*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Penhaligon zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank!
Über das Buch
Titel: Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters | Originaltitel: Horseman | Autorin: Christina Henry | Übersetzer: Sigrun Zühlke | Verlag: Penhaligon |
Preis: 20,00€ | Genre: Horror | Format: Gebunden | Seitenanzahl: 400 |
ISBN: 978-3-7645-3275-8 | Original Erscheinungsdatum: 2021 | Deutsches Erscheinungsdatum: 2022 |
Ähnliche Bücher: Die Chroniken von Alice (Christina Henry); Der Geisterbaum (Christina Henry)
Dreißig Jahre ist es her, seit der kopflose Reiter das verschlafene Dorf Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzte. Da wird in den Wäldern die Leiche eines Jungen gefunden, dessen Kopf und Hände abgetrennt wurden. Ist der Reiter wieder erwacht? Um die Lebenden vor den Toten zu beschützen, ist diesmal jedoch nicht Ichabod Crane zur Stelle, sondern ein 14-jähriges Kind: Ben Van Brunt weiß, welches Monster durch die Wälder streift. Doch außer seinem Großvater Brom schenkt ihm niemand Glauben. Bis zu dem Tag, als die Bewohner von Sleepy Hollow am eigenen Leib erfahren, dass selbst alte Legenden alles andere als vergangen sind ...
"Natürlich wusste ich vom kopflosen Reiter, sosehr Katrina auch versuchte, seine Geschichte vor mir geheim zu halten."
"Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago."
Das Cover hat dieselbe Anmutung wie die anderen deutschen Bücher von Christina Henry: Beiger Hintergrund, davor die Silhouette des kopflosen Reiters und seines Pferdes, toll veredelt und einfach schön anzusehen. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.
Ben Van Brunt ist 14 Jahre alt und lebt gut 30 Jahre nach den Vorkommnissen, bei denen der kopflose Reiter das verschlafene Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzt hat. Doch dann wird die Leiche eines Jungen gefunden, deren Kopf und Hände abgetrennt wurden. Ist der kopflose Reiter zurück? Kann Ben ihn aufhalten?
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Dennoch wird man nicht sofort in die Geschichte hineingezogen, wie es z.B. bei den Alice-Chroniken der Fall war.
Erster Satz
"Natürlich wusste ich vom kopflosen Reiter, sosehr Katrina auch versuchte, seine Geschichte vor mir geheim zu halten."
Autorin
"Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago."
Cover und Titel
Das Cover hat dieselbe Anmutung wie die anderen deutschen Bücher von Christina Henry: Beiger Hintergrund, davor die Silhouette des kopflosen Reiters und seines Pferdes, toll veredelt und einfach schön anzusehen. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung
"Anderswo mochte so etwas kaltherzig klingen, aber in Sleepy Hollow wurde viel Seltsames Wirklichkeit, und manchmal streckte dieses Seltsame seine Klauen nach uns aus. Es war den Leuten nicht gleichgültig, aber sie akzeptierten den Schrecken im Tausch gegen das Wunder."
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Dennoch wird man nicht sofort in die Geschichte hineingezogen, wie es z.B. bei den Alice-Chroniken der Fall war.
Die Story ist teilweise recht langatmig, der Horror ziemlich überschaubar und auch mit den Charakteren hatte ich meine Probleme - und nein, nicht wie viele anderen Rezensent*innen hier, weil Ben im falschen Körper geboren wurde und das außer dem Großvater niemand akzeptieren will (im Gegenteil!), sondern weil Ben ziemlich überheblich ist und sich für was besseres hält, genau wie der Rest der Familie Van Brunt. Die anderen Charaktere bleiben alle extrem blass und werden entweder als gewalttätig, alkoholabhängig, naiv oder dumm dargestellt, sodass Bens Familie noch mehr hervorsticht.
Die Spannung und das Mitfiebern bleiben leider auch oftmals aus, denn zu den Opfern kann man keine Verbindung aufbauen. Zum einen, weil man sie meistens erst kennenlernt, wenn sie schon tot sind (oder kurz davor), zum anderen, weil man sie aus der Perspektive von Ben kennenlernt und der einfach niemanden außer seinem Großvater leiden kann.
Dass Christina Henry hier einen queeren Charakter als Protagonist nimmt, finde ich großartig, allerdings wirkt es auch etwas abgespalten vom Rest der Geschichte. Einerseits nimmt es viel Raum ein, dass Ben von den anderen Bewohner*innen Sleepy Hollows als Mädchen angesehen und auch so angesprochen wird, was ihn natürlich sehr verärgert, andererseits gibt es hier auch kaum Entwicklung, die zur Geschichte beitragen würde. So wirkt es irgendwie ein bisschen so, als hätte man die Genderthematik unbedingt unterbringen wollen, aber konnte diese nicht richtig mit dem Rest der Story verknüpfen. Hier wurde dann leider doch einiges an Potenzial verschenkt.
Die Atmosphäre hingegen ist schön düster und geheimnisvoll, das Setting hat mir sehr gut gefallen. Der Spannungsverlauf war mir persönlich auch etwas zu flach, erst gegen Ende nahm die Story an Fahrt auf, davor musste ich mich immer wieder zwingen, das Buch weiterzulesen, weil es mich nicht richtig fesseln konnte.
Fazit
"Die Legende von Sleepy Hollow" kann leider nicht an Christina Henrys Vorgänger anknüpfen, mir fehlt es an Spannung und Horror, außerdem sind viele Charaktere zu eindimensional. Bens Kampf mit seiner Geschlechtsidentität (bzw. eher sein Kampf mit der Gesellschaft) ist sehr einfühlsam, was ich toll fand. Leider wirkt dieser Teil aber auch etwas losgelöst vom Rest der Geschichte.