*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Bastei Lübbe zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Fünf Sterne für dich | Autor: Charlotte Lucas | Verlag: Bastei Lübbe |
Preis: 9,99€ | Genre: Romantik | Format: eBook | Seitenanzahl: 573 |
ISBN: 978-3-7325-7201-4 | Original Erscheinungsdatum: 2019 |
Konrad ist Bewertungsprofi. Er schreibt Rezensionen fürs Internet. Auch privat versieht er alles mit Sternen: die flinke Kassiererin, den lauwarmen Kaffee ... und Pia, die neue Lehrerin seiner Tochter Mathilda. Zu hübsch, zu unsicher, nicht die hellste Kerze auf der Torte, so sein harsches Urteil. Gerade mal ein halber Stern. Durch Zufall bekommt Pia Wind davon - und schwört Rache. Dass Konrad der neue Elternvertreter wird, passt ihr da bestens ins Konzept. Immer neue Aufgaben denkt sie sich aus, um ihn ins Schwitzen zu bringen. Und stellt mit der Zeit fest, dass ihr das mehr Spaß macht, als es sollte...
Erster Satz
"Die Tür war nur angelehnt, und er wunderte sich, dass das Haus in völliger Dunkelheit lag, obwohl draußen bereits die Straßenlaternen angegangen waren."
Autor
"Charlotte Lucas ist das Pseudonym von Wiebke Lorenz. Geboren und aufgewachsen in Düsseldorf, studierte sie in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und lebt heute in Hamburg. Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie unter dem Pseudonym Anne Hertz Bestseller mit Millionenauflage. Auch ihre Psychothriller Allerliebste Schwester, Alles muss versteckt sein und Bald ruhest du auch sind bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich. Mit Dein perfektes Jahr begibt sie sich auf die Suche nach den Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Lebens.
Cover und Titel
Das Cover ist lila-pink, mit einem großen Stern, vielen kleinen Sternen, Blumenranken und den drei Silhouetten von Konrad, Pia und Mathilda. Cover und Titel passen hervorragend zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung
Konrad schreibt Fake-Rezensionen für Firmen, die ihn dafür bezahlen. Kein Job, mit dem man gerne angibt. Doch auch im privaten Leben ist sein Bewerte-Modus angeschaltet, und so bewertet er Dinge und Menschen, die ihm im Alltag begegnen. Auch die neue Lehrerin seiner Tochter Mathilda, Pia, die zwar hübsch ist, aber auch sehr unsicher, wird von ihm bewertet. Zufällig bekommt Pia dies mit und startet ihren Racheplan. Als jedoch ihr Schüler gemobbt wird und die einzige, die den Jungen verteidigt, Mathilda ist, erweist sich Konrad als große Hilfe... Ob die beiden ihre Differenzen überwinden und das Mobbing gemeinsam beenden können?
„Denn während sie vor wenigen Augenblicken zu Tode betrübt gewesen war, amüsierte sie sich nun köstlich über das, was Mathildas Vater über ihren Kollegen schrieb. Schadenfreude, es war pure Schadenfreude. So etwas war widerlich - und dennoch sehr, sehr wohltuend. Paradox."
pos. 1460
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Die Story wird abwechselnd aus den Perspektiven von Pia und Konrad in der dritten Person erzählt. Die Charaktere selbst sind recht überspitzt und klischeehaft dargestellt, sodass ich Probleme hatte, mich wirklich in diese hineinversetzen zu können. Pia ist extrem unsicher, wirkt wenig erwachsen, sieht jeden Kommentar als übertriebene Kritik an sich selbst und es ist geradezu ein Wunder, dass die Klasse sie nicht zerfleischt. Meiner Erfahrung nach werden gerade Lehrer*innen, die ihre Unsicherheit so offensichtlich zur Schau stellen, oftmals von den (vor-) pubertierenden Kindern an der Nase herumgeführt... Ihr Kollege Tom Wolfahrt ist das übertriebene Klischee eines Sportlehrers und Konrad könnte mit seinem Bewertungssystem sehr interessant sein, aber auch wird sehr übertrieben. Insgesamt wurde ich mit keinem der Charaktere richtig warm. Am sympathischsten war mir definitiv die Tochter Mathilda, die sich allerdings sehr viel erwachsener als eine 12-jährige verhält.
„Konrad wusste genau, was sie meinte. Dass man, vollkommen egal, wie viel Unterstützung man von Freunden, Verwandten oder bezahlten Babysittern auch erhielt, als komplett Alleinerziehender letztlich derjenige war, auf dessen Schultern die gesamte Verantwortung lastete."
pos. 3929
Entgegen des Klappentextes im eBook geht es in der Geschichte um sehr viel mehr als den Racheakt von Pia gegen Konrad und eine anbahnende Liebesgeschichte. Die Rache bringt zwar die Geschichte ins Rollen, ist aber letztlich nur eine kleinere Nebenhandlung. Sehr viel mehr geht es um Finn-Lasse, der von der gesamten Klasse - außer Mathilda - gemobbt wird und darum, dass Konrad und Pia versuchen, das Mobbing zu beenden und der Klasse etwas Anstand beizubringen. Auch das Rätsel um Mathildas Mutter, über die das junge Mädchen nichts weiß, ist ein wichtiger Part der Story, gibt viele Rätsel auf und erzeugt etwas Spannung. Allerdings ist es insgesamt eben auch nicht unbedingt das, was man durch den Klappentext erwartet. Stellenweise fühlt man sich beinahe mit der Moralkeule erschlagen.
„Das ist für euch also ein Weichei, wenn alle gegen einen Einzigen sind? Es würde keinem von euch etwas ausmachen, wenn er oder sie selbst in so einer Situation wäre? Wenn Kinder in eurem Alter dafür sorgen, dass ein Klassenkamerad sich nicht mehr in die Schule traut, dann ist das etwas ganz Furchtbares. Und es wirft ein verdammt schlechtes Licht auf euch. Deswegen muss ich euch an dieser Stelle vor euch selbst warnen - so dürft ihr auf gar keinen Fall weitermachen! Denn ihr bringt gerade das Schlechteste in euch hervor."
pos. 4018
Auf der einen Seite eine Liebesgeschichte, die nicht viel Überraschungen bietet und bei der das Ende natürlich vorhersehbar ist. Andererseits nimmt diese anbahnende Love Story eher wenig Platz ein, denn das Hauptthema ist das Mobbing eines Schülers und das Rätsel um Mathildas Mutter. Dadurch wird das Buch stellenweise sehr ernst und hat durchaus Tiefe. Mir hat das gut gefallen, es ist jedoch nicht unbedingt das, was man erwartet.
Fazit
Anders als erwartet: Keine typische Liebesgeschichte, auch wenn diese natürlich durchaus ihren Platz hat und wenig überraschend ist. Dass die Autorin dem Thema Mobbing so viel Raum eingeräumt hat, hat mir gut gefallen, macht das Buch aber stellenweise recht ernst. Trotzdem gibt es auch viele Situationen, in denen man lachen kann. Insgesamt hat das Buch durchaus Spaß gemacht, allerdings haben mich die übertriebenen Charaktere auch ziemlich genervt.