Samstag, 14. Dezember 2019

[Books] Cornelia Funke & Guillermo del Tor - Das Labyrinth des Fauns

[Books] Cornelia Funke & Guillermo del Tor - Das Labyrinth des Fauns


*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos von NetGalley und Fischer zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! 


Über das Buch



Titel: Das Labyrinth des Fauns Originaltitel: Pan´s Labyrinth: The Labyrinth of the Faun Autor: Cornelia Funke, Guillermo Del Toro Übersetzer: Tobias Schnettler Illustrator: Allen Williams Verlag: Fischer 
Preis: 16,99€ Genre: Fantasy, Horror Format: eBook Seitenanzahl: 320 
ISBN: 978-3-7336-5188-6 Original Erscheinungsdatum: 2019 

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Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen. Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen? 

Inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk Pans Labyrinth schafft Bestsellerautorin Cornelia Funke eine Welt, wie nur Literatur es kann.

         

Erster Satz


"Vor langer, langer Zeit, so heißt es, lebte in einem unterirdischen Reich, in dem es weder Lügen noch Schmerz gab, eine Prinzessin, die von der Welt der Menschen träumte."



Autor


"Cornelia Funke zählt zu den international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. In ihrem Schreibzimmer hing jahrelang das Filmposter von Pans Labyrinth des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro an der Wand. Del Toro wusste, wie sehr Cornelia Funke seine Filme liebt, seit sie ihm eine spanische Ausgabe der Tintenwelt für seine Kinder zukommen ließ. Als er sie schließlich bat, eine Romanfassung von Pans Labyrinth zu schreiben, hielt sie das für ein unmögliches Unterfangen: "Aber zu unmöglichen Aufgaben kann man nicht nein sagen", so die Autorin, "das wissen wir schließlich aus den Märchen. Die Aufgabe wurde eins meiner aufregendsten kreativen Abenteuer." Cornelia Funke wurde für ihre Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt in Malibu, Kalifornien."

"Guillermo del Toro ist Filmregisseur, Drehbuchautor, Produzent und Romanautor und erhielt für sein Schaffen unzählige Preise. Mit Werken wie Pans Labyrinth zählt er zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren der Welt."



Cover und Titel

Das petrolfarbene Cover zeigt Ofelia, die mit dem Rücken zum Leser steht, mehrere Silhouetten und zwei Baumstämme, deren Äste sich miteinander verschlingen. Man findet einiges aus dem Buch wider. Es wirkt düster, mysteriös und trotzdem sehr atmosphärisch. Sowohl Cover als auch Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.


Meine Meinung

Ofelia ist alles andere als begeistert, als sie in die alte Mühle, die von einem Wald umgeben ist, ziehen muss, weil dort der Mann lebt, den ihre Mutter nach dem Tod ihres geliebten Vaters geheiratet hat. Doch was sie dort erwartet, hätte sie nie gedacht. Ihr neuer Stiefvater ist nicht nur fürchterlich grausam, ihre Mutter wird durch die Schwangerschaft immer kränker und schwächlicher und viele Menschen, die in der Mühle leben, scheinen so einige Geheimnisse zu haben. Doch das verwunderlichste von allem: Ofelia wird von einem Faun aufgesucht, der ihr verkündet, dass sie die lange verschollene Prinzessin des unterirdischen Reiches sei und dass sie drei Aufgaben lösen müsse, um zu beweisen, dass sie in der langen Zeit nicht zu menschlich geworden ist. Ofelia wird klar, dass die Welt sowohl wunderschön, als auch grausam zugleich sein kann. 



„Wir fühlen uns unsterblich, wenn wir jung sind. Oder interessiert uns der Tod einfach noch nicht besonders?"
pos. 1577


Cornelia Funke schreibt gewohnt flüssig und schön. Ihre Sprache ist bildgewaltig und kann einen sofort fesseln. Was man aber unbedingt beachten sollte: Normalerweise schreibt die Autorin meist Kinder- und Jugendbücher, der Film Pans Labyrinth hatte aber (zurecht) FSK 16. Da dieses Buch die literarische Umsetzung des Filmes ist, sollte es also nicht als Kinder- oder Jugendbuch missverstanden werden, sondern eben für alle ab ca. 16 oder die den Film kennen und mögen. Hier hätte man auf jeden Fall beim Marketing etwas mehr Feingefühl beweisen und darauf hinweisen können, dass Cornelia Funke - von der man ja anders gewohnt ist - hier KEIN Kinder- und Jugendbuch (zumindest nicht für jüngere Jugendliche) verfasst hat.



„Die Sterblichen verstehen nicht, dass das Leben kein Buch ist, das man erst zuklappt, wenn man die letzte Seite gelesen hat. Im Buch des Lebens gibt es keine letzte Seite, denn die letzte ist immer die erste Seite einer neuen Geschichte."
pos. 2467


Ich habe den Film Pans Labyrinth recht spät für mich entdeckt und liebte ihn dafür postwendend. Umso gespannter war ich dann, als ich erfahren habe, dass es eine literarische Umsetzung geben würde. Was würde man erfahren? Würde es eine Vorgeschichte sein? Würde man erfahren, wie es mit Ofelia weiterging? Für mich war jedenfalls klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Als ich dann die ersten Seiten gelesen hatte, war ich erst einmal extrem enttäuscht, denn es war nicht wie erhofft eine ergänzende Erzählung, sondern quasi wörtlich eine Verschriftlichung des Filmes. Es gibt ein paar wenige, ergänzende magische Geschichten aus der Vergangenheit, die mir gut gefallen haben. Von diesen hätte ich mir jedoch sehr viel mehr gewünscht. Auch hätte man mit dem Medium Buch die Chance gehabt, die Welten und Charaktere noch sehr viel detaillierter zu beschreiben, neue Aspekte hinzuzufügen und etwas Eigenes daraus zu machen. Natürlich nicht etwas völlig Neues, aber eben doch etwas Eigenständiges. Eine Verfilmung ist ja auch nie 1 zu 1 eine Kopie des Buches - was ja auch gar nicht möglich wäre. Hier scheint es aber so als hätte Cornelia Funke verzweifelt versucht eine Kopie des Filmes zu bewerkstelligen, was aber ebensowenig möglich ist wie umgekehrt - Film und Buch sind einfach zwei völlig verschiedene Medien, die man eben nicht problemlos spiegelbildlich umwandeln kann. Man sollte die Vorzüge des jeweiligen Mediums auch nutzen, damit sowohl Film als auch Buch eigenständige Werke ergeben. Bei Das Labyrinth des Fauns wurde jedoch leider zu viel vom Film "abgeschrieben" und zu wenig eigenes hinzugefügt, sodass die Vorzüge des Medium Buch auf der Strecke bleiben. Somit bleibt das Buch im Vergleich zum Film zurück. 



„So stand es in den Büchern, und klangen die Geschichten, die sie erzählten nicht so viel wahrer als das, was die Erwachsenen über diese Welt behaupteten? Nur Bücher sprachen über all die Dinge, nach denen man Erwachsene nicht fragen durfte - Leben. Tod. Gut und Böse. Und alles andere, was wirklich wichtig war."
pos. 510

Während man sonst (zurecht) oft bemängelt, dass bei einer Verfilmung im Vergleich zum Buch viel auf der Strecke bleibt, weil man viele Szenen ausgelassen hat, so ist es hier genau andersherum. Man hat zwar ein paar magische Geschichten, die im Film nicht vorkommen, doch leider fehlt stattdessen viel von der genialen Atmosphäre des Filmes.
Dennoch hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen, gerade weil es schön war, die ergänzenden Geschichten zu lesen und erneut in die düstere, brutale Welt von Ofelia einzutauchen. 

Fazit


Ein Buch, das leider nicht an den Film herankommt und zu wenig Neues wagt. Dennoch schön zu lesen. Allerdings auf gar keinen Fall ein Kinder- und Jugendbuch, da es sehr düster und brutal ist, wie man es eben auch vom Film kennt! 3,5 Herzen, also gerundete 4. 



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