*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von Randomhouse und C. Bertelsmann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Umwege des Lebens | Originaltitel: The Book of Two Ways | Autor: Jodi Picoult | Übersetzerin: Elfriede Peschel | Verlag: C. Bertelsmann |
Preis: 22,00€ | Genre: Roman | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 531 |
ISBN: 978-3-570-10415-6 | Original Erscheinungsdatum: 2020 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2021 |
Ähnliche Bücher: Die Spuren meiner Mutter (Jodi Picoult); Das wirkliche Leben (Adeline Dieudonné)
Erster Satz
"In meinem Kalender finden sich viele Tote."
Autorin
"Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste standen. Auch ihr neuester Roman Umwege des Lebens hat sofort den Platz 1 erobert. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire."
Cover und Titel
Das orangene Cover zeigt Blumen, möglicherweise Disteln und ist eher schlicht gehalten. Es ist nett, aber auch nichts besonders. Was genau es mit dem Inhalt zu tun hat, kann ich nicht sagen. Der Titel hingegen passt durchaus sehr gut.
Meine Meinung
„Das Chaos ist gar kein so schlechter Ort."
S. 149
S. 149
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und einfach - allerdings nur in den Bereichen, in denen der Text auch wirklich ein Roman ist. Denn zwischendrin gibt es auch wahnsinnig ausführliche, detaillierte und kleinteilige Ausführungen zur Ägyptologie und Quantenphysik. Diese Stellen habe ich oft übersprungen, weil sie viel zu langatmig waren und mich auch schlichtweg nicht interessierten oder ich sie nicht verstand (hauptsächlich der Quantenphysik-Teil). Die Bücher von Jodi Picoult hatten schon immer das Merkmal, thematisch sehr ausführlich zu sein, sodass man auch viel mit z.B. medizinischen Fachbegriffen zu tun hatte. Allerdings kam es mir früher nie so ausführlich und uninteressant vor.
„Der Tod jagt jedem Angst ein, der mit ihm konfrontiert wird, und er zieht uns den Boden unter den Füßen weg, aber dennoch scheuen wir keine Mühen, so zu tun, als gäbe es das allen nicht."
S. 194
S. 194
Neben den vielen sehr fachlichen Teilen waren für mich auch die Zeitensprünge ein Problem. Ich liebe Rückblicke, Perspektiven-, Orts- und eben auch Zeitwechsel, aber hier war ich irgendwie überfordert: Was ist die Gegenwart, was die Vergangenheit? Befinde ich mich in der Bostoner Gegenwart? Ist das überhaupt die Gegenwart? Wie passt das alles zusammen? Es war irgendwie einfach too much.
Auch mit der Protagonistin konnte ich mich leider nicht so ganz anfreunden. In vielerlei Hinsicht fand ich sie sympathisch - zum Beispiel in ihrem Denken über den Tod, aber dann gab es unglaublich viele Passagen, wo ich sie als eher egoistisch (vor allem gegenüber ihrer Tochter) oder auch naiv wahrgenommen habe. Insgesamt haben mir in diesem Buch leider die eigentlich für Jodi Picoult typische Wucht an Emotionen und Intensivität gefehlt.
Das hört sich jetzt alles ziemlich negativ an, aber im letzten Drittel konnte mich Jodi Picoult dann doch noch catchen. Da nahmen die fachlichen Ausführungen etwas ab (oder ich hatte mich so sehr daran gewohnt, diese Stellen zu überspringen, dass sie mir nicht mehr aufgefallen sind) und der eigentliche Roman trat in den Vordergrund. Auch die Überlegungen zum Thema Sterben fand ich sehr faszinierend!
„Unsere Körper sind einfach das, was uns zusammenhält, weißt du. Nicht das, was wir wirklich sind. Am Ende lassen alle sie zurück."
S. 371
S. 371
Das hört sich jetzt alles ziemlich negativ an, aber im letzten Drittel konnte mich Jodi Picoult dann doch noch catchen. Da nahmen die fachlichen Ausführungen etwas ab (oder ich hatte mich so sehr daran gewohnt, diese Stellen zu überspringen, dass sie mir nicht mehr aufgefallen sind) und der eigentliche Roman trat in den Vordergrund. Auch die Überlegungen zum Thema Sterben fand ich sehr faszinierend!
Fazit
Als großer Jodi-Picoult-Fan hatte ich natürlich auch große Erwartungen an ihren neuen Roman - und wurde leider sehr enttäuscht.