*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von C. Bertelsmann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Über das Buch
Titel: Ich wünschte, du wärst hier | Originaltitel: Wish You Were Here | Autor: Jodi Picoult | Übersetzer: Elfriede Peschel | Verlag: C. Bertelsmann |
Preis: 22,00€ | Genre: Gegenwartsliteratur | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 416 |
ISBN: 978-3-570-10416-3 | Original Erscheinungsdatum: 2021 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2022 |
Eine Reise auf die Galapagosinseln. Eine Welt, die aus den Fugen gerät. Und eine junge Frau, die vor ihrer größten Herausforderung steht.
Die New Yorkerin Diana O'Toole überlässt nichts dem Schicksal - ganz besonders nicht ihre Zukunft. Bis ins kleinste Detail hat sie ihr Leben durchgeplant und der nächste große Schritt steht kurz bevor: Auf der gemeinsamen Reise zu den Galapagosinseln wird ihr Freund Finn ihr einen Antrag machen. Doch kurz vor der Abreise bricht in der Stadt ein Virus aus und Finn wird als Arzt in seinem Krankenhaus gebraucht. Widerstrebend bricht Diana allein auf und findet eine Insel im Ausnahmezustand. Inmitten dieser Situation, die niemand wirklich einschätzen kann, gerät Diana immer mehr an ihre Grenzen - all die Pläne, die sie so sorgfältig geschmiedet hat, haben plötzlich keinen Wert mehr. Doch wie schafft man es, in einer Welt, die sich von einem Tag auf den anderen verändert hat, dem eigenen Kompass zu vertrauen?
Erster Satz
"Im Alter von sechs Jahren malte ich ein Stück vom Himmel."
Autorin
"Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie achtundzwanzig Romane, von denen viele auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste standen. Die Autorin versteht es meisterhaft, über ernste Themen unterhaltend zu schreiben. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem renommierten New England Book Award. Jodi Picoult lebt mit ihrem Mann in Hanover, New Hampshire."
Cover und Titel
Das Cover zeigt eine Frau im lilafarbenen Kleid und ihre Hände, in denen sie einen Schmetterling hält. Was das mit dem Inhalt des Buches zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht, außerdem wirkt es sehr kitschig. Wenn es nicht von Jodi Picoult gewesen wäre, hätte ich das Buch nie in die Hand genommen. Der Titel wiederum passt gut. Meine Meinung
Diana ist ein Mensch mit vielen Plänen, ist bestens organisiert und weiß immer, was als nächstes passieren wird. Bei der Reise auf die Galapagosinseln wird ihr Freund Finn ihr einen Antrag machen, daran besteht kein Zweifel. Doch dann passiert etwas, das Diana nicht vorhergesehen hatte: die Corona-Pandemie bricht aus und Finn ist als Arzt im Krankenhaus unentbehrlich. Also bricht Diana alleine in den Urlaub auf und findet eine Insel im Ausnahmezustand. Kurz nach ihrer Ankunft wird die Insel abgeriegelt und nach und nach gerät Diana immer mehr an ihre Grenzen und muss erkennen, dass all ihre sorgfältig geschmiedeten Pläne wertlos sind ....
„Man darf der Wahrnehmung nicht trauen. Fallen fühlt sich anfangs an wie fliegen."
S. 180
Über den Schreibstil von Jodi Picoult muss man nicht viel sagen, wenn man die Autorin kennt: denn Schreiben kann diese Frau ohne Zweifel! Auch "Ich wünschte, du wärst hier" ist wieder sehr flüssig und berührend geschrieben. Und natürlich gibt es auch hier wieder eine (fast) unerwartete Wendung - die ich dann doch schon so oder so ähnlich erwartet habe, nachdem ich jedes Buch der Autorin gelesen habe. Für die meisten Leser*innen wird die Wendung aber sicherlich überraschend kommen :)
„Die Art von Schmerz, die Sinn ergibt."
S. 100
Ich konnte mich mit Diana teilweise gut identifizieren, da wir ungefähr im gleichen Alter und Lebensabschnitt sind und auch ich dazu tendiere, immer alles zu sehr zu planen anstatt darauf zu vertrauen, dass alles schon irgendwie gut wird. Oft war sie mir aber auch sehr unsympathisch und führte sich sehr egoistisch, ja sogar unverantwortlich, auf (insbesondere gegenüber Finn). Gleichzeitig ist dann das Thema natürlich auch sehr aktuell - teilweise vielleicht zu aktuell. Da wir alle die Pandemie selbst erlebt haben, war es für mich manchmal schwierig, das Interesse am Buch zu behalten. Ich möchte nicht unbedingt sagen, dass das am Buch selbst lag oder dass es Längen hatte, sondern ich glaube, es war für mich einfach zu früh, einen Roman zu diesem Thema zu lesen. Nachdem mich das letzte Buch von Jodi Picoult ("Umwege des Lebens") aber zum ersten Mal so richtig enttäuscht hat, fand ich "Ich wünschte, du wärst hier" dann wieder ganz gut. Es ist nicht überragend, man kann es keinesfalls mit "Beim Leben meiner Schwester" oder "19 Minuten" vergleichen, aber es war interessant zu lesen und weckt auf jeden Fall das Bedürfnis, mal selbst auf die Galapagosinseln zu reisen.
„Da machte ich die Erfahrung, dass sich die Welt zwischen zwei Herzschlägen ändern kann, dass Leben niemals etwas Absolutes, sondern immer eine Wette ist."
S. 95
"Ich wünschte, du wärst hier" ist ein Roman, der nicht nur von einer Pandemie und deren Auswirkungen erzählt, sondern vor allem von Selbstfindung, Lebensentscheidungen, Veränderungen und der Frage, was wirklich wichtig ist.
Fazit
Jodi Picoult zeigt einmal mehr, dass sie fesselnd und intensiv schreiben kann. Eine Geschichte, die nachdenklich macht, teilweise richtiggehend melancholisch, und die zeigt, dass man sein Leben immer wieder neu überdenken und ändern kann. Leider fand ich die Protagonistin teilweise sehr unsympathisch und egoistisch und für mich persönlich war das Thema dann leider zu aktuell.