston jahrelang in der Zeitschriftenbranche und fand schließlich zum Bücherschreiben. Daraus hervorgegangen sind fröhliche unkonventionelle romantische Komödien und Geschichten, mit denen man herrlich dem Alltag entfliehen kann. Casey lebt und arbeitet – immer begleitet von Pudel-Mix Pepper – in New York."
Meine Meinung
„Die meisten in meinem Umfeld tun so, als wüssten sie genau, wer und was sie sind, als gäbe es nur eine Antwort, aber für mich ist das so, als würde man einen Anfang und ein Ende an etwas setzen, das keines von beidem haben sollte."
pos. 2778
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Achtung, diese Rezension enthält Spoiler!
Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, denn ich finde es unglaublich wichtig, dass queere Bücher überall präsent sind. Und wie die Autorin es in der Danksagung selbst sagt: "Auch du [hast] alberne, übertriebene romantische Highschool-Komödien über Teenager wie dich verdient, genau wie die Heteros! Lass dir von niemandem was anderes einreden!". Doch so sehr ich das Buch auch mögen wollte, es hat es mir leider nicht sonderlich einfach gemacht.
Der Schreibstil der Autorin war für meinen Geschmack etwas holprig. Die Sätze sind teilweise sehr lang und sehr verquirlt, die Sprache ist manchmal etwas übertrieben, was hin und wieder Spaß macht, aber oft auch sehr anstrengend ist. Es wirkt ein bisschen so, als würde die Autorin zwanghaft versuchen, unbedingt die ganze Zeit witzig zu sein, das hätte die Story aber gar nicht nötig gehabt.
Auch die Story selbst konnte mich nicht komplett abholen. Sie ist leider etwas langatmig und der Spannungsbogen ist sehr flach. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die Sache mit Shara länger ein Mysterium bleibt. Also dass, abgesehen von der Frage, wo sie ist, man auch miträtseln kann, was wohl passiert ist, und ob die Nachrichten von Shara wirklich von ihr sind oder möglicherweise nur eine falsche Fährte? Was, wenn etwas schlimmeres mit ihr passiert ist? Und wenn sie doch noch am Leben ist: was für einen schwerwiegenden Grund könnte sie haben, einfach so zu verschwinden? Also irgendwie hatte ich jedenfalls etwas mehr Suspense erwartet. Doch eigentlich war von Anfang an klar: Shara geht es gut, sie ist halt nur einfach weg. Auch die Auflösung der Schnitzeljagd empfand ich als sehr flach und einfach irgendwie zu wenig für all den Aufwand. Da macht Shara so einen riesen Wirbel nur dafür? Und Chloe macht auch noch mit, obwohl sie Shara partout nicht ausstehen kann? Warum sucht Chloe Shara überhaupt? Was ist ihr Antrieb? Warum verplempert sie so viel Zeit damit? (Am Anfang okay, da kann ich es noch nachvollziehen, aber spätestens wenn sie weiß, dass es Shara gut geht und sie freiwillig (!) verschwunden ist, hätte ich persönlich aufgehört zu suchen). Aber nein, sie klammert sich weiter an die Suche - sogar mehr als Smith, der immerhin Sharas fester Freund war - und vernachlässigt dabei nicht nur ihre Freund:innen, sondern auch ihre Familie und die Schule. Hier konnte ich ihre Beweggründe einfach Null nachvollziehen.
„Denkst du, Liebe bedeutet, dass andere ihr ganz Leben nach deinen Wünschen gestalten?"
pos. 3659
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Die Charaktere fand ich ebenfalls eher anstrengend. Shara und Chloe sind beide enorm oberflächlich, nervig, überheblich und manipulativ. Ihre Beziehung ist für mich eher toxisch als "herrlich romantisch", wie es beworben wird. Chloe ist so egozentrisch und versessen auf die Suche nach Shara, dass sie ihre echten Freund:innen komplett vergisst und vernachlässigt. Und wenn ich "komplett" sage, dann meine ich "komplett"!
Smith und Rory hingegen sind total süß, sie machen eine tolle Entwicklung durch und ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen. Auch die anderen Nebenfiguren punkten und sind sehr viel sympathischer und nahbarer als die beiden Protagonistinnen. Insgesamt ist es einfach toll, welch hohe Dichte an queeren Charakteren es in diesem Buch gibt, das ist wirklich ein großer Pluspunkt!
„Wer du hier bist, muss nicht dieselbe Person sein, die du dort draußen bist. Und wenn die Person, die du glaubst, in dieser Stadt sein zu müssen, sich für dich nicht richtig anfühlt, dann darfst du weggehen. Es darf dich geben. Selbst wenn es bedeutet, dass es dich woanders gibt."
pos. 4424
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Fazit
Alles in allem leider kein Buch für mich und nicht das, was ich erwartet habe. Smith und Rory und die vielen queeren Charaktere sind ein Highlight, aber die beiden Protagonistinnen waren mir leider sehr unsympathisch, außerdem fand ich den Spannungsbogen zu flach und die Story zu langatmig. Ich war mir wirklich sicher, dass ich das Buch lieben würde, aber leider war es nicht so. Wie immer ist das aber nur meine subjektive Meinung und ich freue mich über jeden, der das Buch toll fand!
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