Dienstag, 20. Juni 2023

[Books] Christina Henry - Die Legende von Sleepy Hollow: Im Bann des kopflosen Reiters

 

Christina Henry - Die Legende von Sleepy Hollow: Im Bann des kopflosen Reiters



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Penhaligon zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank! 



Über das Buch


Titel: Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters Originaltitel: Horseman Autorin: Christina Henry Übersetzer: Sigrun Zühlke Verlag: Penhaligon 
Preis: 20,00€ Genre: Horror Format: Gebunden Seitenanzahl: 400 
ISBN: 978-3-7645-3275-8 Original Erscheinungsdatum: 2021 Deutsches Erscheinungsdatum: 2022 |

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Ähnliche Bücher: Die Chroniken von Alice (Christina Henry); Der Geisterbaum (Christina Henry)

Fürchtest du den kopflosen Reiter? Was einst in Sleepy Hollow geschah, ist noch nicht vorbei ... Der neue Bestseller von Horror-Queen Christina Henry! 

Dreißig Jahre ist es her, seit der kopflose Reiter das verschlafene Dorf Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzte. Da wird in den Wäldern die Leiche eines Jungen gefunden, dessen Kopf und Hände abgetrennt wurden. Ist der Reiter wieder erwacht? Um die Lebenden vor den Toten zu beschützen, ist diesmal jedoch nicht Ichabod Crane zur Stelle, sondern ein 14-jähriges Kind: Ben Van Brunt weiß, welches Monster durch die Wälder streift. Doch außer seinem Großvater Brom schenkt ihm niemand Glauben. Bis zu dem Tag, als die Bewohner von Sleepy Hollow am eigenen Leib erfahren, dass selbst alte Legenden alles andere als vergangen sind ...
       

Erster Satz


"Natürlich wusste ich vom kopflosen Reiter, sosehr Katrina auch versuchte, seine Geschichte vor mir geheim zu halten."


Autorin


"Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago."



Cover und Titel


Das Cover hat dieselbe Anmutung wie die anderen deutschen Bücher von Christina Henry: Beiger Hintergrund, davor die Silhouette des kopflosen Reiters und seines Pferdes, toll veredelt und einfach schön anzusehen. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.


Meine Meinung


Ben Van Brunt ist 14 Jahre alt und lebt gut 30 Jahre nach den Vorkommnissen, bei denen der kopflose Reiter das verschlafene Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzt hat. Doch dann wird die Leiche eines Jungen gefunden, deren Kopf und Hände abgetrennt wurden. Ist der kopflose Reiter zurück? Kann Ben ihn aufhalten? 

"Anderswo mochte so etwas kaltherzig klingen, aber in Sleepy Hollow wurde viel Seltsames Wirklichkeit, und manchmal streckte dieses Seltsame seine Klauen nach uns aus. Es war den Leuten nicht gleichgültig, aber sie akzeptierten den Schrecken im Tausch gegen das Wunder."


Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Dennoch wird man nicht sofort in die Geschichte hineingezogen, wie es z.B. bei den Alice-Chroniken der Fall war. 
Die Story ist teilweise recht langatmig, der Horror ziemlich überschaubar und auch mit den Charakteren hatte ich meine Probleme - und nein, nicht wie viele anderen Rezensent*innen hier, weil Ben im falschen Körper geboren wurde und das außer dem Großvater niemand akzeptieren will (im Gegenteil!), sondern weil Ben ziemlich überheblich ist und sich für was besseres hält, genau wie der Rest der Familie Van Brunt. Die anderen Charaktere bleiben alle extrem blass und werden entweder als gewalttätig, alkoholabhängig, naiv oder dumm dargestellt, sodass Bens Familie noch mehr hervorsticht. 

Die Spannung und das Mitfiebern bleiben leider auch oftmals aus, denn zu den Opfern kann man keine Verbindung aufbauen. Zum einen, weil man sie meistens erst kennenlernt, wenn sie schon tot sind (oder kurz davor), zum anderen, weil man sie aus der Perspektive von Ben kennenlernt und der einfach niemanden außer seinem Großvater leiden kann. 

Dass Christina Henry hier einen queeren Charakter als Protagonist nimmt, finde ich großartig, allerdings wirkt es auch etwas abgespalten vom Rest der Geschichte. Einerseits nimmt es viel Raum ein, dass Ben von den anderen Bewohner*innen Sleepy Hollows als Mädchen angesehen und auch so angesprochen wird, was ihn natürlich sehr verärgert, andererseits gibt es hier auch kaum Entwicklung, die zur Geschichte beitragen würde. So wirkt es irgendwie ein bisschen so, als hätte man die Genderthematik unbedingt unterbringen wollen, aber konnte diese nicht richtig mit dem Rest der Story verknüpfen. Hier wurde dann leider doch einiges an Potenzial verschenkt. 
Die Atmosphäre hingegen ist schön düster und geheimnisvoll, das Setting hat mir sehr gut gefallen. Der Spannungsverlauf war mir persönlich auch etwas zu flach, erst gegen Ende nahm die Story an Fahrt auf, davor musste ich mich immer wieder zwingen, das Buch weiterzulesen, weil es mich nicht richtig fesseln konnte. 
 

Fazit


"Die Legende von Sleepy Hollow" kann leider nicht an Christina Henrys Vorgänger anknüpfen, mir fehlt es an Spannung und Horror, außerdem sind viele Charaktere zu eindimensional. Bens Kampf mit seiner Geschlechtsidentität (bzw. eher sein Kampf mit der Gesellschaft) ist sehr einfühlsam, was ich toll fand. Leider wirkt dieser Teil aber auch etwas losgelöst vom Rest der Geschichte. 

[Books] Emily Winston - Der Mordclub von Shaftesbury (2) Ein Herz und eine tote Seele

 

Emily Winston - Der Mordclub von Shaftesbury (2) Ein Herz und eine Tote



*Werbung / Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos von NetGalley und Aufbau zur Verfügung gestellt im Gegenzug für eine ehrliche, unbeeinflusste Rezension. Vielen Dank! 


Über das Buch


Titel: Der Mordclub von Shaftesbury - Ein Herz und eine tote Seele Autorin: Emily Winston Verlag: Aufbau 
Reihe: Der Mordclub von Shaftesbury, Teil 2/x |
Preis: 10,99€ Genre: Krimi, Cozy Crime Format: eBook Seitenanzahl: 320 
ISBN: 978-3-8412-3193-2 Original Erscheinungsdatum: 2023 

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Showdown in Shaftesbury. 
Turbulente Zeiten im idyllischen Shaftesbury: Ein Rabe terrorisiert das Dorf, ein Kleptomane scheint von Haus zu Haus zu gehen, und obendrein wird das Anwesen Highgrove Hall von einem Mann gekauft, der aussieht, als hätte man ihn eben aus dem Gefängnis entlassen. Alles Fälle für Penelope St. James meint man im Dorf, weil alle sie für eine verdeckt arbeitende Detektivin halten. Doch der schwierigste Fall erwartet Penelope noch – als sie den neuen und schon unbeliebten Pfarrer tot in der Kirche findet ... 
Cosy Crime im idyllischen Südengland – mit liebenswerten Figuren und tierischer Unterstützung.
       

Erster Satz


"Die kleine schwarze Katze schlenderte in den letzten Sonnenstrahlen des Sommers über die Wiese."


Autorin


"Emily Winston ist das Pseudonym von Angela Lautenschläger. Sie arbeitet seit Jahren als Nachlasspflegerin und erlebt in ihrem Berufsalltag mehr spannende Fälle, als sie in Büchern verarbeiten kann. Ihre Freizeit widmet sie voll und ganz dem Krimilesen, dem Schreiben und dem Reisen. Besonders die britische Lebensart und der englische Humor haben es ihr angetan. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Hamburg. Im Aufbau Taschenbuch liegt bisher ihr Roman „Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ vor."


Cover und Titel


Das Cover ist in einem ganz schön grellen Pink gehalten und daher mega auffällig. Durch die eher reduzierten Illustrationen, die eine Kirche, einen Raben, Bäume und einen Briefkasten zeigen, wirkt es aber gleichzeitig auch sehr stimmig. Sowohl Cover als auch Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung


Shaftesbury kommt nicht zur Ruhe: ein Rabe treibt sein Unwesen, erschrickt die Bürger, greift sie sogar an - und steckt vielleicht sogar hinter den seltsamen Diebstählen? Gleichzeitig will der neue Pfarrer seine Schäfchen nicht nur ins Trockene bringen, sondern sie durch plötzliche Wissensabfragen während des Gottesdienstes und häufigen Bibelstunden dazu bringen, die Religion ernster auszuleben. Als dann ebendieser unbeliebte Pfarrer von Penelope tot aufgefunden wird - in seiner eigenen Kirche! - ist für die Bewohner des Örtchens klar, dass die junge Frau den Fall aufklären muss. Immerhin glaube diese immer noch, dass sie eine verdeckte Ermittlerin des MI5 sei ... 

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen, dazu natürlich noch sehr humorvoll - eben genau das, was man bei einem Cozy Crime haben möchte. Die Beschreibungen sind bildhaft und sehr lebendig, sodass man ganz schnell selbst in Shaftesbury lebt und miträtselt, wer denn nun der Mörder ist. 

Die Protagonistin Penelope ist sympathisch und authentisch, hin und wieder aber auch etwas oberflächlich. Sam und Lilly (vor allem Lilly!) sind richtig tolle Charaktere, die man sofort ins Herz schließt. Ich fand die Vater-Tochter-Beziehung zwischen den beiden sehr schön! 

Nicht immer ist alles realistisch, oft wird sehr dick aufgetragen und logisch ist auch nicht alles, immerhin bekommt Penelope von jedem über alles Auskunft, selbst von der Polizei oder dem Bischof höchstpersönlich, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, denn insgesamt macht das Buch einfach Spaß. "Der Mordclub von Shaftsbury - Ein Herz und eine tote Seele" von Emily Winston ist voller Humor, Wohlfühlmomente und Charme - ein echtes Wohlfühlbuch eben. 

Etwas geärgert hat mich nur, dass bei NetGalley nicht auf den ersten Blick ersichtlich war, dass es sich hier um einen zweiten Band handelt, denn ich hätte die Reihe gerne mit dem Auftakt begonnen. Man kommt auch ohne diese Vorkenntnis gut in die Geschichte rein, aber ich mag es, wenn ich Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen kann und nicht mittendrin feststelle, dass da irgendwie etwas fehlt. Also bitte, liebe Verlage, schreibt endlich wieder auf die U4 oder den Online-Beschreibungstext, dass es sich um Band XY handelt! 


Fazit


Ein Cozy Crime mit Witz, Wohlfühlcharakter und ganz viel Charme. Manchmal etwas vorhersehbar und nicht sonderlich realistisch, aber das Lesen macht einfach Spaß. 




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