Über das Buch
Titel: Das Mädchen, das in der Metro las | Originaltitel: La fille qui lisait dans le métro | Autor: Christine Féret-Fleury | Übersetzer: Sylvia Spatz | Verlag: Dumont |
Preis: 18,00€ | Genre: Roman | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 172 |
ISBN: 978-3-8321-9886-2 | Original Erscheinungsdatum: 2017 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2018 |
Sobald Juliette in der Metro sitzt, flüchtet sie sich in die Welten ihrer Romane, oder sie beobachtet die Menschen um sich herum: die Dame mit dem Kochbuch, den Insekten-Experten, das Mädchen mit dem Schmöker. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet Juliette dem kauzigen Soliman, der glaubt, dass jedes Buch die Macht hat, ein Leben zu verändern.
Erster Satz
"Der Mann mit dem grünen Hut stieg immer in Bercy zu, immer an der vorderen Tür des Metrowagens, und genau siebzehn Minuten später stieg er durch dieselbe Tür in La Motte-Picquet-Grenelle wieder aus - und zwar an Tagen, an denen alles einer festen Ordnung folgte: Die Metro hielt und fuhr wieder an, dazu Signalgeräusche, metallisches Klappern."
Autor
"Christine Féret-Fleury arbeitete viele Jahre als Lektorin in einem großen französischen Verlagshaus, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie hat mehrere Jugendbücher und Erwachsenenromane verfasst, die prämiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden."
Cover und Titel
Meine Meinung
„Nichts ist im Leben ermutigend. Es ist an uns, dort Ermutigung zu finden, wohin unser Blick, unsere Begeisterung, unsere Leidenschaft, unser ... egal, was auch immer, uns lenkt."
S. 101
S. 101
Der Schreibstil der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind sehr lang, teilweise ziemlich kompliziert verschachtelt, sodass man am Ende oft nicht mehr wusste, was am Anfang des Satzes eigentlich los war. Außerdem hat man stellenweise das Gefühl, dass nur ein Buchtitel an den anderen gereiht werden - aber ohne wirklich die Lust darauf zu wecken, diese Bücher zu lesen.
„Vielleicht habe ich ihn nicht wirklich gekannt. Sagen wir so, ich habe ein Buch gelesen, in dem er die Hauptfigur war - aber ist das nicht eine ausgezeichnete Art, um jemanden kennenzulernen? Vielleicht sogar die beste."
S. 99
S. 99
Mit den Charakteren bin ich leider nicht wirklich wahrgenommen. Einzig Soliman konnte mein Interesse wecken - aber der war dann ja leider ziemlich schnell weg und hat keine größere Rolle gespielt. Juliette ist recht langweilig und ziemlich schrullig. Ihren Job kündigt sie, um sich vollständig auf das Überbringen von Büchern zu konzentrieren, was ja an sich eine nette Idee ist, aber nur funktioniert, weil sie nun mal geerbt hat. Die Glückliche. Außerdem hortet sie unendlich viele Bücher, die sie auf Flohmärkten kauft, und die sie, wie sie selbst zugibt, niemals lesen wird. Aber warum? Das Buch vermittelt doch eigentlich die Idee, dass jedes Buch den richtigen Besitzer finden kann und soll... Der Gedanke, dass durch Juliette jedes Buch ein Zuhause hat ist ja ganz nett, aber ist es für ein Buch wirklich ein Zuhause, wenn es niemals gelesen werden wird?
Insgesamt fehlt sowohl den Charakteren als auch der Handlung an sich Tiefe.
„Das Problem, meine Kleine, liegt nicht darin, wie er sie ausgewählt, sondern nach welcher Ordnung er sie sortiert hat. Und auf welche Weise die Bücher sich ihrerseits auf die Reise gemacht haben."
S. 98
S. 98
Dennoch ist das Buch nicht nur schlecht. Wenn man zwischendurch eine unaufgeregte Lektüre benötigt, die man mit rosaroter Brille lesen möchte, dann ist es ganz nett. Mir hat es auf meiner Bahnfahrt von Hamburg nach München recht gut die Zeit vertrieben. Außerdem hat mir der Schluss des Buches wirklich sehr gut gefallen.
Fazit
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